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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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„Nun gut, das Geheimnis wird nicht gelöst werden, bis ich nicht selbst gehe und es enthülle.“
    „Ganz recht, Mylord. Wie lange werdet Ihr für den Weg brauchen?“
    „Ich werde nicht meinen Hengst Prince reiten, denn ich hoffe, unterwegs oft genug Pferde zum Wechseln zu finden. Dann könnte ich den Weg in zehn Tagen schaffen. Siebzehn Meilen am Tag, das muss zu machen sein. Sollte es uns nicht möglich sein, die Pferde zu wechseln, dann brauchen wir doppelt so lange, wenn wir sie nicht zu Tode reiten wollen. Alida forderte mich im Namen meiner Mutter auf, so schnell als möglich zu kommen.“
    Er runzelte die Stirn. „Es ist höchst ungewöhnlich, dass sie nicht selber schrieb. So krank oder schwach kann sie nicht sein. Vielleicht wollte sie mich nicht beunruhigen. Doch scheint es, dass sie meine Anwesenheit wünscht.“
    „Dann müsst Ihr ihrem Wunsch folgen und gehen.“ Genevra zögerte. „Ihr könntet also fast zwei Monate unterwegs sein.“ Sie verbarg ihre Enttäuschung darüber. „Mit Hilfe derer, die für den Haushalt, die Ländereien und die Festung verantwortlich sind, werde ich Euch beweisen, Mylord, dass ich in Eurer Abwesenheit die Burg nach Euren Wünschen verwalten und verteidigen kann.“
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter und führte sie in die Kemenate, wo er den Türvorhang zufallen ließ, damit sie von den Dienern ungestört waren. Als wüsste er selbst nicht, was zu tun sei, ergriff er ihre beiden Hände.
    „Es ist nicht mein Wunsch, Euch allein zu lassen, Frau, vor allem da Ihr noch kein Kind unter dem Herzen tragt, doch es ist meine Pflicht, dem Ruf meiner Mutter zu folgen.“
    „Es wäre möglich, dass ich bereits guter Hoffnung bin, Robert. Ich werde sicher sein, bevor Ihr zurückkehrt.“
    „Ich bete, dass Ihr recht haben mögt. Und was das andere betrifft, ich zweifle nicht an Euren Fähigkeiten, die Burg zu verwalten, selbst ohne Hilfe der Burgmannen, die bereits ihr Können und ihre Vertrauenswürdigkeit unter Beweis gestellt haben. In diesem Punkt habe ich keine Bedenken, Euch allein zu lassen.“ Er zog ihre Hände an seine Lippen und küsste sie inniglich. „Ich lasse die Hälfte meiner Bewaffneten und Alan als ihren Captain zurück. Sie werden Euch begleiten, wohin immer Ihr gehen wollt. Ich befehle Euch, nicht ohne sie auszureiten.“
    Unmut und Misstrauen erfüllten Genevra. Diese Vorsichtsmaßnahmen schienen ihr übertrieben. „Glaubt Ihr, das sei notwendig, Robert?“
    „Ich fühle mich besser, wenn dem so ist. Robin kommt mit mir. Ich denke, meine beiden Knappen werden mit dieser Entscheidung zufrieden sein.“
    „O Robert! Ich werde Euch so sehr vermissen!“ Genevra konnte diesen Ausruf der Enttäuschung nicht länger zurückhalten. So lange sollte sie ihn entbehren! Ihre graugrünen Augen füllten sich mit Tränen.
    Robert atmete tief durch. Das leuchtende Blau seiner Augen verdunkelte sich. Er ließ ihre Hände los, nahm sie bei den Schultern und zog sie an sich. Sein Griff war so fest, dass es schmerzte. „Auch ich werde Euch vermissen, Genevra“, gestand er stockend mit heiserer Stimme. „Hegt keinen Zweifel, dass ich so schnell wie möglich zu Euch zurückkehren werde.“
    Sein Kuss war hart, fordernd, doch seine Lippen verweilten nicht auf den ihren. „Es ist Zeit“, sagte er und ließ sie so plötzlich aus seinen Armen, dass sie beinahe zu Boden gesunken wäre. „Gott schütze Euch, mein Weib.“
    Genevra hatte Mühe, das Gleichgewicht zu finden. Sie flüsterte: „Und Euch, mein geliebter Gemahl.“
    Dann war es Zeit, die in aller Eile zusammengestellte Eskorte zu treffen, sich von allen zu verabschieden und St. Aubin den eilig bereiteten Abschiedstrunk zu reichen.
    Sie erstieg die Treppe, die außen zum Palas führte, und blickte der Gruppe nach, so lange bis sie ihren Blicken entschwand. Eine Wolke gelben Staubes wirbelte unter den Hufen der galoppierenden Pferde auf, denn die Erde war hart geworden, da es seit Tagen nicht mehr geregnet hatte. Sie wünschte sich, Robert wäre bei ihr geblieben. Vor allem da sie erst in einer guten Woche wissen konnte, ob sie ein Kind von ihm empfangen hatte oder nicht.
    Mit einem tiefen Seufzer wandte sie sich um und betrat den Rittersaal. Alan und die Hunde, die er ebenfalls zurückgelassen hatte, trotteten hinter ihr her. Mit einem traurigen Lächeln wandte sie sich an den Knappen.
    „Es tut mir leid, Alan. Hier zurückzubleiben und mich zu bewachen muss eine traurige Pflicht für Euch

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