Historical Gold Band 251
war untrennbar verbunden mit seinem Selbstvertrauen, mit seiner unerschütterlichen Gewissheit. Sie hatte ihn schon ein paarmal unsicher und verletzlich erlebt. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er immer so war.
Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht. „Heirate mich trotzdem, Margaret. Heirate mich nicht wegen deiner Brüder, sondern einfach, weil du mich liebst. Ich liebe dich auch.“
Ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, diese Worte zu hören, ehe er sie ausgesprochen hatte. Einen seligen Augenblick lang wurde alles andere unwichtig – ihre endlosen Verpflichtungen, ihre Bedürfnisse, ihre Brüder. Der Kitzel hielt länger an als erwartet, ein Kribbeln, das sie am ganzen Leib überlief. Doch als sie ihm in die Augen sah, entdeckte sie dort eine andere Wirklichkeit.
„Du liebst mich nicht“, sagte sie langsam. „So siehst du mich seit dem Tag an, an dem wir uns begegnet sind.“
Er fasste sie um die Taille und beugte sich vor. „Sag mir nicht, dass ich dich nicht liebe. Wage es nicht, Margaret. Ich liebe dich, seit du mir die Abhandlung meines Bruders vorgelesen hast. Ich liebe dich, weil du die einzige Frau bist, der ich meine Schwächen anvertrauen kann. Du kennst all meine dunklen Seiten und wendest dich trotzdem nicht von mir ab. Ich liebe dich, weil du die Menschen, die du liebst, mit so großer Leidenschaft beschützt, selbst wenn sie es gar nicht verdient haben. Ich liebe jeden Zoll an dir, und ich will, dass du die Meine wirst.“ Seine Stimme klang hitzig, leidenschaftlich, besitzergreifend, und doch lehnte er seine Stirn sanft an ihre. „Auch wenn ich dich weiß Gott nicht verdient habe.“
Unter diesem Ansturm wurde ihr beinahe schwindelig. Dennoch gab es eine Wahrheit, die sie nicht aufgeben konnte. „Du liebst deine Brüder, und so hast du für sie einen Herzogtitel gestohlen. Als Mark dich in Eton gebraucht hast, warst du dort, ehe er dich überhaupt rufen konnte. Aber du zerstörst damit meine Familie, du zerstörst mein Leben , und du verlangst von mir, dass ich das einfach so hinnehme.“
Er fasste sie fester, doch sie hörte nicht auf.
„Bei jedem anderen Mann hätte man diesen leichtfertigen Egoismus vielleicht mit Liebe verwechseln können. Aber, Ash, ich weiß, wie die Liebe bei dir aussieht. So jedenfalls nicht.“
„Und woher willst du wissen, wie die Liebe aussieht?“, fragte er. Er schob einen Finger unter die Kette um ihren Hals und zog das Medaillon zwischen ihren Brüsten hervor. „Hast du da drin ein Bild von Richard? Oder von Edmund? Oder von deinem Vater? Welchen unwürdigen Mann trägst du direkt über deinem Herzen, der nie einem anderen weichen wird, egal, als wie armselig er sich erweist?“
„Es geht nicht darum, dass ich mich gegen dich und für meine Brüder entscheide.“
Sie schloss die Hand um ihre Kette, doch er hatte das Medaillon fest im Griff. Mit der anderen Hand öffnete er das Schloss. Und schnappte nach Luft.
„Meine Mutter“, sagte Margaret mit erstickter Stimme. „Sanft. Liebevoll. Geduldig. Klug und witzig, wenn mein Vater nicht in der Nähe war. Sie hat mir alles beigebracht. Und sie starb, als du sie als Ehebrecherin gebrandmarkt hast.“
Er ließ los, und das schwere Medaillon fiel auf Margarets Brust zurück.
„Jedes Mal, wenn ich dich ansehe“, erklärte sie, „sehe ich einen Widerhall von ihr. Dich anzusehen ist für mich sowohl bitter als auch süß, schmerzhaft und gleichzeitig so wunderbar. Es war der sehnlichste Wunsch meiner Mutter, dass ihr Sohn das Haus bekommen sollte – dass ihr Werk an ihre Kinder überginge. Ich dachte, dass ich ein wenig Frieden fände, sollte es mir gelingen, diesen Traum wahr werden zu lassen. Es geht nicht darum, zwischen dir und meinen Brüdern zu wählen. Es geht darum, einen Weg zu finden, dich anzusehen, ohne dabei diesen Schmerz zu empfinden.“
„O Margaret“, sagte er benommen.
„Ich bin nicht deswegen gekommen, um dich zu bitten, den Titel aufzugeben, weil ich dir nur irgendein Ultimatum stellen möchte. Ich bin hier, weil ich, sosehr ich dich auch liebe – und ich liebe dich wirklich sehr, Ash –, den Gedanken nicht ertragen kann, den Mann geheiratet zu haben, der die Träume meiner Mutter zerstört hat. Ich weiß nicht, wie ich noch in den Spiegel blicken sollte, wenn ich es täte.“
„O Margaret .“ Er trat wieder nahe zu ihr, nahm sie in die Arme und beugte sich vor, gerade weit genug, um sie ein letztes Mal auf
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