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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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lebhaftes Kind. Bei schlechtem Wetter musste er ruhig liegen, und das war für ihn Grund genug, lautstark zu protestieren.
    Bernard hatte zwei Tragkörbe rechts und links neben seinen Sattel gebunden, und darin lagen seine eigenen Kinder. Meg, die keine gute Reiterin war und sich hinter Genevra neben Sigrid hielt, blickte immer wieder ängstlich zu Bernard, der die Verantwortung für ihre geliebten Zwillinge trug.
    „Sie sind ganz sicher“, versicherte ihr Sigrid immer wieder aufs Neue. „Bernard ist doch ein geübter Reiter und durchaus in der Lage, auf die Zwillinge aufzupassen! Es wird ihnen unter seiner Fürsorge nichts geschehen.“
    „Ich weiß“, bekannte Meg. „Es ist nur ein seltsames Gefühl, so weit von ihnen entfernt zu sein.“
    Genevra hatte diese Unterhaltung mit angehört. Sie blickte über die Schulter nach ihrem eigenen Kind, das sicher in seiner Krippe lag und lächelte.
    Als die Sonne wieder schien, entschloss sich Genevra, ihn aus der Wiege zu nehmen und ihn vor sich in den Sattel zu setzen.
    „Lasst ihn nicht fallen!“, sagte Robert und blickte ängstlich auf seinen Sohn und Erben, doch dieser lachte vergnügt und quietschte vor Freude.
    „Nein, Gemahl. Chloe ist sanftmütig und muss sich daran gewöhnen, ihn zu tragen.“
    Und auch Prince soll sich daran gewöhnen, dachte Robert, als er Genevras Worte hörte. Er sah die Freude, die das Kind dabei hatte, und konnte es kaum erwarten, seinen Sohn und Erben zu sich auf das Pferd zu nehmen.
    Sein Sohn und Erbe. Er musste es sein. Und doch fand er noch keinen wahrnehmbaren Beweis in seinem Aussehen, um die Abstammung von Robert William festzustellen. Vielleicht gab es das nie. Viele Kinder ähnelten ihren Eltern ganz und gar nicht. Will war wenigstens blond und blauäugig.
    Ebenso wie Drogo.
    Robert verwarf diese düsteren Gedanken wieder. Er hatte geschworen, sein Misstrauen abzulegen, und das wollte er auch tun. Doch bis jetzt war es ihm noch nicht ganz gelungen. Die Küchenmagd, der Drogo ein Kind gemacht hatte, hatte eine dunkelhäutige Tochter mit braunen Augen zur Welt gebracht.
    Gerüchte in der Burg gingen um, dass sie wohl eher der Bastard eines Stallburschen sei, denn Drogos Kind. Doch niemand, nicht einmal die dunkelblonde Magd selber, waren sich der Vaterschaft sicher, und so nahm man sich des Mädchens an, und das Kind durfte in der Burg aufwachsen.
    Drogo. Immer wieder hatte er Schwierigkeiten mit seinem jüngeren Bruder gehabt. Schuld, Eifersucht, Misstrauen, Enttäuschung, all das entstand aus Drogos Rachsucht und unverständlichem Neid. Drogo hatte einen dunklen Schatten auf sein ganzes Leben geworfen. Der verfluchte Schurke musste sich für vieles verantworten.
    Doch zum ersten Mal wurde sich Robert bewusst, dass auch er einen Teil der Verantwortung tragen musste, denn er hatte zugelassen, dass die bösen Gedanken Drogos Wurzeln schlugen.
    Noch war er nicht bereit, dieser neuen Erkenntnis ins Gesicht zu blicken.
    Der Tross von St. Aubin war ein beeindruckender Anblick, und die Bewohner der Städte und Dörfer traten vor ihre Häuser, um ihn zu bewundern. Die meisten Menschen zeigten Interesse und Ehrerbietung, andere jedoch blickten düster drein und spuckten verächtlich auf den Boden, und manche Händler räumten ihre Waren schnell weg, da sie Ärger befürchteten.
    Roberts Gefolge indes war diszipliniert, solange es jedenfalls unter seiner Aufsicht war. Nur bei einer Gelegenheit, als sie in der Nähe einer Stadt ihr Nachtlager gefunden hatten, begaben sich einige seiner Männer in die Taverne, wo sie unter dem Einfluss von zu viel Bier und Wein lärmten und Raufhandel anfingen und ausgepeitscht werden mussten.
    „Ein zweites Mal wird so etwas nicht geschehen“, sagte Robert grimmig zu Genevra, nachdem er die Bestrafung überwacht hatte.
    „Nein“, stimmte Genevra zu. Es war das erste Mal, dass Robert die Peitsche befohlen hatte, doch es war notwendig gewesen, und die Männer hatten die Strafe verdient. Er wollte nicht, dass sein Name im Land einen schlechten Ruf bekam.
    Bevor sie Ardingstone erreichten, befahl Robert einen Tag Aufenthalt, um sich zu erfrischen, die Pferde zu säubern und ihre Ausstattung zu ordnen.
    Robert inspizierte zwei Meilen vor ihrem Ziel nochmals seine Leute, die Pferde und das Geschirr, ob auch alle Spuren ihrer langen Reise beseitigt waren. Er wünschte, dass jeder, auch er und seine Gemahlin, fleckenlos sauber, mit fliegenden Bannern und Standarten, in Ardingstone einzogen. Er hatte seinen

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