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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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tatsächlich gelächelt.
    Catherine hatte ihn mit einem Kuss begrüßt.
    Ja, an diesem Morgen konnte er so richtig das Leben genießen.
    Und halb Yorkshire schien auf den Beinen zu sein, um es mit ihm zu genießen. Dann sah er, wie Catherine durch das Tal auf ihn zugeritten kam, und eine unbändige Freude erfüllte ihn. Er arbeitete weiter, während sie unter den überhängenden Zweigen einer Eiche den Picknickkorb auspacken ließ.
    Nachdem sie sich auf die mitgebrachte Decke gesetzt und sich wartend gegen den Eichenstamm gelehnt hatte, gab er seinen Männern ein Zeichen, mit der Arbeit aufzuhören und eine Pause einzulegen.
    Während er sich die Handschuhe auszog und zur Eiche ging, bemerkte er, dass seine Männer hinter vorgehaltener Hand schmunzelten. Sein erster Impuls war, sie mit einem eisigen Blick zur Ordnung zu rufen, aber er besann sich eines Besseren. Sollten sie doch ruhig sehen, dass ihr Herr von Amors Pfeil getroffen war. Für sie alle war es eine völlig neue Erfahrung.
    Charles machte es sich neben Catherine auf der Decke bequem und nahm sich ein gekochtes Ei. Ein Stück entfernt, sodass sie die Pferde im Auge behalten konnten, leerten James Benjamin und John David den Korb, den der Koch für sie gepackt hatte. Die Pächter standen auf der anderen Seite der Mauer und ließen sich ebenfalls ihr Essen schmecken.
    Sie hatten kaum einen Bissen angerührt, da nahte auch schon ein Besucher zu Pferd. Charles stöhnte innerlich, denn es war ausgerechnet Vincent, der auf sie zutrabte. Dennoch war er entschlossen, sich seine gute Laune nicht von diesem unverschämten Kerl zunichtemachen zu lassen. Catherine erstarrte und blickte angespannt zu Charles. Er zuckte nur die Schultern.
    Der junge Earl ritt bis auf wenige Meter an sie heran und zügelte sein Pferd. Charles nickte ihm mit eisiger Miene zu. Vincent zögerte kurz, führte dann aber grüßend die Reitgerte an den Hut, gab seinem Wallach die Sporen und galoppierte davon.
    Während er sich auf dem staubigen Weg rasch entfernte, seufzte Catherine hörbar erleichtert auf. Charles neigte sich zu ihr und drückte ihre Hand. „Lass dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen, Catherine. Ich werde es nicht zulassen, dass er dich wieder belästigt.“
    Ihr zaghaftes Lächeln gab ihm einen Stich ins Herz. Dieser verdammte Kerl! Er wollte nicht, dass Catherine Angst hatte.
    Sie richtete sich auf und blickte ihn tapfer an. „Ich weiß, dass du alles tun wirst, um es zu verhindern … Ich möchte nur nicht, dass du ihn wieder schlagen musst. Er könnte …“ Sie hielt inne. „So wie er sich benimmt, grenzt es fast schon an ein Wunder, dass ihn noch niemand im Duell getötet hat.“
    Charles schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, der Fall liegt genau andersherum.“
    Als er Catherines entsetzten Blick sah, wusste Charles sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. Es war töricht, so etwas ihr gegenüber zu erwähnen. „Mach dir keine Gedanken, Catherine. An mich wagt er sich nicht heran.“
    „Wie kannst du dir da sicher sein? Er schreckt doch anscheinend vor nichts und niemandem zurück.“
    „Nein, mit Skrupeln hat es nichts zu tun, obwohl es nun wirklich nicht üblich ist, sich mit seinem angeheirateten Onkel zu duellieren.“ Er schwieg kurz, ehe er hinzufügte: „Der Grund, warum er mich in Ruhe lässt, ist, dass er noch nicht sterben möchte.“
    Überrascht blickte Catherine drein. „Er glaubt, du würdest ihn töten?“
    Charles sah ihr fest in die Augen. „Er weiß, dass ich es könnte.“
    „Wie kannst du dir da so sicher sein? Er ist bestimmt ein guter Schütze.“
    „Ja, er schießt gut, aber bei einem Duell darf man nicht hitzköpfig sein, Catherine. Was zählt, ist kaltes Blut zu bewahren.“
    Catherine brauchte eine Weile, bis sie die volle Bedeutung dieses Satzes verstand. „Hast du jemals …?“
    Durchdringend sah Charles sie an, und sie verstummte. Ihm war klar, dass die Eiseskälte, die er in seinem Herzen spürte, auch in seinen Augen zu erkennen sein musste. Dann atmete er tief durch und führte Catherines Hand an seine Lippen, streifte aber nur leicht ihren Handrücken. Viel lieber hätte er sie auf den Mund geküsst. Da sie jedoch Zuschauer hatten, musste er sich solche Intimitäten versagen.
    „Was Vincent betrifft, brauchst du dir keine Gedanken um meine Sicherheit zu machen, Catherine. Er hat zu viel Angst, mir gegenüberzutreten, und ist zu stolz, um aus dem Hinterhalt auf mich zu schießen. Aber sieh nur, wer da kommt.“ Charles

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