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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Sie brachte es nicht fertig, den entsetzlichen Gedanken auszusprechen.
    Verdutzt sah die Marchioness sie an. „Devlin? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen.“
    „Dann sind Sie nicht hier, um mir zu sagen, dass ihm etwas zugestoßen ist?“
    Madeleines Besucherin wurde rot. „Nein, deshalb bin ich nicht hier.“ Sie senkte den Blick. „Mein Anliegen ist persönlicher Natur.“
    Fast hätte Madeleine vor Erleichterung laut aufgelacht. Devlin war weder tot noch verletzt, und verheiratet war er auch noch nicht. Als sie beruhigt die Hände ans Gesicht legte, fiel ihr erst auf, in welchem Zustand sie die Marchioness empfangen hatte. Ihre Haare hingen in Strähnen herab, ihre Hände waren schmutzig, und sie trug eine Schürze über ihrem Kleid.
    „Darf ich Sie kurz sprechen?“, fragte Devlins Schwägerin nervös und sah in Richtung Salon.
    „Ich werde Linette nicht hergeben. Devlin versprach mir, Ihnen das deutlich zu verstehen zu geben!“
    „Es geht nicht um … Oh, das tut mir so leid … Mein Mann wollte Ihnen nicht wehtun, das kann ich Ihnen versichern.“
    Skeptisch sah Madeleine sie an. „Aber er wollte mir mein Kind wegnehmen.“
    Die Marchioness reagierte mit einem flehenden Blick. „Ihm war nicht bewusst, was er da vorschlug. Ich bitte Sie, ihm zu vergeben.“
    „Ihm vergeben?“, konterte sie mit erhobener Stimme. „Ich bezweifle, dass es ihn kümmert, ob ich ihm vergebe oder nicht!“
    Serena straffte die Schultern und erklärte ernst: „Sie fällen ein falsches Urteil über meinen Mann, Miss England. Er ist der beste Ehemann, den man sich vorstellen kann. So falsch es auch von ihm war, Ihnen diesen Vorschlag zu unterbreiten, ging es ihm tatsächlich nur darum, mir etwas Gutes zu tun.“ Mit einem Mal hatte sie einen gebieterischen Tonfall angenommen. „Könnten wir uns bitte in den Salon begeben?“
    Madeleine nickte kühl, auch wenn sie sich insgeheim wunderte, wo ihre eigenen Manieren geblieben waren. Sie führte die Marchioness in den kleinen Salon, der im Gegensatz zu dem der Heronvales schäbig aussah.
    „Tee, Mylady?“, fragte sie automatisch, da ihr die Gastfreundschaft angeboren war.
    „Das wäre nett von Ihnen“, erwiderte ihre Besucherin mit leicht zitternder Stimme.
    Auf dem Weg in die Küche legte Madeleine die Schürze ab, und während der Tee zog, versuchte sie, ihr Haar einigermaßen in Ordnung zu bringen. Wenige Minuten später kehrte sie mit einem Tablett mit Tee und Gebäck in den Salon zurück und stellte es auf den Tisch, neben dem die Marchioness saß.
    „Und wie kann ich Ihnen behilflich sein, Ma’am?“, fragte sie schließlich, nachdem sie der Schwägerin von Devlin eine Tasse eingeschenkt hatte. Sie war bemüht, höflich zu bleiben. Gleichzeitig rätselte sie, welches Anliegen die Marchioness hergeführt haben mochte.
    „Es wäre mir lieb, wenn Sie mich Serena nennen würden.“
    „Ich möchte nicht so anmaßend sein, Ma’am.“
    Die Marchioness wirkte daraufhin so enttäuscht, dass es fast so aussah, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    „Vielleicht sollten Sie mir sagen, aus welchem Grund Sie hier sind“, schlug Madeleine leise vor.
    Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich habe niemanden, an den ich mich wenden kann“, sagte sie schluchzend. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Sie durchsuchte ihr Retikül und holte ein weißes, in Spitze gefasstes Leinentaschentuch heraus, dann tupfte sie ihr Gesicht ab.
    Madeleine legte besorgt die Stirn in Falten. „Sind Sie in irgendeiner ausweglosen Situation?“
    Sie schüttelte rasch den Kopf.
    „Geht es um Ihren Mann? Hat er Sie verletzt?“ Sie traute einem Mann alles zu, der auf die unglaubliche Idee kam, ihr das Kind wegzunehmen.
    „Mein Ehemann ist der beste Mensch, den man sich vorstellen kann“, widersprach die Marchioness. „Er ist immer nur gut zu mir. Es ist mein Fehler, ich bin eine schlechte Ehefrau für ihn. Ich kann ihn nicht auf die simpelste Art befriedigen.“ Wieder brach sie in Tränen aus.
    Madeleine ging zu ihr und kniete sich vor ihr hin, nahm ihre Hand und sagte beschwichtigend: „Aber deshalb müssen Sie doch nicht weinen. Was immer es ist, ich bin mir sicher, Devlin kann Ihnen dabei helfen. Er wird bald wieder hier sein.“
    „Nicht Devlin“, erklärte die Dame. „Sondern Sie.“
    „Ich?“
    „Niemanden sonst könnte ich fragen. Sie sind die Einzige, die mir helfen kann.“
    Verständnislos schaute Madeleine sie an. „Ich befinde mich

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