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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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jedoch wusste er nichts von diesen Aussichten. Es war sein Wunsch gewesen, Northempston zu dienen, und er hatte keine Belohnung dafür erwartet. Wenn er sie also nicht zur Gattin hätte nehmen wollen, hätte er ablehnen können. Und ihr Großvater hätte ihr einen anderen Gemahl gesucht.
    Dass Robert sie begehrenswert fand, bewies er Nacht für Nacht. Sie wusste, er schätzte ihre Gegenwart. Auch das war offensichtlich. Ohne die dunklen Schatten, die Drogo unablässig auf seine Gedanken warf, hätte Robert vielleicht gelernt, sie so zu lieben, wie sie ihn liebte.
    Alan machte seinem Herrn alle Ehre, da er als Sieger aus den Schranken trat. Die anderen zeigten ihre Waffenkünste, als ein Page an sie herantrat und sie in die Loge bat, in der Northempston seine Ehrengäste unterhielt. Und nun geschah es, dass er sie nochmals dem Herzog von Lancaster vorstellte, während das Turnier seinen Fortgang nahm und Jubel von der Menge ertönte.
    „Euer Gnaden“, sagte er, „ich habe Euch darum gebeten, nochmals Lord St. Aubin vorstellen zu dürfen, weil ich Euch um einen Gefallen in seinem Namen bitten möchte.“
    John, der sie auf das Herzlichste begrüßt hatte, hob nun fragend eine Augenbraue. Mein Gatte und Prinz John könnten Brüder sein, dachte Genevra, wenngleich Lancaster einen Bart trug und Robert glatt rasiert war. Sie hatten den gleichen Ausdruck.
    „Einen Gefallen, Northempston?“, fragte der Herzog, und sein Ton wurde herrisch und anmaßend.
    „Ja, Euer Gnaden. Ihr kennt St. Aubin seit vielen Jahren. Was Ihr aber bis jetzt noch nicht wisst, ist, dass seine Gemahlin, die frühere Mistress Genevra Heskith, meine Enkeltochter ist.“
    John of Gaunt blickte von Northempston zu Genevra und wieder zurück. „Enkeltochter, William? Es war mir nicht bekannt, dass Ihr noch direkte Nachkommen habt.“
    „Keine legitimen, Euer Gnaden. Aber Genevra Heskith’ Mutter und mein Sohn Arthur liebten sich. Wir nehmen an, dass sie heimlich geheiratet hatten, auch wenn es dafür noch keinen Beweis gibt. Doch ich möchte, dass mein Urenkel eines Tages Ardingstone und all jene Titel und Güter erbt, die Eure Vorfahren so großmütig meinen Vorfahren verliehen haben. Und auch meinen Titel soll er tragen. Ich bitte daher Euer Gnaden, Euren Einfluss bei Seiner Majestät, dem König, Eurem Herrn, geltend zu machen, dass die Grafenwürde nach meinem Tod an Genevras Gatten, Robert St. Aubin, fällt. Mein Urenkel wird dann, wenn der Tag gekommen ist, den Titel erben.“
    Genevra stockte der Atem. Sie spürte die Überraschung Roberts. Die Bitte kam unerwartet, doch nicht ohne Sinn und Verstand. Und John of Lancaster sollte sie verstehen. Ihm war der Titel der Lancaster als Gatten der ältesten von zwei Töchtern verliehen worden, die nach dem Tod ihres Vaters die Besitztümer geerbt hatte. Erst später war die Würde der Lancaster zu königlichem Herzogtum erhöht worden.
    Lancaster nickte zustimmend. „Das ist eine Bitte, die ich nicht versagen kann. Ich werde sie dem König vortragen und die Angelegenheit mit allen Kräften vertreten. Ihr müsst Euch indes gewahr sein, dass meine Macht und mein Einfluss nicht sehr groß sind.“
    „Ich verlange nicht mehr, Euer Gnaden, als Eure großmütige Unterstützung. Ich werde meinem Herrn und König meine Bitte sogleich übermitteln.“
    Genevra sah das freudige Strahlen im Gesicht ihres Gemahls und wusste, wie glücklich er war. Sie könnte ihm zu seinem großen Glück verhelfen. Jeder Mann von Stand hatte den Ehrgeiz, im gesellschaftlichen Rang höher zu steigen, sein Vermögen zu mehren, einen größeren Einfluss auszuüben.
    Er beugte das Knie vor Lancaster. „Lord of Northempston war seit vielen Jahren wie ein Vater zu mir, Euer Gnaden. Ich habe ihm all mein Glück zu verdanken. Sollte mir zudem die Gnade zuteilwerden, den ehrenhaften Titel von Northempston zu tragen, so werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, diese Ehre mit meinem Herzen und meinem Schwert zu verteidigen.“
    Genevra sah voll Stolz, wie Robert die Hand des Herzogs küsste. Sie verabschiedeten sich, wie es die Höflichkeit gebot, und wurden zurück an ihre Plätze geleitet.
    „Meine Gemahlin“, sagte Robert, als sie mehr oder weniger allein waren, „ich hätte nicht geglaubt, dass unser Besuch so viele Überraschungen bereithält. Wir reisen morgen nach Thirkall weiter. Ich frage mich, was uns dort erwarten mag?“
    Drogo, dachte Genevra und erschauderte.

13. KAPITEL
    G enevra hatte sich eine gänzlich

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