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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Körpers. Mochte ihr auch keine Zukunft mit Nick beschieden sein – nie würde sie seine Zärtlichkeiten je vergessen können.
    Nein, dachte Rosalind, als sie langsam die Kleider aufhob und sich anzog, nichts war nur ein Hirngespinst meiner Fantasie, auch nicht der Austausch unserer Erlebnisse mit Percy Putnam. Er schien wohl doch nicht der gutmütige Zeitgenosse zu sein, den sie in ihm gesehen hatte, und nun war er auch noch verschwunden. Außerdem sollte sie mit Nicks Hilfe dem allmächtigen König in seinem Palast gegenüberstehen, den sie bisher nur hassen konnte!
    Und wenn Nick sie nun wirklich liebte? Was bedeutete es für einen Höfling wie Nick, eine Frau "du meine Geliebte" zu nennen! Aber wie auch immer, sie sah jetzt eine Möglichkeit, die Dinge in Deal wieder zurechtzurücken. Wenn es sein musste, würde sie auch ihr Leben dafür hingeben, doch Hand in Hand mit Nick war ihre Angst nicht mehr so groß.
     
    Am 27. Dezember tauchten in der Dämmerung am Horizont zehn Schiffe aus einem Hagelsturm auf und ankerten dann vor der Küste von Deal. Die Wache hatte Nick herausgeklopft, und an den großen Flaggen am Heck erkannte er, dass es englische Schiffe waren.
    "Ich hoffe, dass eine fast fertige Burg ausreichen wird, um die neue Königin von England und ihr Gefolge für eine Nacht zu beherbergen", sagte Nick, während er sein bestes Gewand anlegte und Rosalind ihre Männerkleidung anzog, wie sie vereinbart hatten. Der größte Raum der Festung war blitzblank geschrubbt und mit Strohmatten ausgelegt worden in Vorbereitung auf den kurzen Aufenthalt der künftigen Königin. Von Sandwich hatte man ein großes Himmelbett mit schweren Vorhängen herbeigeschafft und dazu riesige Mengen an Speisen und Getränken.
    Nick gab Rosalind einen schnellen Kuss auf die Wange. "Ich vertraue auf dich", hob er noch einmal hervor. "Alles wird gut gehen. Halte dich nur im Hintergrund, auch wenn du einen Blick auf die Prinzessin werfen willst. Man sagt, sie sei sehr sittsam und wohlanständig, und du würdest sie in die größte Verlegenheit bringen, wenn irgendjemand merkte, dass du eine Frau und kein junger Bursche bist." Nach einem aufmunternden Blick war er mit ein paar großen Schritten aus der Tür, die er laut hinter sich zuschlug.
    Rosalind spürte, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte bei dem Gedanken an das Wagnis, das sie eingingen. Aber solange sie an Nick glaubte, würde sie weder seine Art des Vorgehens noch seine Beweggründe infrage stellen.
     
    Etwas später wurde Anna von Cleve mit ihren Damen an Land gerudert. Boten machten sich auf den Weg nach Dover, Canterbury und Greenwich, um ihre Ankunft zu melden. Bis sich am nächsten Morgen der Zug in Bewegung setzte, um die Prinzessin ihrem ungeduldigen Bräutigam zuzuführen, würden die Höflinge in hellen Scharen zu ihrer Begleitung herbeiströmen. Obwohl ein Teil ihres Gefolges an Bord der Schiffe geblieben war, da die Unterbringungsmöglichkeiten in der Burg nicht ausreichten, hörte Rosalind ein Stimmengewirr wie das Brausen des Meeres, als sie auf Zehenspitzen in die Halle schlich, um einen Blick auf die Begrüßungszeremonie werfen zu können.
    Viele Angehörige des englischen Hochadels waren mit der Braut aus Calais herübergekommen, um sie willkommen zu heißen. Rosalind erspähte Nick, der sich höflich vor kostbar gekleideten Damen und Herren verneigte.
    "Willkommen in Deal und in England, Hoheit!" ertönte Nicks klangvolle Stimme.
    "Ja, ja!" sagte jemand aus dem Kreis der Damen, gefolgt von einem gutturalen Redestrom in Niederdeutsch, von dem Rosalind einige Worte mitbekam, obwohl es Jahre her war, dass sie diese Sprache von Frieda, einer Deutschen, gehört hatte, die nach ihrer Rettung durch die Leute von Deal noch monatelang in ihrem Haus zu Gast gewesen war.
    "Es gibt Schwierigkeiten mit der Unterhaltung, Lord Spencer", sagte ein ältlicher Mann mit einem Amtsschwert an der Seite laut genug zu Nick, dass alle Umstehenden es hörten. Rosalind drängte näher heran. "Nicht ein Wort Englisch scheint von ihren Lippen zu kommen, und kein Einziger von uns spricht ihre Sprache. Wir können uns nur mit ihrem Astrologen auf Latein ein wenig verständigen. Seine Majestät wird nicht besonders erfreut darüber sein."
    Aus der Schar der Höflinge ertönte beifälliges Murmeln, und Rosalind konnte das Gespräch von zwei Engländern in ihrer Nähe mithören.
    "Wenn du mich fragst: Der lüsterne Heinrich wird einen Wutanfall bekommen", bemerkte der eine, "wenn er seine

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