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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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sie jetzt gleich nach den Hochzeitsfeierlichkeiten Seiner Majestät zum Altar führen."
    "Hmm, wenn man sich die königliche Braut betrachtet, dann hat Nick den weitaus besseren Handel gemacht. Penelope war schon immer eine Schönheit. Nick kann genauso glücklich sein wie Lady Wentworth, dass der König sie zusammengetan hat, denn wie ich hörte, bringt sie auch noch eine beachtliche Mitgift ein. Ich frage mich, wie sich so ein heißblütiger Mann wie er in den vergangenen Monaten hier wohl amüsiert hat."
    Rosalind fühlte den dringenden Wunsch, die beiden Damen in Stücke zu reißen. Sie wollte Nick beschimpfen, anschreien! Doch sie krampfte nur die Arme um die Brust. Nick hatte niemals eine Braut erwähnt, und da er gesagt hatte, er sei Witwer, hatte sie törichterweise auch nicht danach gefragt. Penelope – diesen Namen hatte er in seiner ersten Nacht im Fiebertraum gemurmelt, doch sie war von der Vermutung ausgegangen, es sei der Name seiner Mutter. Verdammter Schuft! Viel zu viel hatte sie immer der Vermutung überlassen. "Vertraue mir", war ständig seine Rede gewesen, und sie war voller Überschwang mit ihm ins Bett gegangen und liebte ihn von ganzem Herzen!
    Aber wie konnte sie ihm nun noch länger vertrauen, da er ohne Zweifel dabei war, sie zu verraten, sobald sie aus Deal hinaus waren? Er, ein "vom König geschulter" Mann, war wohl kaum bereit, seine Geliebte von niederem Stand vor diesen zu bringen, der doch seine Verlobung mit der reizenden Lady Penelope Wentworth mit der großen Mitgift veranlasst hatte! Wahrscheinlich hatte Nick nicht die Absicht, Rosalind bei Seiner Majestät um Hilfe für Deal bitten zu lassen. Nein, er würde wohl, da er sich an seinem gottverlassenen Bestimmungsort ausreichend mit ihr unterhalten hatte, sie in London in den Kerker werfen lassen, Penelope heiraten und nach Deal zurückkehren, um auch die anderen Einwohner zu vernichten, deren Namen Rosalind ihm in naivem Glauben an seine ehrenhaften Absichten verraten hatte. Außerdem hatte Nick sie veranlasst, ihren Wunsch nach Rache am König zuzugeben, ohne Zweifel, um einen weiteren Anklagepunkt gegen sie zu haben. Und sie konnte noch jetzt seine Stimme hören, als er am Weihnachtsabend zu ihr sagte: "Wer sagt dir denn, meine Süße, dass meine Gründe, dir zu helfen, so rechtschaffen sind?"
    Rosalind biss sich hart auf die Unterlippe. Zitternd wandte sie sich um und lief zurück in Nicks Kammer. Sie konnte versuchen, aus der Festung zu fliehen, doch sie war wohl zu gut bewacht. Und was würde damit gewonnen sein? Nein, Lord Spencer hatte ihr zumindest einen guten Rat gegeben. Sie musste zum König gehen, ihm alles erklären und um seine Hilfe bitten. Aber da Nick offensichtlich nicht gewillt war, es so weit kommen zu lassen, musste sie sich eben einen anderen Beschützer suchen, einen, der sie auch zu seiner Majestät bringen und ein gutes Wort für sie einlegen konnte. Und sie wusste auch bereits, wer das sein sollte.
    Rosalind riss sich die Männerkleidung vom Leib und schüttelte ihr schönes Samtgewand auf. Eine juwelengeschmückte Robe aus Gold und Purpur war es nicht, aber es musste ausreichen. Wenn Nick sie nur nicht entdeckte, ehe sie nahe genug bei Anna von Cleve war, um sie ansprechen zu können! Keiner der Höflinge kannte sie, und wenn die Wache sie nicht aufhielt …
    Über das aufgesteckte Haar drückte sie hurtig die passende Samthaube mit dem gefältelten Schleier. Nicht einmal die Schuhe wechselte sie, so schnell eilte sie wieder aus der Kammer und hinab.
    Unten fing Rosalind ein paar neugierige Blicke auf, doch sie betrat furchtlos die von Menschen wimmelnde Halle. Zum Glück hatte sich Nick gerade umgewandt.
    Inzwischen hatte sie angestrengt nachgedacht, um einen deutschen Satz zu Stande zu bringen, und sprach mit zitternder, aber lauter Stimme: "Euer Hoheit, Mylord Spencer, bitte entschuldigt meine Verspätung." Sie drängte vorwärts und sank vor der erstaunten Prinzessin in einen tiefen Knicks, wobei sie krampfhaft versuchte, an Nick vorbeizublicken. "Der Lord Lieutenant der Veste Deal bat mich, Euch als Sprachkundige zum König zu begleiten, Euer Gnaden. Mein Name ist Rosalind Barlow."
    Ein breites Lächeln überzog das derbe Gesicht der Prinzessin und glich Nicks wütende Miene aus. Der Lord Lieutenant schien Rosalind packen zu wollen, doch Anna von Cleve war schneller.
    "Was für eine angenehme, nette Überraschung!" sagte sie in ihrer Muttersprache und ergriff Rosalinds Hände, während sie dem

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