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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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weiß ich. Aber ich habe nicht die Absicht, dich – oder deine Schwester – wirklich an dieses Angebot zu binden."
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn durch den dichten Kranz ihrer Wimpern an. "Das hast du nicht?"
    "Nein, habe ich nicht."
    Sie hob den Kopf. "Dann solltest du deine Absichten noch einmal überdenken, oder ich werde nicht mit dir segeln. Genauso wenig wie Abigail oder Charlie."
    Sie hatte ihn noch einmal verblüfft. James starrte sie an, während er versuchte, diesen Sinneswandel zu verstehen. Erst gestern hatte diese Frau ihm ins Gesicht geschlagen und geschrien, sie würde nicht zulassen, dass eine der Abernathy-Schwestern einen Schurken wie ihn heiratete. Jetzt stand sie da so kühl und ungerührt wie ein Schiff in der Flaute und setzte ihn davon in Kenntnis, dass sie ihn an das Versprechen binden würde, das er ihrem Vater gegeben hatte.
    Und dabei hatte es einmal eine Zeit gegeben, da hatte er sich für einen Frauenkenner gehalten! Aber diese Frau hier entzog sich seinen Möglichkeiten.
    "Ich sagte, ich bringe dich zurück nach England, und das werde ich tun. Aber ich verlange nicht die Ehe als Preis für die Überfahrt. Genauso wenig", fuhr er fort, um jeden weiteren Streit zu vermeiden, "werde ich deinen Ruf oder den deiner Schwester ruinieren, indem ich dich an Bord der Phoenix nach Portsmouth bringe."
    "Was willst du stattdessen tun?" fragte sie und zog eine Braue hoch. "Uns vor der Küste über Bord werfen, damit wir an Land schwimmen?"
    "Das wäre eine Möglichkeit", gab er zurück. "Aber obwohl das sehr verlockend klingt, halte ich es für besser, wenn wir zuerst nach Calais segeln. Ich habe dort eine Freundin, die während des Krieges einen französischen Emigranten heiratete. Etienne lebt inzwischen wieder auf seinem Besitz in Frankreich. Du kannst mit deiner Familie dort für ein oder zwei Wochen unterkommen, und sie werden dich über den Ärmelkanal begleiten, wenn es so weit ist. Man wird dich überall willkommen heißen, wo du auch hingehst, wenn du in Begleitung der Comtesse de Charbonneaux in England eintriffst."
    Nun war es an Sarah, erstaunt zu sein. Stundenlang hatte sie nachgedacht, einen Tag und eine Nacht lang gebetet und überlegt. Auch wenn es sehr schmerzlich war, so hatte sie sich doch mühsam an den Gedanken einer Heirat zwischen Straithe und Abigail gewöhnt, vorausgesetzt natürlich, ihre jüngere Schwester wäre damit einverstanden.
    Und wie sollte Abigail nicht einverstanden sein? Ohne sich große Mühe zu geben, konnte James Kerrick mit seinem Charme alles von einer Frau erreichen. Er musste Abigail nur in seiner jungenhaften Art anlächeln, sie zärtlich küssen oder ihr zarte Versprechen zuflüstern, und sie wäre sein für immer.
    Sie wäre sein, und James wäre errettet.
    Eine Heirat wäre die einzige Lösung für das Dilemma, in das sie da geraten waren, und eine Heirat mit Abigail bedeutete James' Rettung. Sarah akzeptierte diese Tatsache jetzt und bereitete sich auf ein Leben in Einsamkeit vor.
    Und nun kam dieser verflixte Mann einfach daher und stellte all ihre nüchternen Überlegungen auf den Kopf. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie versuchte, seinen Plan zu verstehen.
    "Warum sollte diese Comtesse ihren Schutz einer Missionarstochter anbieten, die sie noch nie gesehen hat?"
    "Ich sagte dir doch gerade, sie ist eine Freundin."
    Das beruhigte Sarah wenig. Straithe konnte viele Frauen seine Freundinnen nennen!
    "Welche Art von Freundin?" verlangte sie zu wissen.
    "Die beste Art", gab er knapp zurück. "Die Art, die zu dir hält, wenn es nötig ist. Dorcas und Etienne werden uns aus dieser Lage heraushelfen. Darauf gebe ich dir mein Wort."
    Sarah runzelte die Stirn. Dorcas? Der Name erinnerte sie an etwas, aber sie wusste nicht, woran. Während sie noch darüber nachdachte, missdeutete Straithe den Grund für ihre angespannte Miene.
    "Du bringst es noch immer nicht über dich, meinem Wort zu vertrauen, nicht wahr?"
    Diese Frage verdrängte jeden Gedanken an den Namen aus Sarahs Kopf. "Nein! Das heißt, ja, aber …"
    Er unterbrach ihren gestammelten Protest, indem er einfach ihr Kinn umfasste und ihr Gesicht zu sich drehte.
    "Du wirst es noch tun, Sarah. Eines Tages wirst du lernen, mir zu vertrauen. Ich hoffe nur, dass dieser Tag nicht zu spät kommen wird."
    Seine Berührung raubte ihr wie immer den Atem, und sie sah ihn lange an. "Zu spät für was?"
    "Ich weiß es selbst nicht, verdammt", murmelte er.
    Bei diesen Worten machte er auf dem

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