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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Offizier sein musste.
    "Natürlich würde ich Sie niemals vor der Mannschaft bitten, Ihr Wissen mit mir zu teilen, Sir. Ich bin der ranghöchste Offizier der Constant, und ich muss zeigen, dass ich den Befehl innehabe und der Aufgabe gewachsen bin. Aber falls Sie einen Rat oder einen Vorschlag für mich hätten, so würde ich ihn gewiss nicht in den Wind schlagen."
    "Einverstanden." James streckte die Hand aus. "Wir werden Ihr Schiff in einen sicheren Hafen führen, Captain."
    Beide Männer wussten nur zu gut, dass dieser Titel eine große Verantwortung mit sich brachte. Fortengay wurde um eine Spur blasser, als er den Blick über das angeschlagene Schiff schweifen ließ. Doch er fasste sich schnell, ergriff James' Hand und schüttelte sie.
    "Jawohl, Sir, gemeinsam werden wir es schaffen."
     
    Die Aufgabe, die Reparaturarbeiten zu leiten und dabei so zu tun, als täte er es nicht, beschäftigte James den Rest des Tages und den größten Teil der Nacht. Die vertrauten Geräusche von Hammerschlägen auf Eichenbalken und Kupferplatten erklangen, bis die Dunkelheit und die Erschöpfung der Männer weitere Arbeiten zu gefährlich werden ließen.
    Klugerweise ließ Fortengay eine Extraration Rum aus den Beständen verteilen, um die Schmerzen der Männer zu lindern, dann lud er James ein, mit ihm ein verspätetes Abendessen zu sich zu nehmen.
    "Ich kann Ihnen ein Stück Schinken anbieten. Wir haben einen kleinen Stall mit Ferkeln an Bord."
    "Ferkel?"
    "Ja, die Sau des Kapitäns hat vor ein paar Wochen geworfen."
    Als James die Brauen hochzog, grinste Fortengay. "Denham schätzte frisches Fleisch am Morgen. Es ist auch Rindfleisch da, falls Ihnen das lieber sein sollte."
    James lief das Wasser im Munde zusammen. Nach einer wochenlangen Diät aus Fisch und Früchten hätte er selbst in zähem Dörrfleisch einen Leckerbissen gesehen. Beinahe noch mehr verlockte ihn die Aussicht, ein oder zwei Stunden in der Messe mit Fortengay und den anderen überlebenden Offizieren zu verbringen. Er wollte mehr hören über den Angriff, bei dem das Schiff so stark beschädigt worden war. Er musste auch mehr wissen über die Eigenheiten der Constant, die nur jemand kennen konnte, der auf ihr gefahren war.
    Doch stärker als alles andere war sein Bedürfnis, sich um Sarah zu kümmern. Seit der überstürzten Hochzeit heute morgen hatte er sie nicht mehr gesehen.
    "Wenn Sie einen Teller mit beidem nach unten schicken könnten, dann würde ich gern mit meiner Frau zusammen essen", meinte James leichthin. "Vielleicht leisten wir Ihnen beide später beim Brandy Gesellschaft."
    Vielleicht aber auch nicht, dachte er, als er unter Deck eilte. Schließlich lag ihre Hochzeitsnacht vor ihnen.
    In dem Augenblick, da er in die Kabine des ersten Lieutenants trat und Sarah schlafend in dem schaukelnden, kistenartigen Bett vorfand, vergaß er Fleisch, Brandy und sogar die Constant. Er ging um die Kanone herum, die einen großen Teil des Bodens beanspruchte, und stellte sich neben die Frau, die jetzt seine Gemahlin war.
    Sie lag ausgestreckt auf dem Bett. Das Mondlicht, das durch die Kanonenluke einfiel, tauchte sie in einen silbernen Schein. James' Herz schlug schneller, als er sah, dass sie ein dünnes Seidennachthemd trug. Der Ausschnitt war mit zarter weißer Spitze eingefasst, die sich deutlich von ihrer gebräunten Haut abhob. Schmale Bänder hielten das Hemd vorn zusammen. Darunter hoben und senkten sich Sarahs Brüste, ein Anblick, bei dem James der Atem stockte.
    Wer immer seiner Frau dieses Kleidungsstück überlassen hatte, er verdiente James' Dankbarkeit. Er würde dafür sorgen, dass der Mann gebührend belohnt wurde.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, griff er nach dem Verschluss an seiner Hose. Er rümpfte die Nase bei dem Geruch, den sein Körper nach einem langen Arbeitstag in der Sonne ausströmte, daher sah er sich in der Kabine um und entdeckte schließlich den Waschtisch. Schnell und leise legte James seine Kleider ab und wusch sich. Seine bloßen Füße machten kein Geräusch, als er sich wieder neben das Nachtlager seiner Frau stellte.
    Sie hatte die Arme über dem Kopf ausgestreckt, und ihr Haar – großer Gott im Himmel, ihr Haar!
    Ihr Haar fiel über den Bettrand hinab wie ein dunkelroter Vorhang. Es schimmerte im Mondlicht so verführerisch wie Sarah selbst. James hob eine Strähne hoch und rieb sie zwischen seinen Fingern. Es war noch feucht von der Wäsche und fühlte sich in seiner Hand wie Seide an. Er spürte nichts von der

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