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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Finger, die zärtlich seinen Hund kraulten, würden ihn selber liebkosen. Er unterdrückte diesen Gedanken, der seine Manneslust entfachte. Zeit dafür gab es nach der Hochzeit. Aber er fühlte immer stärker ihre Gegenwart. Ihre Klugheit und ihr Verstand waren eine geistige Herausforderung, die er nicht erwartet hatte. Trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen genoss er ihre Gesellschaft, auch wenn er alles tat, um es sich nicht anmerken zu lassen.
    Er war in großer Gefahr, dass seine Gefühle die Oberhand gewannen, etwas, das er unter allen Umständen vermeiden musste. Noch nie hatte er eine Frau wie sie kennengelernt, die zwar keine Schönheit, aber doch anziehend war, und deren Gegenwart so aufregend wirkte. Im Geiste sah er sie als ebenbürtige Gefährtin, als Freund fürs Leben. Aber zu seiner eigenen Sicherheit musste er alle Gefühle in dieser Verbindung unterdrücken, jedenfalls so lange, bis er ihr wirklich und wahrhaftig vertrauen konnte.
    Er wünschte nicht, ihr durch diese augenblickliche Schwäche und Gefühlsanwandlung einen falschen Eindruck seiner Zuneigung zu geben, und so sprach er bewusst leidenschaftslos und gleichgültig. „Das Tier mit dem grauen Rückenfell, das Ihr gerade streichelt, ist Cain und das andere Abel, nicht sein Bruder, sondern sein Sohn. Wie Ihr sehen könnt, sind Abels Schultern etwas gescheckt, das unterscheidet sie voneinander. Abels Mutter, Delilah, erwartet ihren nächsten Wurf, deshalb habe ich sie in Thirkall zurückgelassen.“
    Eifersüchtig drängte sich Abel nun zwischen Genevra und den älteren Hund, um ebenfalls Beachtung zu finden. Sie sprach ein paar tadelnde Worte zu ihm, aber streichelte ihn sogleich. Es gelang Robert, seine Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. „Mögt Ihr Hunde?“
    „O ja, Mylord, ich liebe Tiere.“ Sie ließ von den Hunden ab und wandte sich ihm zu. Ihr fein geschnittenes Gesicht mit dem etwas zu eckigen Kinn wirkte trotz des sehnsuchtsvollen Ausdrucks in den Augen lebhaft. „Ich hatte einen Hund, bevor man mich ins Kloster schickte, einen kleinen Terrier, dessen größte Freude es war, Ratten zu jagen.“ Sie lachte, als sie sich daran erinnerte. „Ich habe mich nächtelang in den Schlaf geweint, als ich ihn zurücklassen musste.“
    Robert warf den Hunden einen Brocken Fleisch zu, und die beiden begannen zu raufen, bis er einen zweiten Bissen hinwarf. „Vielleicht wollt Ihr einen Hund aus Delilahs Wurf.“
    „Ihr seid sehr gütig, Mylord.“ Genevra blickte liebevoll zu Cain, der nun, da er gefressen hatte, vor ihr saß und sie mit großen Augen erwartungsvoll ansah. Sie strich über seinen Kopf und fuhr mit den Fingern durch sein struppiges Fell. „Ich würde mich über einen Hund sehr freuen. Ist Cain der Vater?“
    „Ja. Er und Delilah haben schon prachtvolle Exemplare gezeugt. Ich verkaufe die Welpen, die ich nicht selbst behalten will.“ Er zögerte, bevor er weitersprach. „Auch meine Hengste benutze ich zur Zucht. Ich hege großes Interesse für die Aufzucht von Hunden und Pferden. Es ist eine gute Ergänzung zur Landwirtschaft und Viehzucht.“ Seine Worte schienen sie nicht schockiert oder verstimmt zu haben, so sprach er mit einem warnenden Augenzwinkern weiter. „Doch verratet nicht Seiner Lordschaft, dass ich auch aus diesem Grund Chloe für Euch erwerben wollte. Eines Tages wird sie eine prachtvolle Zuchtstute sein.“
    Genevras Augen leuchteten auf. „So hat er zugestimmt, sie zu verkaufen?“
    „Ja. Und habt keine Angst – auch wenn ich sie zur Zucht benutze, sie gehört Lady St. Aubin. Ihr habt die Entscheidung zu treffen. Ich lasse sie erst decken, wenn Ihr zustimmt.“
    „Ich denke, es wäre schön, wenn sie eines Tages ein Fohlen bekäme. Doch noch nicht so bald! Erst einmal möchte ich sie reiten!“
    „Ganz wie Ihr wünscht. Ich habe keine Eile.“
    Aus Anstand wagte er nicht, über Kinder zu sprechen, doch ging es ihm durch den Sinn. Sobald seine Frau in den ersten Monaten der Schwangerschaft wäre, könnte Prince die Stute decken. Genevra würde sicherlich nicht mehr reiten wollen, wenn sie ein Kind unter dem Herzen trug, und auch nicht in den Wochen nach der Geburt. So könnte sich die Zeitspanne verkürzen, in der sie darauf verzichten musste, Chloe zu reiten.
    Ihm gefielen die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen. Er stellte sich ein Haus voller Kinder vor, seine eigenen und die anderer Adeliger, die ihm zur Erziehung anvertraut wurden. Genevra könnte ihr ganzes Wissen und Können dabei

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