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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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erschöpft.
    „Oh“, stieß Elaine fast ein wenig sehnsüchtig aus. „Schade, dass er den Herzogtitel nicht erben wird. Er sieht ziemlich gut aus, findest du nicht?“
    „Ziemlich.“ Er trug einen Zylinderhut, der mit einem farblich zur Weste passenden Band geschmückt war.
    „Fast wäre er es auch ohne das Erbe wert. Bei den Schultern.“
    Margaret lächelte kläglich. Von der versnobten Elaine war dies die höchste aller Auszeichnungen.
    „Natürlich“, fuhr Elaine loyal fort, „würde ich dir das niemals antun. Einen solchen Mann könnte ich nie heiraten.“
    Als hätte er bemerkt, dass er Thema ihrer Unterhaltung war, sah Ash auf und entdeckte Margaret. Einen Augenblick lang erstarrte er, genau wie sie. Dann hob er die Hand und tippte grüßend an die Krempe seines Zylinders.
    Elaines Griff um Margarets Handgelenk wurde fester. „ Er sieht zu uns her , Margaret. Ach herrje. Was sollen wir nur tun?“
    Vielleicht hatte er sie vergessen. Oder sein Gelübde, dass sie nicht das letzte Mal miteinander geschlafen hätten, bereits verworfen.
    Vielleicht hatte Elaine sie mit ihrer Besorgnis aber auch nur angesteckt, und sie erging sich nun in albernen, bedeutungslosen Zweifeln. Sie beobachtete ihn über den Rasen hinweg. Er sah sie an, als wartete er darauf, dass sie zu ihm herüberkam.
    Wenn sie einfach die Röcke heben und losrennen würde, würde er sie in die Arme schließen.
    Doch sie hatte ihre Wahl getroffen. Sosehr es sie auch bekümmerte, sie musste sich daran halten. Aber … nichts zu tun schien zu unfreundlich. Dafür bedeutete er ihr zu viel.
    Margaret löste das Band, mit dem ihr Strohhut befestigt war. Sie brauchte nur das Kinn zu heben, um die Sonne auf ihren Lippen zu spüren – ein warmer Kuss, der nur einen leisen Hauch von Kälte mitbrachte. Für November höchst ungewöhnlich. Der Wind tat den Rest: Er packte den Strohhut und riss ihn ihr vom Kopf.
    Margaret lächelte. Eine kleine Geste der Auflehnung.
    „Oh, Margaret!“, rief Elaine. „Dein Hut. Und das ausgerechnet Jetzt, wo der schreckliche Mr Turner zusieht. Was sollen wir nur tun?“ Sie sah sich um. „Müssen wir ihm nachjagen?“
    „Wir lassen ihn davonwehen.“ Margaret sah ihre Freundin nicht an. Stattdessen begegnete sie Ashs Blick trotz der weiten Distanz. Sie konnte weder die Farbe seiner Augen noch den Ausdruck darin ausmachen. Aber das Lächeln, das sich über seine Züge breitete, war nicht zu verkennen. Er wandte sich ihr zu und begann mit großen Schritten, auf sie zuzugehen. Lord Rawlings hetzte ihm nach.
    In diesem Moment wandte sich Elaine, die bis dahin dem entfleuchenden Hut hinterhergeschaut hatte, wieder zu ihr um. „Margaret, er kommt hierher! Mein Gott. Müssen wir ihn deinen Brüdern zuliebe jetzt schneiden?“
    „Nein“, sagte Margaret schlicht, worauf Elaine einen erleichterten Seufzer ausstieß.
    Direkt vor ihr blieb er stehen. Auch Rawlings war nun bei ihnen und blickte Margaret zweifelnd an. Anscheinend war er sich unsicher, was der gute Ton in einer derartigen Situation vorschrieb. Niemand wusste das. Vermutlich nahmen alle an, dass sie einander hassten. Rawlings zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: Ich kann nichts dafür. Geben Sie nicht mir die Schuld.
    „Lord Rawlings“, sagte Ash, doch er hatte nur Augen für Margaret. Sein Blick war warm und voller Wiedersehensfreude.
    „J… ja?“
    „Ihre Gesellschaft nächsten Donnerstag.“
    Rawlings schluckte und blickte zu Margaret. Er sah ihr nicht direkt in die Augen, sein Blick stieg nur bis zum Brustbein und schwenkte dann zu einem Grüppchen Enten. „Es wird keine … keine Unannehmlichkeiten geben, das versichere ich Ihnen. Keine. Sie brauchen nichts zu befürchten.“ Rawlings betrachtete weiter angelegentlich die Enten.
    Ash hob das Kinn. „Laden Sie sie ein.“
    Da fuhr Rawlings schließlich herum. „Aber Sie müssen doch wissen, dass das Margaret Dalrymple ist. Miss Margaret Dalrymple. Wenn ich sie einlade …“
    „Laden Sie Lady Margaret ein, und ihre Brüder auch, wenn es sein muss, damit alles seine Richtigkeit hat.“
    „Aber der Zweck der Gesellschaft …“
    Ash hielt eine Hand hoch und sah Margaret kurz an. „Soll ich Ihren Hut einfangen, Mylady?“
    Margaret drehte sich zu dem Strohgebilde um, das rollend über den Boden davonhüpfte. Dann frischte der Wind auf, der Hut segelte durch die Luft und landete in dem Teich hinter ihr. Um den Hut zu holen, hätte Ash durch Schilfrohr und Matsch stapfen müssen. Die Enten

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