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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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stellte Sarah fest, dass sie zwar einen Ehemann gefunden, dafür aber den Schurken verloren hatte, der abwechselnd ihr Herz verwirrt, verzaubert und schließlich gewonnen hatte.
    Der Mann, mit dem sie so viele Abenteuer und leidenschaftliche Augenblicke geteilt hatte, war nicht derselbe wie jener, der eine Stunde, nachdem er sie fortgeschickt hatte, aus der Kajüte des Kapitäns kam. Mit verschlossener Miene teilte James ihr und dem wartenden Apothekerassistenten mit, dass Denham seinen schrecklichen Verletzungen erlegen war.
    "Gott sei Dank!" meinte der Seemann, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, seine Erleichterung zu verbergen.
    Sarah war noch immer wie betäubt und brachte es nicht über sich, dem Blick ihres Mannes zu begegnen. Noch immer litt sie unter dem, was in dem stickigen Raum geschehen war. Sie sehnte sich nach einem Eimer Wasser, um den Gestank der Fäulnis von ihren Händen und ihrem Gesicht zu waschen, und nach einer ruhigen dunklen Ecke, in der sie sich verbergen könnte.
    James schien ihre Bedürfnisse zu verstehen. Er wandte sich an den weißhaarigen Seemann und bat ihn, seine Frau zu einem freien Quartier zu geleiten.
    "Ich werde sie in die Kabine des Ersten Offiziers bringen", erwiderte der Mann müde. "Lieutenant Fortengay wollte dort einziehen, da er der ranghöchste Offizier ist, der überlebt hat, aber jetzt bekommt er die Kapitänskajüte. Nachdem sie gelüftet wurde."
    "In Ordnung." James trat zu Sarah. "Ich gehe an Deck. Warum versuchst du nicht, dich etwas auszuruhen?"
    Sie nickte.
    "Ich werde etwas zu essen hinunterschicken und nachsehen, ob es irgendwo Frauenkleider gibt. Irgendjemand von der Mannschaft hat vielleicht etwas für seine Frau oder sein Liebchen gekauft."
    Als Sarah unter Deck verschwunden war, stieg James zum Achterdeck hinauf und holte tief Luft – zum ersten Mal, seit Higgins den Namen des Kapitäns erwähnt hatte.
    Denham! Ausgerechnet Denham.
    Er trat an die Reling und blickte hinunter auf das lebhafte Treiben in der Lagune, ohne es wirklich zu sehen. Seine Gedanken eilten zurück zu einer Zeit und einem Ort, die er absichtlich aus der Erinnerung verdrängt hatte. Noch einmal sah er den Hafen von Portsmouth vor sich, wo Schiffe verschiedenster Größe vor Anker gegangen waren, während der Krieg mit Frankreich andauerte, erlebte noch einmal die Bälle, Feiern und Maskeraden, mit denen die Saison eröffnet wurde, sogar noch mitten im Krieg. Sah wieder ein zierliches Mädchen vor sich, mit dichtem braunen Haar und einem unwiderstehlichen Lächeln.
    Dorcas hatte James gleich im ersten Moment erobert, genau wie die meisten anderen Männer in dem überfüllten Ballsaal. Jung, prahlerisch und lächerlich stolz auf seine Uniform, war James wie ein Pfau vor ihr auf und ab stolziert. Sie hatte ihn mit einer Bewegung ihres Fächers und ein paar wohlgesetzten Worten auf seinen Platz verwiesen. Und dann hatte sie sein Herz gewonnen.
    Wie jung sie damals gewesen waren! Sie alle, sogar Lieutenant Sir Percy Denham, der seiner Schwester während des Balls beschützend zur Seite stand. Zu beschützend, wie sich zeigte. Zum Teufel mit ihm!
    James presste die Lippen aufeinander. Denham war tot. Es hatte keinen Sinn, die Vergangenheit noch einmal zu durchleben, die letztendlich sie beide hierher geführt hatte. Er, James, sollte besser an die Zukunft denken und daran, wie er für seine Gemahlin sorgen wollte – und für ihre Familie.
    Er bewegte die Schultern, als wollte er die Last, die darauf ruhte, noch einmal zurechtrücken. Eine solche Last war ungewohnt für ihn. So lange Zeit war er nur sich selbst gegenüber verantwortlich gewesen, vielleicht noch für seine Mannschaft. Jetzt musste er sich nicht nur um Sarah und sich selbst kümmern, sondern auch um Abigail, Charlie und die beiden Jungen in England.
    Mit den Jungen konnte er umgehen. Er hatte ein oder zwei Tricks gelernt, wie man mit lebhaften Jungen fertig wurde, in den Jahren, in denen sein eigener Bruder versucht hatte, jene Lebhaftigkeit aus ihm herauszuprügeln. Der Gedanke, die Verantwortung für Abigail zu übernehmen, brachte ihn ins Schwitzen. Und erst Sarah. Die süße, eigensinnige Sarah.
    Er hatte ihr den zweifelhaften Schutz seines Namens angeboten, aber sonst hatte er ihr wenig zu bieten. Wenn sie ihr Ziel erreichten, würde sie ihr Heim in einer Ruine finden. Und schlimmer noch, die Nachbarn würden sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen.
    James ballte die Hände. Abgesehen von der Peinlichkeit, dass

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