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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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und Thirkall braucht eine Herrin, wenn ich abwesend bin.“
    „Mutter ist hier, und Robert hat einen sehr fähigen Burgvogt eingesetzt. Ich werde nicht gebraucht. Vielleicht also bin ich woanders besser aufgehoben.“
    Sie beließen es dabei. Genevra zweifelte indes nicht daran, dass Alida jede Möglichkeit willkommen hieß, der Gegenwart ihrer Mutter zu entfliehen.

14. KAPITEL
    F ather John wurde von den Geschehnissen in Kenntnis gesetzt und übernahm mit großer Freude die Aufgabe, seinen Bruder im Herrn ausfindig zu machen und eine Abschrift oder einen Nachweis der Eheschließung zwischen Arthur Egerton und Margaret Heskith zu verschaffen, die zu Beginn des Advent im dreiundzwanzigsten Jahr der Herrschaft von König Edward III. stattgefunden hatte. Am nächsten Tag bereits machte er sich auf den Weg, mit einer kleinen Eskorte Bewaffneter zu seinem Schutze, und schwor, seine Mission so schnell als möglich durchzuführen.
    Man sandte einen Boten nach Ardingstone, der Northempston ein Schreiben mit den neuen Nachrichten und den Bemühungen Father Johns übermittelte.
    Genevra musste sich nun in Geduld üben, doch das fiel ihr leichter als erwartet, denn Thirkall bot viel Neues und Interessantes.
    Sie erregte indes das Missfallen Ihrer Ladyschaft, da sie viel Zeit im Freien verbrachte und ihre häuslichen Tätigkeiten scheinbar vernachlässigte.
    „Es ist nicht Eure Aufgabe, den ganzen Tag auf der Jagd zu verbringen oder die Ställe und Hundezwinger zu durchstöbern“, belehrte die Lady ihre Schwiegertochter. „Euer Platz ist im Frauengemach, da es um diese Zeit schon zu kühl ist, im Lustgarten zu wandeln. Es gibt genügend Arbeiten hier im Haus. Eure Pflicht ist es, Eurem Gemahl Kinder zu gebären, nicht, Euch um Pferde und Hunde zu kümmern.“
    Genevra errötete, war aber willens, ihren Standpunkt zu verteidigen. „Mylady, ich war zehn Jahre meiner Jugend in einem Kloster eingesperrt. Nun bin ich frei und kann tun, was ich möchte, soweit es meinem Herrn und Gemahl gefällt. Er ermutigt mich, mit ihm auszureiten, und begrüßt mein Interesse an der Aufzucht von Pferden und Hunden. Wenn wir gemeinsam ausreiten, dann ist es mir auch möglich, seine Vasallen und Untertanen kennenzulernen.“
    „Man sollte sie hierher in die Burg befehlen“, entgegnete die Lady.
    „Ich ziehe es vor, sie in ihrer eigenen Umgebung zu treffen, Mylady. Wenn ich wieder ein Kind in meinem Schoß trage, wird mein Wirkungskreis der Notwendigkeit folgend eingeschränkt sein. Ich möchte die Zeit dazwischen, so gut es geht, nützen.“
    Die Lady stand ihr noch immer feindselig gegenüber, auch wenn die Legitimität ihrer Geburt so gut wie bewiesen und sie immerhin die anerkannte Enkelin eines Earls war. Manches Mal dachte sie, dass nichts, was sie oder Robert taten, die Zustimmung der Lady fand.
    Will jedoch liebte die alte Dame abgöttisch, und bei der Erwähnung weiterer Enkel wurde sie sanft.
    „William hätte hier zur Welt kommen sollen“, sagte sie und streichelte das weizenblonde Haar des Kindes. Sie konnte nicht ohne tadelnde Worte auskommen. „Ich hoffe, Ihr werdet Euch Mühe geben, noch weiteren Erben das Leben zu schenken. Seid Ihr noch nicht wieder guter Hoffnung?“
    „Nein, Mylady.“ Ihre Unpässlichkeit war einige Tage überfällig. Robert jedoch sollte der Erste sein, der es erfuhr, falls sie sich einer Schwangerschaft sicher war, nicht seine Mutter. Wenn die Lady doch nur so warm und herzlich wie Alida wäre!
    Die ablehnende Haltung ihrer Schwiegermutter war für Genevra der einzige trübe Punkt in Thirkall. Sie hegte die Hoffnung, dass sich eines Tages die Gesinnung der Lady ändern könnte. Von Zeit zu Zeit konnte Genevra bereits einen Riss in der rauen Schale entdecken. Sie würde sich freuen, ein Kind hier zur Welt zu bringen, wenn Ihre Ladyschaft ihr nicht mehr feindlich gegenüberstand. Sonst kehrte sie lieber nach Merlinscrag zurück, um sich in die Obhut der alten Mariel zu begeben.
    Old Mariel – sie war eine seltsame Frau, doch Genevras Vertrauen in sie und ihre Vorhersagen wuchs. Sie hatte einem Sohn das Leben geschenkt, und Meg hatte gesunde Zwillinge auf die Welt gebracht. Nun begann sie auch der Prophezeiung Glauben zu schenken, dass sie noch vier weitere gesunde Kinder bekommen sollte. Zwei Söhne und zwei Töchter. Doch in welcher Reihenfolge und welcher Zeitspanne, das ahnte sie nicht.
    Sie dachte an die anderen Vorhersagen von Mariel. Die Identität ihres Vaters hatte sie entdeckt, und die

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