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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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waren – und einem der einflussreichsten. Er hatte Ash vor ein paar Tagen gesagt, dass er sich nicht recht entscheiden könne zwischen dem Anrecht des Sohns und seinem Bestreben, Parford für seine Bigamie zu bestrafen.
    Das war nicht der richtige Weg, ihn für sich zu gewinnen.
    „Lord Lacy-Follett“, sagte Ash von den Steinplatten aus. „Reizender Abend heute, nicht wahr?“
    „Volle Punktzahl für Ihre Frechheit, Turner.“
    Ashs Kinn begann zu schmerzen. „Er hat mich …“ Abrupt hielt er inne, ehe er in unwürdiges Jammern verfallen würde. Er hat mich ignorant genannt. Wenn er ganz ehrlich hätte sein wollen, müsste er noch hinzufügen: Und ich habe ihn geschlagen, weil er recht hat. Ash ließ von Dalrymple ab.
    „Ich wollte sagen, er hat mich heute Abend angesprochen, damit wir unsere Differenzen beilegen.“
    „Das sehe ich“, erwiderte Lacy-Follett knapp. Es war auch kaum zu übersehen gewesen, schließlich hatten sie sich wie die Schuljungen auf dem Boden herumgewälzt. Er setzte noch ein „Gentlemen“ hinzu. O ja, die ironische Note war nicht zu überhören. „Das Parlament existiert nicht dazu, dass man sich mit seiner Hilfe bereichert oder persönliche Rachefeldzüge durchführt. Es hat andere Dinge zu regeln als die faszinierende Frage, wer nun der nächste Duke of Parford werden soll. Zum Beispiel das Land regieren, gemeinsam mit unserer neuen Königin. Unsere Stellung in der Welt sichern.“
    Dalrymple hatte Abstand zu ihm genommen. Langsam rappelte Ash sich in die Hocke auf. „Wie Sie sagen, Mylord.“
    „Ich muss gestehen, dass ich von diesen Kindereien genug habe. Wo immer Sie sich auch zeigen, können die Leute von gar nichts anderem mehr reden. Wenn das Oberhaus wieder zusammentritt, möchte ich nicht, dass sich der Wahnsinn dort fortsetzt. Vor allem nicht, wenn Ihre Differenzen auf diese rüpelhafte Weise ausgetragen werden sollen.“
    Ash schluckte, doch die Kehle war ihm immer noch wie ausgedorrt. „Was genau schlagen Sie dann vor?“
    Es klickte, dann roch es nach Tabak. Lord Lacy-Follett nahm eine Prise Schnupftabak. Als er fertig war, antwortete er: „Suchen Sie mich in zwei Tagen in Saxton House auf. Sie beide.“
    „Und was“, fragte Dalrymple zögernd, „ist der Zweck dieses Besuchs?“
    „Nun, Sie beide sollen Gelegenheit erhalten, Ihre Sache jenen vorzutragen, die noch unentschieden sind. Damit wir zu einer Entscheidung kommen. Und damit es ein Ende hat mit diesem unwürdigen Schauspiel.“
    Die Luft um sie herum war kalt und reglos. Ash stand endlich auf.
    „Ich hoffe“, sagte Lacy-Follett, „dass Sie beide kommen werden.“
    Das würden sie. O ja, das würden sie.

22. KAPITEL
    E ine Dame suchte einen Gentleman nie allein bei sich zu Hause auf. Aber Margaret – die mit einer Droschke eintraf, in einen schweren Mantel gehüllt – war allein gekommen. Ihre Brüder hätten sie nie zu Ash begleitet, und die Zofen hätten nicht den Mund gehalten.
    Der Butler führte Margaret ohne ein Wort ins Haus, zweifelte auch nicht an dem falschen Namen, den Margaret angegeben hatte.
    Ashs Haus war wunderschön. Und neu – draußen Portlandstein, innen honiggelbes Holz, die Wände in lebhaften warmen Farben tapeziert und gestrichen. Die Decke bestand aus kunstvollem vergoldetem Stuck. Das Haus war kostbar eingerichtet, ohne protzig zu wirken.
    Diese zurückhaltende Eleganz erinnerte Margaret an Ash.
    Sie wurde in einen Salon geführt, wo Ash saß. Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und sah lächelnd zu ihr auf. Weiter ließ er sich dem Diener gegenüber nichts anmerken.
    „Ah“, sagte er. „Miss Laurette. Wie freundlich von Ihnen, dass Sie mich besuchen kommen.“
    Mit einer Geste entließ er den Butler. Ash wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und kam dann auf sie zu.
    „Margaret.“ Ein Prickeln überlief sie – er hatte ihr die Hand auf die Taille gelegt und zog sie in einer rauen, besitzergreifenden Umarmung an sich.
    „Margaret“, sagte er noch einmal. Sein Atem blies ihr warm auf den Scheitel. Mit der Hand beschrieb er kleine, verführerische Kreise auf ihrem Rücken, eine Liebkosung, die sie durch den Stoff hindurch spürte. Und dann hob er ihr Kinn an und beugte sich über sie. Er fragte nicht, wartete nicht, begann einfach, sie zu liebkosen – mit derselben Selbstverständlichkeit, mit der er in ein Paar alte, gemütliche Hausschuhe schlüpfen würde.
    „Nein. Warte. Du musst mich erst anhören.“
    Er hob den Kopf.

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