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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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nur noch fester, aber seine Freunde redeten ihm gut zu, und schließlich ließ er den leblosen Körper seiner Frau zu Boden sinken.
    Entsetzt schrien einige Anwesende auf. Wie ein Loch klaffte eine Wunde in Dorries Oberkörper. Sie hatte zwar aufgehört zu bluten, aber ihr Bauch und die grässlich aufgeschlitzten Brüste waren blutverschmiert, sodass kein Zweifel mehr daran bestand, wie die Ärmste ums Leben gekommen war.
    Unvermittelt wandte sich Kirby Stalling weg und musste sich übergeben. Mehrere andere wurden bleich, und alle wichen einen Schritt zurück.
    Charles richtete sich langsam auf, sein Gesicht ernster als jemals zuvor. Er drehte sich zu seinem Sekretär um. „Richard, nimm dein Pferd, und hol den Friedensrichter.“ Richard nickte und eilte zu dem Hengst, auf dem er mittags geritten war. Charles ließ den Blick über die Menge schweifen, bis er James Benjamin entdeckt hatte.
    Er winkte ihn zu sich heran. „Du fährst zu Dr. Dalton und bringst ihn nach Wulfdale. Ribble muss sofort behandelt werden.“ Kurz hielt er inne und überlegte. „Und anschließend wird Lord Arncliff ihn sicher hier brauchen. Aber zunächst einmal müssen wir Ribble in den Einspänner setzen.“
    Ribble schluchzte wieder auf, schüttelte den Kopf und hielt seine Frau fest umschlungen. Die Männer warfen sich hilflose Blicke zu. Catherine beugte sich zu ihm hinab und redete so sanft auf ihn ein, wie sie nur konnte. „Bitte, Mr Ribble. Sie haben alles für sie getan, solange sie konnten. Bitte überlassen Sie Ihre Frau jetzt uns.“
    Eine Träne rann ihr über die Wange und hinterließ eine Spur auf ihrem rußigen Gesicht. Catherine schluckte und berührte ihn behutsam. „Bitte, Mr Ribble, wir werden sehr vorsichtig sein.“
    Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich der schmerzgebeugte Mann zurück. Sofort kamen ihm einige Pächter zu Hilfe und richteten ihn auf, während andere die Leiche der Frau aus seiner Umklammerung lösten und auf den Erdboden legten. Als Charles seinen Rock über sie breitete, sah Ribble zu Catherine auf, die er erst jetzt richtig wahrnahm.
    „Sie passen auf, dass man behutsam mit ihr umgeht?“
    „Ja, das verspreche ich. Ich werde bei ihr bleiben, bis der Friedensrichter hier fertig ist.“ Sie bemerkte, dass Charles den Kopf schüttelte. Davon völlig unbeeindruckt erklärte sie: „Ich verspreche es.“
    Schließlich nickte Ribble und ließ sich immer noch weinend zum Einspänner führen.
    Charles gab John David ein Zeichen. „Mach es ihm so bequem wie möglich. Er muss sich hinlegen, und Hardraw und Mrs Hawes sollen sich um ihn kümmern, bis der Doktor kommt.“
    Adam trat vor. „Ich reite mit ihm.“ Er band die Zügel seines Pferdes hinten am Einspänner fest. „Bleib du bei Catherine.“
    „Ich komme mit Ihnen.“ Sir Kirby, sein Gesicht totenbleich, stieg auf sein Pferd, doch Adam kam ihm zuvor.
    „Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Sie sehen selbst etwas angegriffen aus.“
    Sir Kirby nickte. „Sie haben recht. Ich halte mich zur Verfügung, falls Arncliff mich zu sprechen wünscht.“ Er wendete sein Pferd und ritt langsam davon.
    Adam schnitt ein Gesicht. „Je weniger Hilfe wir von ihm bekommen, desto besser. Wenn er sich erst erholt hat, wird er unerträglich.“
    „Genauso ist es“, pflichtete Charles ihm bei und wandte sich an Catherine: „Catherine, bist du sicher, dass du hierbleiben willst?“ Er ließ den Blick zu der verstümmelten Leiche schweifen.
    Entschlossen blickte sie ihm in die Augen.
    „Ich habe es versprochen.“
    Und Catherine blieb tatsächlich. Charles war noch nie zuvor so stolz auf seine junge Frau gewesen. Wie sehr er auch ihre Haltung und ihren Charme bewunderte, so war es doch ihr Herz – ihr mitfühlendes, liebevolles und tapferes Herz –, das ihn mit Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllte.
    Er hatte es gespürt von dem Moment an, als er sie kennenlernte. Zunächst war es Charles’ Absicht gewesen, über ihre Wohltätigkeitsveranstaltungen mit ihr in Kontakt zu kommen. Obwohl sie sicher seine Unterstützung gern angenommen hätte, machte er sich keine Illusionen über seine Fähigkeit, eine Frau so zu bezaubern, dass sie bereit wäre, ihn um seiner selbst willen zu heiraten.
    Sein größter Reiz war für die meisten sein Vermögen. Als er dann von den Machenschaften ihres Onkels und ihrer Notlage erfuhr, hatte er gehandelt, ohne zu zögern.
    Catherine war anders als andere Frauen. Sicher, es war der Verlust ihres Reichtums, der sie bewogen hatte,

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