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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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perfekt. Deine Kleider und Accessoires sind genau das, was man sich vorstellt, du hast gute Fortschritte in der Tanzstunde gemacht – und ich kann immer noch nicht fassen, wie schnell du alles gelernt hast, was ich dir über die gehobenen Kreise der Gesellschaft erzählt habe und wie man sich darin bewegt. Damit bliebe nur noch dein Haar.“
    „Aber, Mylady, mir gefällt es, wie es ist. Es ist schicklich.“
    „Es schickt sich sicherlich für eine Anstandsdame. Es eignet sich aber überhaupt nicht für eine moderne junge Frau. Und mit Sicherheit nicht für eine, die morgen Abend auf dem Ball der Duchess of Hastings ihr Debüt gibt. Mr Jordan kommt heute Nachmittag vorbei, um es zu schneiden.“
    „Oh, das tut mir sehr leid, Tante Kate, aber ich bin verabredet. Ich muss diese Mappe mit Exposés heute zur Upper Wimpole Street mitnehmen und sie mit Zenna durchsprechen. Ich wusste nicht, dass Sie andere Pläne haben.“
    „Warum schicken wir nicht einen Boten und bitten sie, hierherzukommen? Vielleicht gefällt es ihr ja sogar, Mr Jordan bei der Arbeit zuzusehen.“
    „Macht es ihm denn nichts aus, wenn er Publikum hat?“
    „Tallie, er ist als dein Angestellter hier. Außerdem will er bestimmt einen guten Eindruck hinterlassen und wird so zuvorkommend wie möglich sein.“
    „Meinetwegen? Aber warum denn?“
    „Meine Liebe, ich versuche ständig, dir verständlich zu machen, dass du als Besitzerin eines nicht unbescheidenen Vermögens eine sehr gute Partie bist. Du wirst sicher hervorragend ankommen, und es wird gut für ihn sein, wenn du ihn anderen Damen weiterempfiehlst.“
    Talitha fand das schwer zu glauben, beinahe so schwer wie Nicks Behauptung, sie würde das Ziel unzähliger Annäherungsversuche werden. Dennoch konnte sie es nicht über sich bringen, ihrer freundlichen Gönnerin etwas abzuschlagen, also schrieb sie Zenobia gehorsam eine paar Zeilen und ließ diese durch einen Lakaien überbringen.
    Zu ihrer Überraschung hatte Zenobia absolut nichts dagegen, zuzusehen, wie Talitha ihr Haar frisiert bekam. Sogar die Mappe mit den Exposés legte sie achtlos beiseite. „Da werde ich heute Abend hineinschauen.“
    Also ergab Talitha sich der Schere, die von Mr Jordan so meisterhaft geschwungen wurde. Sie hatte sich vorgenommen, ihn nicht zu mögen; noch nie zuvor war sie jemandem begegnet, der sich so affektiert benahm wie der klapperdürre Friseur. Sie war davon überzeugt, dass er geschminkt war, und seine weichen Hände wurden sicherlich manikürt. Sobald er jedoch die zarten Finger an ihr Haar legte, ließ er das Herumtänzeln sein und wurde beeindruckend professionell. Eine Stunde lang bürstete, steckte, schnitt und lockte er, schnitt erneut, bis er schließlich einen Schritt zurücktrat und zu den Damen gestikulierte, damit sie das Ergebnis seiner Arbeit bewunderten. Die überschwängliche Begeisterung hätte auch den schwierigsten Künstler zufriedengestellt.
    „Na also“, triumphierte Lady Parry schließlich. „Jetzt bist du bereit für deinen ersten Ball.“
    Der Earl of Arndale akzeptierte ein Glas Brandy von seinem Cousin und lehnte sich in dem Stuhl am Feuer zurück. „Hör auf, an diesem Halstuch herumzuspielen“, wies er William an, der zum dritten Mal in den Spiegel sah und an der Goldnadel herumnestelte, von der die gestärkten Falten aus blassem, lavendelfarbenem Leinen zusammengehalten wurden.
    William gehorchte und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. „Wie lange brauchen sie denn noch?“, fragte er ungeduldig. Gelegentlich begleitete er seine Mutter zu Bällen, nie jedoch brauchte sie so lange, um sich ausgehfertig zu machen, dass die Pferde in die Ställe zurückgeschickt werden mussten.
    „So lange, wie es eben dauert, damit Tante Kate bei ihrem Auftritt genau den richtigen Moment erwischt“, erklärte Nick träge, schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas und bewunderte die Art und Weise, wie das Licht sich darin brach. „Sie wartet, bis diejenigen da sind, die sie zu beeindrucken wünscht, ist aber so früh, dass es nicht schon zu voll ist.“
    „Bloß warum?“, brummte William. „Normalerweise kann sie gar nicht früh genug ankommen, um noch den neuesten Klatsch auszutauschen.“
    „Ich denke, wir werden es gleich herausfinden.“ Gelassenheit vortäuschend, stand Nick bemüht langsam auf. Er schlenderte hinaus ins Vestibül, dicht gefolgt von William, und stellte sich am Fuß der Treppe in Positur. Um die gesamte Länge der polierten

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