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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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entsetzten, heimlich fluchenden Nick freundlich zunickte. "Danke schön, Lord Spencer, ja!" gab sie erfreut von sich, zog Rosalind zur Seite und begann sofort, ihr von der Seereise durch Hagel und Sturm zu erzählen.
     
    Der Sturm hatte sich auch am nächsten Tag noch nicht gelegt. Hagel und Graupelschauer fielen vom Himmel, als sich der Zug auf den ersten Abschnitt seiner Reise begab. Nicks Gesicht glich ebenfalls einer Sturmwolke, doch Rosalind gelang es, in unmittelbarer Nähe der Prinzessin zu bleiben, wo er es nicht wagte, sie anzusprechen.
    Am zweiten Tag aber sprang Nick schnell genug aus dem Sattel, um Rosalind vom Pferd heben zu können, während Lordadmiral Fitzwilliam und der Herzog von Suffolk sich um Prinzessin Anna bemühten.
    "Hölle und Teufel, bist du wahnsinnig geworden, Rosalind!" zischte er und schüttelte sie kräftig durch, ehe er sie zu Boden setzte. "So viel Vertrauen …"
    "Wie kannst du es wagen, von Vertrauen zu reden! Glaubst du wirklich, ich würde auf die Dauer nichts von deiner Verlobten erfahren?" schoss Rosalind zurück.
    "Was? Ich habe doch niemals daran gedacht …"
    "Bei allen Heiligen, zu guter Letzt habe ich nun doch deine Machenschaften aufgedeckt … deine Lügen entlarvt … dein 'vertrau mir doch', rechtzeitig genug, ehe du mich davon zurückhalten konntest, den König zu sehen. Aber die künftige Königin wird mir ein Gespräch mit ihm vermitteln, bestimmt, warte es nur ab!"
    Nick starrte sie mit offenem Munde an und versuchte, sie zur Seite zu ziehen. Doch Prinzessin Anna rief nach ihrer "lieben Rosalind" und bewahrte sie ein weiteres Mal vor seinem Zorn.
     
    Als das Gefolge am nächsten Tag die Pferde bestiegen hatte, ritt Nick allein an der Spitze, in brütende Gedanken versunken. Sein bisheriger Ärger wurde nun von quälender Pein abgelöst. Er hätte Rosalind von Penelope erzählen, ihr alles erklären sollen. Doch seine Verlobung mit Penelope erschien ihm wie ein ferner Traum, den er am liebsten nicht wahrhaben wollte. Aber er musste mit ihr sprechen und auch mit dem König, der diese Verbindung veranlasst hatte, ebenfalls. Was wollte er ihnen sagen? Dass er eine Frau gefunden hatte – eine Schankwirtin und Schmugglerin –, die ihn alles vergessen ließ, seine Treue gegen König und Braut, seinen geraden, ordentlichen Lebensweg? Dass er diese Vereinbarung, nach der er und Penelope die Ehe schlossen, um den König zu erfreuen und den gesellschaftlichen und finanziellen Status des anderen zu heben, nicht mehr ertragen konnte? Das alles erschien ihm plötzlich so widersinnig! Die Tatsache, dass sich Penelope offensichtlich nicht dazu hatte entschließen können, sich den Höflingen anzuschließen, die zu Prinzessin Annas Begrüßung herbeigeeilt waren, sprach ja allein schon Bände. Schließlich hätte sie ihn auf diese Weise nach Monaten der Trennung endlich wiedersehen können, doch es schien ihr ebenso wenig damit zu eilen wie ihm selbst.
    Nick empfand überhaupt keine Bindung mehr an sein Eheversprechen gegenüber Penelope, denn Rosalind hatte zum ersten Male eine echte Leidenschaft in ihm erweckt. Leidenschaft musste natürlich nicht unbedingt in Liebe münden, doch er fühlte ein ständig wachsendes Bedürfnis, Rosalind zu beschützen und zu besitzen. In ihrer aller Interesse musste er nun etwas wegen Penelope unternehmen. Er musste dafür sorgen, dass er bald mit ihr sprechen konnte, oder er musste ihr schreiben … oder vielleicht auch zunächst dem König alles erklären und ihn bitten, die Verlobung offiziell rückgängig zu machen, was nur er konnte, so wie er sie eingefädelt hatte. Obwohl es Penelope höchstwahrscheinlich nicht viel ausmachen würde, wenn sie ihn niemals wiedersah, fühlte er sich doch zu einem Gespräch verpflichtet. Aber zum Teufel, Rosalind war es doch, der er als Erster seine Gefühle darlegen musste, ehe der kleine Wirbelwind noch wer weiß was anstellte und alles nur noch schlimmer machte!
    Nick nahm energisch die Zügel auf und spornte das schwere Ross an, so dass es viel zu schnell um die nächste Biegung galoppierte, als wolle sein Herr geradewegs gegen einen Feind anrennen und nicht die Verwirrung seines Herzens lösen.
     
    Als der Zug am kommenden Tag von Dover kommend in Canterbury anlangte, wurde er von Kanonensalut und einem Fackelzug begrüßt. Wieder bemerkte Rosalind, die sich ständig in unmittelbarer Nähe ihrer ahnungslosen Beschützerin aufhielt, den verbissenen Gesichtsausdruck von Nick. Wenn Blicke töten

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