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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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weißt du.“ Es kam William nicht in den Sinn, dass er ihr verschwiegen hatte, dass er auf Drängen von Jack Hemsley in der Hölle gewesen war.
    Gedankenverloren widmete Talitha sich wieder ihrem Toast. Nicholas Stangate lockte seinen Cousin wohl jedes Mal fort, wenn William in Begleitung dieses Windhundes Jack Hemsley auftauchte. Und er stellte sich dabei offensichtlich so geschickt an, dass dem jungen Mann gar nicht bewusst war, dass ihm ein Schutzengel auf dem Fuß folgte. Sehr schlau – und durch und durch bewundernswert. Für einen gestandenen Mann von Welt musste es sehr langweilig sein, einen unerfahrenen Burschen an der Nase herumzuführen.
    Sie biss von ihrem Toast ab und überlegte, ob Mr Hemsley wusste, wie genau seine Jagd auf den jungen Adligen überwacht wurde. Sie hatte ihn nicht als Schurken erlebt, wenn auch als unangenehme Persönlichkeit, daher glaubte sie eher ja. Lord Arndale würde gut daran tun, sich Rückendeckung zu verschaffen und achtsam zu sein.
    Dies war eine seiner besten Eigenschaften, wie ihr klar wurde: achtsam sein, sich kümmern. Er kümmerte sich um William, um seine Tante – und um nackt in einer Dachkammer posierende Modelle. Sie vermutete, dass sein unerwünschtes Sich-Einmischen in ihr Leben auch daher rührte. Für ihn gehörte sie jetzt zur Familie, also sorgte er auch für sie, ob sie es nun wollte oder nicht. Mit einem kleinen Schaudern entschied Talitha, dass es ihr ein wenig zu sehr gefiel.
    Sehr bald sollte sie die Gelegenheit erhalten, dieses neue wohltätige Gefühl zu erproben. Seine Lordschaft wartete am Nachmittag auf sie, als sie zusammen mit Lady Parry ins Haus zurückkehrte.

9. KAPITEL
    N icholas, mein Lieber!“ Seine Tante küsste ihn überschwänglich und trat dann einen Schritt zurück, um ihn sich von Kopf bis Fuß anzusehen. Sie wischte ihm ein unsichtbares Stäubchen vom Revers und verkündete: „Schöner Mantel. Und jetzt muss ich gehen und mich für das Treffen des Waisenhauskomitees umziehen. Tallie, du wirst dich ausruhen. Nicholas, wir haben eine Orgie hinter uns. Himmel, so spät ist es schon?“
    „Orgie?“ Unwillkürlich sah Tallie zu Nick, nur um in ein aufreizend ausdrucksloses Gesicht zu blicken.
    Sie zog eine Augenbraue hoch. Es fiel ihr nicht leicht, doch sie hatte vor dem Spiegel geübt und war beinahe mit der Wirkung zufrieden. „Einkaufsorgie, Mylord.“ Achtsam schwenkte sie den Saum ihres neuesten Tageskleides zur Seite und ließ sich elegant auf das Sofa nieder. „Wollen Sie sich nicht setzen, Mylord?“
    „Sicher.“ Er nahm auf dem Stuhl Platz, auf den sie gewiesen hatte, und schlug die Beine übereinander. Ein Fuß wippte auf und ab, die Finger waren zusammengelegt und berührten seine Lippen.
    Talitha bemühte sich, nicht auf seinen Mund zu starren und betrachtete stattdessen seinen gestiefelten Fuß.
    „Lobbs“, verkündete er hilfsbereit. „Ein sehr kleidsames Gewand.“
    „Danke. Lady Parry hat einen exquisiten Geschmack. Ich bin ihr sehr dankbar für ihre Ratschläge.“
    „Mylord“, fügte Nick hinzu. Erstaunt sah Tallie ihn an. „Sie haben vergessen, Mylord zu sagen. Bis dato haben Sie es fertig gebracht, es in jedem Satz einmal zu verwenden. Außerdem haben Sie vergessen, die Augenbraue hochzuziehen, obgleich ich das durchaus verstehen kann – es ist furchtbar anstrengend, bis man es einmal richtig kann.“
    Talitha funkelte ihn an, dann aber gewann ihr Sinn für Humor die Oberhand und sie lachte laut. „Allerdings. Bei Ihnen hat es eine solche Wirkung, dass ich dachte, es müsste die Anstrengung wert sein, diese Nachdrücklichkeit zu erzielen. Wenn ich zu lange übe, bekomme ich allerdings Kopfschmerzen.“
    „Was habe ich denn getan, was Nachdruck verdient?“, fragte er sanft.
    „Nichts“, musste Talitha zugeben. „Ich habe nur geübt, Mylord.“
    „Da geht es schon wieder los! Ich besitze einen absolut anständigen Namen, Tallie. Warum benutzt du ihn nicht?“
    Tallie. Er hatte nicht nur ihren Vornamen benutzt, sondern sogar die Kurzform, mit der nur ihre Freunde sie ansprachen. Aus seinem Mund klang es nicht rein freundschaftlich. Sie gab sich einen Ruck und erwiderte fest: „Das wäre äußerst unangebracht.“
    „Du nennst Lady Parry Tante Kate, du nennst meinen Cousin William. Ich habe schon einmal vorgeschlagen, dass du mich als Cousin ehrenhalber adoptieren könntest.“
    Die Vorstellung, jemanden zu adoptieren, der so groß, so gebildet und so selbstsicher war wie Nicholas Stangate,

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