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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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so schrecklich? Du wolltest mit meiner Tante darüber sprechen und hättest es bestimmt auch getan, wenn sie nicht etwas gesagt hätte, das dich davon überzeugt hat, dass sie es bereits wusste.“
    „Was ich mit einer anderen Frau besprechen möchte – noch dazu einer, die meine Gönnerin ist –, ist etwas ganz anderes, als was ich einem Mann zu gestehen bereit bin“, erklärte Talitha und schlug die Augen nieder in der Hoffnung, er würde es als mädchenhafte Verwirrung deuten. Sie spähte durch die Wimpern und sah, dass Nick sie amüsiert betrachtete.
    „Netter Versuch, Tallie. Wie auch immer, die schreckhafte Maid, die sich nicht traut, einem Mann ihr ach so furchtbares Geheimnis zu offenbaren, nehme ich dir absolut nicht ab.“
    „Mit Sicherheit bin ich …“ Talitha unterbrach sich, als ihr bewusst wurde, dass sie sich mit ihrer schnellen Zunge selbst eine Grube grub, und fuhr dann fort: „Eine schreckhafte Maid? Hmm, den einen Teil der Beschreibung kann ich akzeptieren, den anderen aber nicht.“ Einzig ihre Entschlossenheit, ihm nicht noch mehr Grund zur Belustigung zu geben, hielt sie davon ab, ihm die empörte Antwort entgegenzuschleudern, die sie im Sinn gehabt hatte. Stattdessen funkelte sie ihn lediglich wütend an.
    „Du bist dir schon im Klaren darüber, dass du mich dazu bringst, selbst die Wahrheit herauszufinden, nicht wahr?“, fügte er hinzu.
    „Du könntest dich einfach um deine eigenen Angelegenheiten kümmern.“
    „Es bereitet mir aber solches Vergnügen, Tallie“, erklärte Nick und wandte sich zur Tür. „Du bist ein unwiderstehliches Rätsel.“ Mit einer spöttischen Verbeugung verließ er den Raum und schloss die Tür sanft hinter sich.
    Wütend stapfte Talitha quer durch das Zimmer. Dieser Mann machte sie rasend! Um nicht mehr über Lord Arndale nachdenken zu müssen, wandte sie ihre Gedanken seiner Tante zu. Sie sollte Lady Parry die Wahrheit über ihre Sitzungen beichten. Es war eine Sache, sie unwissentlich zu hintergehen, eine andere dagegen, die Täuschung weiter aufrechtzuerhalten, jetzt, da sie wusste, dass Lady Parry keine Ahnung von ihrer Tätigkeit als Aktmodell hatte.
    Am besten tat sie es gleich. Sie würde gestehen, solange sie so entschlossen war. Talitha lief hinüber zur Tür, stieß sie auf und betrat eine Szene des Chaos.

14. KAPITEL
    E s zeugte von der Qualität und Dicke der Türen, dass Talitha von dem Aufruhr vor dem Speisezimmer nichts mitbekommen hatte.
    Eine junge Frau in bescheidenen, von der Reise verstaubten, aber anständigen Kleidern saß auf einem Stuhl im Vestibül und weinte hemmungslos, trotz aller Versuche der Hausdame, sie zu beruhigen, indem sie ihr Riechsalz unter die Nase hielt. Mit dem unverwechselbaren Anflug von männlicher Furcht im Blick stand William ein Stück entfernt, wie gebannt von diesem Ausbruch weiblicher Emotionen. Seine Mutter hingegen warf dem aufgelösten Mädchen abwechselnd besorgte Blicke zu und versuchte dann wieder, den Brief zu erwischen, den dieses umklammert hielt. Lord Arndale, den Reitmantel halb geöffnet, Hut und Handschuhe in der Hand, schien den Versuch aufgegeben zu haben, zur Haustür zu gelangen, und erteilte einem Lakaien Befehle. Sichtbar erleichtert drehte der sich daraufhin um und eilte in Richtung Hintertreppe davon.
    Rainbird, dem die Missbilligung über einen solchen Vorfall im Vestibül deutlich ins Gesicht geschrieben stand, bemühte sich, die ganze Gesellschaft in den Salon zu scheuchen, wurde jedoch dieses einzige Mal sowohl von der Familie als auch von den Dienstboten ignoriert.
    Talitha stand vor der Entscheidung, sich entweder wieder zurückzuziehen, ihren Teil zu dem Chaos beizutragen oder zu versuchen, sich nützlich zu machen. Mit einem Seufzer sprang sie in die Bresche und berührte Lady Parry am Arm. „Ich denke, sie würde sich vielleicht beruhigen, Mylady, wenn nicht so viele Leute um sie herumstehen. Soll ich es versuchen und sie mit ins Morgenzimmer nehmen?“
    „Oh, würdest du das tun, Tallie, Liebes? Sie weint nur noch mehr, wenn sie mich sieht.“
    Talitha konnte sich absolut keinen Reim auf das Gejammer der jungen Frau machen, die zwischen bitteren Selbstvorwürfen, Lady Parry so im Stich gelassen zu haben, und den unerklärlichen Ausrufen von einem „Affen als letztem Strohhalm“ hin und her schwankte.
    „Wie heißt sie?“
    „Miss Clarke. Maria Clarke.“
    „Kommen Sie mit, Miss Clarke … Maria. Braves Mädchen. Sie kommen am besten mit mir, und ich bringe Sie

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