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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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drei Tagen löste er diesen schrecklichen Grundstücksstreit zwischen Nelson und Whitaker. Der Verwalter berichtet, dass er bereits einen Plan zur Modernisierung der Aussaat vorgelegt hat. Ich weiß, Du hast Dir erhofft, dass ich an ihm irgendeine schwere Unzulänglichkeit entdecke, aber wir müssen der Wahrheit ins Gesicht blicken. Ein Mann, der fähig war, aus dem Nichts ein Finanzimperium aufzubauen, hat von den Anforderungen des Herzogtitels wenig zu befürchten.
    Inzwischen hatte Margaret sogar den leisen Verdacht gefasst, dass Ash einen besseren Herzog abgeben könnte als ihr ältester Bruder. Richard hatte immer angenommen, dass der Titel eines Tages auf ihn übergehen würde; Ash hatte sich alles Erreichte selbst erarbeitet. Richard glaubte, dass ihm die Verwaltung der herzoglichen Güter im Blut lag, Ash war frei von derartigen Vorstellungen.
    Man konnte durchaus eine Ansammlung von Wahrheiten zu einer verachtenswerten Lüge umformulieren. Sie hatte es schon erlebt, am eigenen Leib. Die Gesellschaft hatte ihren Ruf in der Luft zerrissen, angefangen von der Wahrheit ihrer unehelichen Geburt bis hin zu geflüsterten Behauptungen, man habe ja immer gewusst, dass mit ihr irgendetwas nicht gestimmt hätte.
    Margaret legte den Federhalter hin und schob ihr Schreibpult beiseite. Diese stickige Kammer fast unter dem Dach des Herrenhauses war das Beste, was sie in Zukunft erwarten konnte, wenn dem Gesuch ihrer Brüder nicht stattgegeben wurde. Obwohl sie die Tochter eines Herzogs war, würde sie sich als Hausangestellte verdingen müssen. Sie würde Gouvernante werden, Gesellschafterin oder tatsächlich Krankenpflegerin.
    Es gäbe keine schönen Kleider. Kein eigenes Haus. Sie stand auf und ging zum Fenster. Es war winzig, genau wie die Fenster der anderen Dienstbotenkammern oben unter dem Dach, wo sie jeden Morgen vom Gurren der Tauben geweckt wurde.
    Es war Nacht, und von ihrem Fenster aus sah sie nichts als die dichte Nebeldecke über dem Rosengarten, den ihre Mutter so geliebt hatte. Entdecken zu müssen, dass ihr Sohn das Land nicht erben würde, hatte ihr das Herz gebrochen.
    Und doch glaubte Margaret, in ihr würde etwas noch Zarteres zerbrechen, wenn sie Ashs Geheimnis auf diese schreckliche Weise offenbarte, wenn sie dieses Geheimnis – und ihn selbst – dem Parlament zum Fraß vorwarf. Ohne den Segen der Gesellschaft konnte sie leben. Nicht leben konnte sie mit der Verurteilung durch ihr eigenes Gewissen.
    Ashs Geheimnis zu verraten wäre, als würde sie dunkle Farbe auf das Bildnis ihrer Selbst gießen, dass sie erst jetzt zu begreifen begann.
    Und so beendete sie den Brief an ihren Bruder mit einer anderen Wahrheit – und einer anderen Art des Verrats.
    Tut mir leid, Richard. Ich kann Dir nicht so helfen, wie wir uns das erhofft hatten.

10. KAPITEL
    N achdem er das Geheimnis seiner Unfähigkeit gelüftet hatte, war Ash noch entschlossener als zuvor. Wenn er sich nur genug Mühe gab, würde er die Barriere der ihm schleierhaften Zeichen endlich überwinden und statt wogender Tinte Worte und Sätze erkennen. Für diesen Tag hatte er seine geschäftlichen Angelegenheiten erledigt, nun war die Zeit für Wichtigeres gekommen: das Versprechen zu halten, das er seinem Bruder gegeben hatte.
    Er hatte alles geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Und auch wenn er nicht den Willen aufbrachte, sich durch einen landwirtschaftlichen Text zu kämpfen, hatte er an diesem Tag etwas weitaus Wichtigeres bekommen: Marks Buch. Die Abschrift war endlich fertig geworden.
    Mark und die Landwirtschaft, das waren zwei grundverschiedene Themen. Also würde sich auch sein Buch als etwas Grundverschiedenes herausstellen. Aber Ash hatte ein Versprechen gegeben. Wenn er es nur wollte, sagte er sich, würde es ihm auch gelingen. Eine andere Möglichkeit gab es gar nicht.
    Bisher hatte ihm seine Willenskraft nichts als dröhnende Kopfschmerzen eingetragen. Die Schmerzen saßen hinter den Augen, ließen die Buchstaben von der Seite rutschen, ehe er sie festnageln konnte, und am Ende wollte er nur noch schlafen – und dabei hatte er erst die ersten drei Silben geschafft.
    Nun ja. Ließ er das Titelblatt eben aus – das spielte keine Rolle. Es würde besser werden, wenn er erst einmal zum Wesentlichen der Abhandlung vorgedrungen war. Er blätterte zur zweiten Seite um, ignorierte dabei jedoch die einschüchternde Tatsache, dass dort noch viel mehr Tinte zu sehen war.
    Er kam sich vor, als versuchte er, mit der Zange Schweine

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