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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Legitimität ihrer Geburt sollte bald bewiesen sein. Was sie indes am meisten verwunderte, als sie sich der Bedeutung von Mariels Worten bewusst wurde, war die Tatsache, dass die Hinweise, die zu einem Erfolg führen könnten, von einer blinden Frau kamen. Alidas Wissen kam aus dem Dunkel ihres verlorenen Augenlichtes. War es das, was Mariel vorhergesehen hatte?
    Zwei Wochen vergingen, und Genevras Unpässlichkeit war nicht eingetreten. Auch verspürte sie eine leichte morgendliche Übelkeit. Nun war es an der Zeit, ihre Hoffnungen Robert mitzuteilen. Seltsamerweise schien er nicht gemerkt zu haben, dass ihre Tage ausgeblieben waren.
    In der trauten Abgeschiedenheit des Bettes teilte sie ihm in dieser Nacht, nachdem sie sich geliebt hatten, ihre Vermutungen mit. Doch er gab nur ein Brummen zur Antwort.
    „Ich dachte mir schon, dass Ihr wieder ein Kind tragt, mein Herz. Oder glaubt Ihr, ich hätte nicht bemerkt, dass seit Eurer letzten Unpässlichkeit mehr Zeit als gewöhnlich verstrichen ist?“
    „Ihr habt es bemerkt? O Robert …“ Sie gab ihm einen leichten Stoß in die Rippen. „… und Ihr habt nichts gesagt!“
    „Ich wollte warten, bis Ihr Euch sicher wart, mein geliebtes Herz.“ Er atmete tief und legte seine Arme um ihren nackten Körper. „Doch meine Freude darüber ist ungetrübt. Will wird einen Bruder oder eine Schwester bekommen, und solange Ihr überlebt, bin ich von Freude überwältigt, ob es nun eine Tochter oder noch ein Sohn wird, selbst wenn das Kind tot geboren wird. Ihr seid das Wichtigste in meinem Leben, Gemahlin. Ohne Euch an meiner Seite finde ich keinen Sinn mehr im Leben.“
    Genevra traute ihren Ohren kaum. Robert hatte ihr soeben wortreich seine Liebe erklärt.
    Sie legte zärtlich ihre Hand auf seine Wange, wie um ihn zu beruhigen. „Ich denke, ich brauche nichts zu fürchten, Robert. Ihr kennt doch Old Mariel. Und Ihr wisst ohne Zweifel, dass man behauptet, sie habe das Zweite Gesicht. Ich sprach zu Euch nie davon, dass sie meine Zukunft vorhersagte, denn ich wusste nicht, ob ich ihr glauben sollte. Bis jetzt haben sich ihre Prophezeiungen jedoch als richtig herausgestellt.“
    Robert zuckte überrascht zusammen. So leicht, dass nur sie die Anspannung seiner Muskeln bemerken konnte. „Was sagte sie?“
    „Ich sollte herausfinden, wer mein Vater war. Mein erstes Kind würde ein Junge sein, und Meg bekäme einen Jungen und ein Mädchen, und dass das Licht aus der Finsternis zu mir käme.“
    „Die Finsternis?“ Argwohn schwang in seiner Stimme mit. „Was hat sie damit gemeint?“
    „Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, Robert. Fällt es Euch nicht auf? Alida ist blind, und sie gab mir die Hoffnung, die Eheschließung meiner Eltern beweisen zu könne. Old Mariel wusste nicht genau, was sie damals sah. Nur dass Licht für mich aus der Finsternis käme.“
    Sie erwähnte nicht, dass Mariel auch das Misstrauen zwischen Robert und ihr gesehen hatte. Noch den Tod. Finsternis und Tod, das waren Mariels Worte. Genevra zog es vor, den Bedeutungen dieser Worte im Augenblick keine weiteren Gedanken zu schenken.
    „Sagte sie noch mehr?“ In seiner Frage lag Misstrauen.
    „Nicht viel, Gemahl. Sie sagte, sie könne mich mit einer Schar von Kindern sehen, drei Söhnen und zwei Töchtern. Deshalb bin ich auch überzeugt, dass ich die nächste Geburt überleben werde.“
    Er zog sie fester an sich und barg das Gesicht an ihrem Nacken. „Ich bete, dass ihre Gabe von Gott kommt“, murmelte er, „denn falls die Prophezeiung wahr ist, wäre mein Lebensglück vollkommen. Genevra, meine Liebe, ich habe in der Vergangenheit selbstsüchtig an Eurer Ehrenhaftigkeit gezweifelt. Doch Ihr müsst wissen, dass sich die Schatten, die meinen Geist verdunkelten, nun gehoben haben. Euch hier in Thirkall zu sehen und die Freundschaft, die meine teure Schwester Euch entgegenbringt, hat mich mehr überzeugt als alles andere. Will ist mein Sohn, ich weiß es nun genau. Könnt Ihr mir meine Zweifel vergeben?“
    Tränen quollen aus Genevras Augenwinkel und liefen über ihre Schläfen in ihr Haar. Sie legte ihre Arme und Beine um ihn. „Ich habe Euch nichts zu vergeben, mein Gemahl. Drogo sollte Gottes Vergebung erflehen, für all die Leiden, die er Euch in den Jahren zugefügt hat. Ich bezweifle jedoch, dass er es tut.“
    „Drogo ist tückisch, er wird auch in Zukunft versuchen, Unfrieden zu stiften. Doch ich halte ihn nicht für so teuflisch, dass er einen Mord begehen könnte, um an das Erbe zu

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