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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Erinnerungsstücke an sie, meine Teure?“
    Genevra zögerte. Sie hatte die kleine Truhe mit sich genommen, da sie doch nicht unmittelbar nach Merlinscrag zurückkehren würden und sie sie bei sich haben wollte. Auch hatte sie gehofft, dass sie hier in der Nähe von London Nachforschungen nach der Identität ihres Vaters anstellen könnte. Doch sie hatte noch nicht mit Robert über ihren Fund gesprochen.
    Sie trug den Schmuck, da das Medaillon und der Ring wohl auch unter den Sachen gewesen sein könnten, die ihr Onkel, Lord Heskith, ihr vor der Hochzeit übergeben hatte. Wenn sie nun also die Briefe erwähnte, von denen sie ihm nichts gesagt hatte, könnte er sich dann verletzt fühlen? Der Ausdruck in Northempstons Augen zwang sie gerade dazu, alles zu gestehen.
    „Weitere Schmuckstücke, Mylord, darunter auch diesen Ring.“ Sie streckte ihre Hand aus, wo der Ring, vermutlich der Ehering ihrer Mutter, eng um ihren Finger lag. „Und Briefe.“ Sie warf Robert, der sie überrascht ansah, einen kurzen Blick zu.
    „Briefe?“, fragte er.
    „Ja, Robert. Sie waren unter anderen Sachen, die sie in Merlinscrag zurückgelassen hatte. Liebesbriefe. Ich fand sie in einer kleinen Truhe, die auf dem Dachboden über der Kemenate war. Sie waren nicht unterzeichnet, abgesehen von dem Buchstaben A.“ Sie schluckte, dann sagte sie fast unhörbar: „In diesen Briefen nannte er sich selbst Gemahl.“
    Robert stand auf, trat zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Und das hat Euch beunruhigt? Zu denken, dass Ihr legitim geboren seid und keine Beweise dafür habt?“
    Genevra schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sie hätte mehr Vertrauen in Roberts Verständnis haben sollen. „Ja, Robert. Ich habe mir immer gewünscht, ich hätte Euch ein makelloses Geburtsrecht gebracht. Ich dachte, ich hätte meine Enttäuschung darüber überwunden, als Bastard geboren zu sein, aber …“, ihre Stimme klang zittrig, „… ich konnte es nicht.“
    „Meine Liebe …“, nun war es Northempston, der sprach, „… denkt niemals schlecht über Euch Eurer Geburt wegen. Darf ich das Medaillon näher betrachten?“
    „Sehr gerne, Lord.“
    Robert öffnete den Verschluss für sie und übergab die Kette und den Anhänger dem Earl. Northempston drehte das Medaillon herum und betrachtete die Ziselierung und die Juwelen mit großem Interesse.
    Seine tiefgrünen Augen leuchteten, als er zu ihr aufblickte. „Darf ich es öffnen?“
    „Natürlich. Es enthält eine Strähne von meines Vaters Haar.“
    „Ah! Keine Miniatur?“
    Genevra lächelte. „Nein, Mylord. Ich bezweifle, dass er sich ein Miniaturbildnis hätte leisten können!“
    „Und doch konnte er sich dieses ausgewählte Stück leisten.“
    Die grübelnden Worte verlangten keine Antwort. Genevra wartete, verwundert über sein Interesse.
    Er schloss das Medaillon wieder, beugte sich vor und hielt es Genevra hin. „Darf ich jetzt den Ring sehen?“
    Sie zog den Ring von ihrem Finger und tauschte ihn, ohne sich zu erheben, gegen das Medaillon. Robert kehrte zurück zu seinem Platz am Fenster.
    Northempston prüfte den Ring. „Schöne Steine“, bemerkte er und gab ihn zurück. „Beide Stücke stammen vom selben Goldschmied aus London.“ Er lächelte traurig. „Ich frage mich, ob er wohl jemals sein Geld dafür erhalten hat. Er hatte sich niemals darüber beklagt.“
    Die letzten Worte waren sehr leise gesprochen. Robert starrte ihn an. Genevra fragte sich, ob sie richtig verstanden hatte.
    „Mylord?“, sagte sie fragend.
    Er blickte sie gedankenvoll an. „Habt Ihr Euch nie gefragt, wem das Wappen auf dem Medaillon gehört?“
    „Das Spornrad? Doch, Mylord. Ich besitze einen Siegelring, der dasselbe Wappen trägt. Ich hatte die Absicht, es herauszufinden.“
    Der Earl schien zu einer Entscheidung gekommen zu sein. „Kommt her, Genevra“, befahl er.
    Genevra erhob sich und trat einen Schritt vor Northempston. Er ergriff ihre Hände und lächelte. Genevra begann zu zittern.
    „Mein Kind“, sagte der Earl of Northempston. „Dieses Wappen gehörte meinem zweitältesten Sohn, Arthur. Ihr seid meine Enkeltochter.“
    Der Raum verschwamm vor ihren Augen. Als sie vor ihm zu Boden sinken drohte, sprang Northempston auf, um sie zu stützen. Robert eilte vom Fenster zu ihr und legte einen Arm um sie. Er ergriff das Wort.
    „Eure Enkeltochter, Mylord?“
    „Ja, Robert. Nun wisst Ihr, warum ich darauf bestanden habe, dass Ihr dieses Mädchen zur Frau nehmt. Ich bin sehr glücklich,

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