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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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geträumt, eine eigene Schule aufzumachen, nicht? Warum gehen wir nicht eine Partnerschaft ein und tun genau das?“
    „Ich habe kein Geld“, protestierte Zenobia, doch Talitha sah einen Funken Begeisterung in ihren Augen aufblitzen.
    „Ja, aber du besitzt die nötigen Fähigkeiten und weißt, wie man eine Schule zu führen hat. Ich stelle das Geld für das Haus und so weiter zur Verfügung, du leitest die Schule. Ich hoffe“, fuhr sie fort, bevor Zenna den Mund aufmachen und ihr widersprechen konnte, „dass wir etwas finden, das groß genug ist, damit ich auch dort wohnen kann – wenn du nichts dagegen hast.“
    „Etwas dagegen haben? Etwas dagegen haben! Talitha, ist das dein Ernst? Wie wunderbar, es gibt so vieles, was ich ausprobieren möchte, so viele Ideen, was die Bildung von Mädchen angeht …“ Sie verstummte. „Du hast dir noch keinerlei Gedanken darüber gemacht, oder? Das musst du aber und dir Ratschläge geben lassen. Warum, um Himmels willen, würdest du überhaupt in einer Mädchenschule leben wollen? Mit diesem Vermögen kannst du dir einen Platz in der Gesellschaft sichern.“
    „Ich bin zu alt, Zenna, und ich habe keinerlei Beziehungen.“
    „Unsinn!“ Zenobia sprang auf und lief im Zimmer hin und her. „Lady Parry würde dich bestimmt unter ihre Fittiche nehmen.“
    „Das hat sie bereits vorgeschlagen“, gab Talitha zu. „Sie hat mir angeboten, bei ihr zu wohnen, und sie will mich bei meinem Debüt in der Gesellschaft an die Hand nehmen.“
    „Warst du nicht einverstanden? Das ist eine wunderbare Gelegenheit, besser könntest du es wirklich nicht treffen.“
    „Doch, ich war einverstanden, aber jetzt denke ich, ich muss ihr sagen, dass ich meine Meinung geändert habe“, erwiderte Talitha langsam. Ihr Gewissen zwickte sie heftig. Ihr war klar, dass sie es ihrer freundlichen Gönnerin schuldete, sicherzustellen, dass sie nicht den Hauch eines Skandals in ihren Haushalt einlud – Lord Arndale hin oder her.
    Sie fing Zenobias amüsierten Blick auf und sprudelte hervor. „Ich muss ihr von meiner Arbeit bei Mr Harland erzählen. Den Skandal, wenn alles herauskommt, will ich nicht riskieren. Es wäre eine schreckliche Art, ihr für ihre Freundlichkeit zu danken.“ Außerdem breitete sich eine weitere Angst bedrohlich in ihr aus, seit sie gesehen hatte, wie ablehnend Lord Arndale ihre Freundin betrachtet hatte.
    Wenn eine respektable Gouvernante schon als unwürdige Bekanntschaft für die neuerdings reiche Miss Grey angesehen wurde, was würde Lady Parry wohl erst von einer Opernsängerin und der Besitzerin eines Logierhauses halten?
    „Ich muss heute Nachmittag noch mit ihr sprechen“, verkündete Talitha entschlossen. „Ich werde mich bei ihr für ihr großzügiges Angebot bedanken, doch sie wird selbst einsehen, dass ich nicht die Richtige dafür bin. Besser, ich tue es jetzt, bevor sie die Möglichkeit hat, weitere Pläne zu schmieden, was meine Zukunft betrifft.“
    Traurig schüttelte Zenobia den Kopf. „Du musst tun, was du für richtig hältst, aber ich finde es ist eine Schande, dass du kein Debüt haben wirst.“
    „Halb so schlimm. Morgen fangen wir an, Pläne für die Schule zu schmieden – sollte diese Idee dann immer noch deine Zustimmung finden.“
    „Wie sollte sie nicht? Ich kann mein Glück kaum fassen – ich erkläre hiermit, dass ich mich so verwirrt fühle wie du aussiehst, liebste Tallie.“ Sie schwieg, als sich die Vordertür öffnete. „Das muss Mrs Blackstock sein. Was wirst du ihr sagen?“
    „Noch nichts, denke ich. Ich möchte meine Freunde nicht mit der Höhe meines Erbes vor den Kopf stoßen. Allerdings würde ich deinen Rat, wie ich ihnen am besten helfen könnte, sehr zu schätzen wissen. Morgen erzählen wir ihr erstmal von unseren Plänen und kündigen. Sollte sie neue Mieter finden, bevor die Schule fertig ist, können wir uns immer noch zusammen ein Zimmer suchen oder so lange in ein Hotel ziehen.“
    „Ein Hotel?“ Zenobias Augen wurden groß.
    „Warum nicht“, erwiderte Talitha draufgängerisch. „Ich kann es mir schließlich leisten!“
    Die verschwenderischen Anwandlungen reichten nicht bis nach dem Mittagessen. Zenobia setzte sich hin und fing an, Listen aufzustellen. Von Zeit zu Zeit unterbrach sie sich, kaute an ihrem Stift und starrte Löcher in die Luft, dann wieder kritzelte sie urplötzlich hastig weiter.
    Talitha hingegen machte sich Gedanken darüber, wie enttäuscht Lady Parry von ihr sein würde, wenn sie

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