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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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auf dem Tisch und schnippte mit den Fingern nach dem Wirt, der ihn unschlüssig anblickte.
    Adam nahm dem Mann Charles’ Überzieher aus der Hand und legte ihn über eine Stuhllehne. Der Wirt verschwand schnell in Richtung Küche. Vincent lachte, setzte sich und legte seine schmutzigen Stiefel auf den blank gescheuerten Tisch.
    „Ein perfekter Gentleman, der gute Litton. Oder sollte ich mich allmählich daran gewöhnen, dich Vater zu nennen?“
    „Dem Himmel sei Dank, dass ich dich nicht in die Welt gesetzt habe. Es wäre schrecklich, das auf dem Gewissen zu haben.“ Adam bedachte Vincent mit einem verächtlichen Blick. „Was willst du hier? Hast du hier noch nicht genug Unheil angerichtet?“
    „Ganz und gar nicht.“ Vincent ließ sich von dem Wirt, der sich notgedrungen wieder hervorgewagt hatte, einen Becher Wein einschenken. Dann wich der Wirt schnell zurück und betrachtete den lästigen Gast feindselig. „Ich räche mich, indem ich ständig hierherkomme. Solange ich hier bin, kann das dumme Ding nicht zur Arbeit kommen. Vielleicht verhungert sie.“ Er trank einen kräftigen Schluck Wein.
    Maidstone kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Gehe ich recht in der Annahme, dass dies Lord Lonsdale ist?“
    Mürrisch sah Vincent ihn an. „Und wer soll das sein? Redet man so mit einem Höherstehenden, du Tölpel?“
    „Kann hier keinen entdecken.“
    Die Worte hingen im Raum wie eine Kriegserklärung. Adam grinste, und Charles wurde der Constable immer sympathischer.
    Vincent war mit einem Satz auf den Beinen. „Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit!“ Es sah so aus, als wollte er sich auf den Constable stürzen, aber irgendetwas in Maidstones Miene ließ ihn zurückschrecken. Wütend fuhr er ihn an: „Wofür hältst du dich eigentlich?“
    „Ich bin Constable Zebidiah Maidstone aus der Bow Street.“
    Vincent dämmerte, wen er da vor sich hatte. „Bow Street! Kein Wunder, dass Sie so verdammt eingebildet sind. Sie sollten sich lieber um die Aufklärung der Morde kümmern. Was haben Sie hier zu suchen?“
    „Ich untersuche die Mordfälle … und auch ein wenig, was Sie so treiben.“
    „Ich?“ Vincent war verblüfft. „Sie überprüfen mich? Wegen dieser ermordeten Frauen? Da haben Sie sich aber ganz schön vergaloppiert. Ich habe nichts damit zu tun …“ Er hielt inne und ließ den Blick zu Charles und Adam schweifen. „Aha, jetzt verstehe ich, was hier gespielt wird. Ihr beide steckt dahinter. Das hätte ich mir ja auch denken können. Ihr wollt mich lieber heute als morgen los sein, nicht wahr?“
    „Wenn du meinst …“ Adams Worte waren kaum hörbar.
    Vincent achtete nicht auf ihn und tobte weiter. „Du …“, er zeigte auf Charles, „… du würdest es nur zu gern sehen, wenn man mich aus Yorkshire fortschleppte. Du weißt genau, dass dieses liederliche rothaarige Frauenzimmer, das du geheiratet hast, hinter mir her ist. Wie sie vor mir herumstolziert ist. Wenn du nicht dazwischengekommen wärst, hätte sie dir noch in deinem eigenen Haus Hörner aufgesetzt!“ Vincent musste Luft holen und betrachtete Charles herausfordernd.
    Charles trat einen Schritt vor, die Hände zu Fäusten geballt. Sein Neffe grinste ihn an.
    Gütiger Himmel! Ich kann ihn doch nicht vor den Augen eines Constables töten. Das könnte Vincent so passen, mich so weit zu treiben. Er weiß immer genau, wie man eine Situation am besten ausnutzt. Charles atmete tief durch und zwang sich dazu, ruhig zu bleiben.
    „Das reicht, Vincent. Du hast meine Geduld lange genug auf die Probe gestellt.“
    „Ha!“ Lord Lonsdale war so richtig in seinem Element. „Nein, nicht lange genug. Nicht im Entferntesten lange genug. Ich habe gerade erst angefangen. Wir müssen noch über deine Schwester reden – o ja, meine geschätzte Stiefmutter. Du kannst nicht einmal deinen besten Freund dazu überreden, sie endlich zu heiraten. Warum sollte er auch? Er geht ja mit ihr ins Bett, wann immer er will.“
    Adam stürmte an Charles vorbei. Ehe jemand reagieren konnte, hatte er Vincent am Kragen gepackt und ihn gegen die steinerne Kamineinfassung geschleudert. „Du elende Kanaille! Du kannst ja versuchen, Charles’ Geduld weiterzustrapazieren, aber, bei Gott, mein Geduldsfaden ist gerissen.“
    Er stieß ihn erneut gegen die Wand. „Du wirst dich bei mir entschuldigen und außerdem bei Charles und diesen Herren hier, auch wenn ich jedes Wort aus dir herausprügeln muss.“
    „Den Teufel werde ich tun!“ Vincent kam wieder

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