Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
Vom Netzwerk:
deutete zur Straße. „Wir bekommen schon wieder Besuch.“ Selbst auf diese Entfernung waren Adam und Sir Kirby deutlich zu erkennen. „Das ist ja ein eigenartiges Gespann.“
    „Und ob.“ Catherine schmunzelte. „Ich hatte nicht gerade den Eindruck, dass Sir Kirby zu Adams Freunden gehört.“
    „Ganz bestimmt nicht. Stalling ist der größte Langweiler in ganz Yorkshire.“ Als die beiden Reiter in der Nähe des Picknickplatzes haltmachten, erhob sich Charles. Die Gentlemen saßen ab, und James Benjamin eilte ihnen entgegen, um die Tiere dorthin zu führen, wo schon Charles’ und Catherines Reitpferde angebunden waren.
    „Ich wünsche einen guten Tag!“ Sir Kirby lächelte gewinnend, anscheinend sehr bemüht, sich von seiner besten Seite zu zeigen.
    „Stalling.“ Charles reichte seinem Nachbarn die Hand und wandte sich seinem Freund zu. „Wie geht es dir, Adam?“
    Adam schüttelte Charles die Hand. „Besser, danke der Nachfrage. Wie du siehst, ist die Brandwunde verheilt. Lady Caldbeck, ich hoffe, es geht Ihnen gut?“
    Catherine nickte den beiden Herren zu, während sie sich verbeugten. Stalling lachte auf eine Art und Weise, die er wohl für herzlich hielt, und deutete auf Charles’ Sachen. „Verglichen damit sehen wir wieder wie wohlhabende Taugenichtse aus.“ Charles nickte wortlos.
    Stalling versuchte, mit Catherine ins Gespräch zu kommen. „Wir kennen doch alle die kleinen Schwächen Seiner Lordschaft, Mylady. Er legt eben keinen großen Wert auf würdevolles Auftreten. Sie brauchen deshalb nicht zu erröten.“
    Charles war gespannt, was seine Frau darauf erwidern würde. Ehe Catherine jedoch Sir Kirby eine passende Antwort geben konnte, fuhr der bereits fort: „Ein herrlicher Tag, um die Natur zu genießen, das muss ich wirklich zugeben.“
    „Ja, so ist es“, pflichtete Catherine ihm höflich bei.
    Adam zwinkerte ihr zu. „Ich war gerade auf einem Ausritt, da begegnete ich Sir Kirby. Er war so freundlich, mir Gesellschaft zu leisten.“
    Charles warf seinem besten Freund einen mahnenden Blick zu. Zwar stand Stalling nicht gerade in dem Ruf, besonders intelligent zu sein, aber Adams Sarkasmus war nun wirklich eine Spur zu deutlich. Charles verspürte wenig Lust, einen womöglich aufkommenden Streit zwischen den beiden schlichten zu müssen. Ein Blick auf Stalling beruhigte den Earl jedoch.
    Sir Kirby hatte die Spitze überhaupt nicht bemerkt und räusperte sich, ein sicheres Zeichen, dass er vorhatte, sich über etwas in aller Ausführlichkeit auszulassen. Adam kehrte Sir Kirby den Rücken zu und verdrehte die Augen. Catherine hüstelte hinter vorgehaltener Hand.
    Sie sollten jedoch nie erfahren, welche Weisheiten ihnen Sir Kirby zuteilwerden lassen wollte. Denn zum dritten Mal war Hufgetrappel zu hören, und die Gesellschaft blickte zur Straße. Auf einem von Charles’ Grauschimmeln kam Richard Middleton angeprescht. Er brachte das Pferd ganz in ihrer Nähe zum Stehen. Daraufhin verbeugte er sich im Sattel. Anscheinend zögerte er, so unvermittelt das Gespräch der Herrschaften zu unterbrechen.
    „O Richard.“ Charles schlenderte auf das Pferd zu und tätschelte seinen Rücken. „Willst du ihm ein bisschen Bewegung verschaffen?“
    „Jawohl, Mylord.“ Ein scheues Lächeln huschte über das Gesicht des Sekretärs. „Ich hatte im Dorf einiges zu erledigen.“
    Plötzlich fuhr Charles herum.
    Unruhe hatte die Arbeiter auf der anderen Seite der Mauer ergriffen. Aufgeregt redeten alle durcheinander. Aus dem Augenwinkel hatte Charles gesehen, wie einer von ihnen, Ribble, losrannte, als wären die Furien hinter ihm her. Mit einem Satz war er auf der anderen Seite des Steinwalles.
    Er hetzte dorthin, wo die Pferde angebunden waren, und schwang sich in den Sattel des Grauschimmels, den Charles selbst geritten hatte. Ehe der fassungslose James Benjamin reagieren konnte, schlug der Mann wie wild mit der Peitsche auf das Tier ein, setzte über die Mauer und jagte im Galopp über die Felder.
    Bestürzt blickte Charles in die Richtung, in die Ribble geflohen war. Hinter einem Hügel stieg eine dicke schwarze Rauchsäule in die Höhe.
    „Da liegt Ribbles Haus“, rief jemand.
    „Richard! Herunter mit dir!“ Charles hatte den Befehl kaum erteilt, da war sein Sekretär auch schon vom Pferd gesprungen, und Charles schwang sich in den Sattel.
    Er flog geradezu über die Mauer und nahm die Verfolgung seines Pächters und seines Pferdes auf.

10. KAPITEL
    E in Chaos brach aus. Adam und Sir

Weitere Kostenlose Bücher