Historical Exklusiv Band 42
manchmal.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie an: „Möchten Sie Devlins Zimmer sehen?“
„Ja.“ Serena nickte nachdenklich.
Wie viel unschicklicher konnte es wohl noch werden? Sie öffnete ihr die Verbindungstür, dann gingen beide Frauen nach nebenan.
In Devlins Zimmer sah es aus, als wäre dort ein Wirbelwind hindurchgefegt. Madeleine hatte vergessen, dass sie seit der vergangenen Nacht nicht mehr hier gewesen war. Das Bett war zerwühlt, und überall lag seine Kleidung auf dem Boden verstreut.
Ungläubig sah Serena sich um, bis ihr Blick auf dem Knäuel aus Bettlaken und Decke haften blieb.
„Gehen wir wieder nach nebenan“, sagte Madeleine entschieden und dirigierte ihre Besucherin zurück in ihr Zimmer.
„Als ich noch jung war“, erklärte Serena aufgeregt, „setzten meine besten Freundinnen und ich uns immer aufs Bett, um uns gemütlich zu unterhalten. Sollen wir das auch machen?“ Die edle Dame nahm im Schneidersitz auf Madeleines Bett Platz, legte Hut und Spenzer ab und wartete darauf, dass ihre Lehrerin sich ihr anschloss.
Madeleine wusste, ihr blieb keine andere Wahl, also setzte sie sich zu ihr aufs Bett. Als sie Serenas wissbegierige Miene studierte, kam sie zu dem Schluss, dass diese Frau noch immer sehr jugendlich aussah.
Wo sollte sie bloß den Anfang machen?
„Haben Sie und der Marquess überhaupt schon einmal … ähm … das Bett geteilt?“
Voller Eifer beugte sich Serena vor. „O ja, das haben wir. Aber ich fürchte, ich habe etwas verkehrt gemacht. Beim ersten Mal war es sehr schmerzhaft, bei den Malen danach nicht mehr so sehr. Mein Mann brachte es sehr schnell hinter sich, um es für mich einigermaßen erträglich zu gestalten.“
Dann hatte die Marchioness also noch nie erlebt, wie lustvoll die Liebe sein konnte. Madeleine bedauerte sie, dass ihr diese Erfahrung fehlte. Aber sollte eine Dame überhaupt von dieser offenherzigen Begierde wissen, wie sie selbst sie mit Devlin teilte?
„Ich … ich bin mir nicht sicher“, stotterte Serena, „ob ich alles erklären kann, was geschah. Ich war sehr nervös.“
„Das ist nicht von Bedeutung“, sagte Madeleine hastig. Sie wollte nicht die Einzelheiten dessen hören, was der Marquess und die Marchioness in ihrem Ehebett getan oder nicht getan hatten. „Ich muss nur kurz überlegen, wo ich am besten anfange.“
Obwohl Serena mindestens zehn Jahre älter war, verfügte Madeleine über ein Vielfaches an Erfahrung. Doch was wusste sie wirklich über die Liebe zwischen Eheleuten? Farley hatte ihr nichts über diese Art der Liebe beigebracht.
Sie schloss die Augen und dachte an Devlin. Von ihm hatte sie alles erfahren, was sie je über die Liebe wissen würde. Schließlich setzte sie eine entschlossene Miene auf und begann: „Ich glaube, Sie werden feststellen, dass es ganz einfach ist, einen Mann zu lieben. Dieser Akt setzt sich aus vielen einfachen Stücken zusammen.“
Was sie sagte, entsprach der Wahrheit, genügte doch schon ein Blick von Devlin, um ihren Körper zum Glühen zu bringen.
„Zunächst“, fuhr sie fort, „müssen Sie Ihren Mann ansehen. Und sorgen Sie dafür, dass er das auch bemerkt. Wenden Sie den Blick so lange nicht ab, bis Sie Gewissheit haben, dass er Sie wahrgenommen hat.“
„Ich soll also meinen Mann ansehen“, wiederholte Serena.
Was brachte Madeleines Blut noch in Wallung? Devlins Berührungen.
„Dann müssen Sie einen Vorwand finden, um ihn zu berühren“, erklärte sie in autoritärem Tonfall. „Wischen Sie einen angeblichen Fussel von seiner Kleidung. Berühren Sie seine Hand. Streichen Sie ihm eine Strähne aus der Stirn. Fassen Sie ihn an, als würden Sie ganz alltägliche Dinge tun.“
Serenas Augen funkelten schon begeistert. „Und was bewirke ich damit?“
„Sein Körper wird für Sie zum Leben erwachen.“ So war es bei ihr, wenn Devlin sie berührte.
„Und dann?“
„Dann müssen Sie einen Weg finden, um ihn in Ihr Bett zu locken.“ Unter Umständen war das zu offensichtlich.
Serena wurde bleich. „Und wie soll ich das anstellen?“
Bei dieser Frage wurde Madeleine bewusst, dass ihr entfallen war, wie Devlin ihren ersten Verführungsversuchen Widerstand entgegensetzte. Ihr wurde heiß, als sie sich daran erinnerte, wie sehr sie sich ihm förmlich dargeboten hatte. Was war es gewesen, dass er sie schließlich doch akzeptierte?
Sein Albtraum von Waterloo! „Nun, Sie könnten so tun, als hätten Sie schlecht geträumt. Würde er zu Ihnen kommen, wenn Sie in der
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