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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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bin. Du brauchtest keine Theorien und keine Argumente, um mich davon zu überzeugen. Du hast mich nur angesehen. Und an mich geglaubt.“
    Sie hatten sich schon vorher berührt – aus Zuneigung, Lust, sogar aus Trost. Doch als sie nun seine Hand streichelte, dabei seinen festen Griff erwiderte, war das etwas ganz anderes.
    „Eigentlich bin ich gekommen, um dir etwas zu sagen, Ash. Es gibt vieles, was du über mich nicht weißt. Aber jetzt im Moment möchte ich, dass du vor allem eines weißt.“
    Sachte ließ sie die Hand nach oben wandern, zu seinem Nacken, und zog seinen Kopf zu sich herab.
    „Du bedeutest etwas“, flüsterte sie ihm zu. „Du bist wichtig. Und du bist der außergewöhnlichste, wunderbarste Mann, dem ich je begegnet bin.“
    Zitternd stieß er die Luft aus, legte den freien Arm um sie und zog sie an sich. Er konnte spüren, wie sich ihre Brust hob und senkte. Ihr Atem vermischte sich mit dem seinen.
    „Ich will nicht, dass du je etwas anderes denkst. Keine Sekunde lang, hörst du?“
    In ihrer Stimme schwang ein heftiger Unterton mit. Es war also nicht nur die Vorahnung körperlicher Lust gewesen, die er bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte. Es war auch ein winziger Vorgeschmack auf das hier gewesen – diese Intimität, die über bloßes Begehren weit hinausging. Sie war zwischen ihnen gewachsen, hatte seine Gefühle mit hineingeflochten. Ihre ineinander verschlungenen Finger konnte er lösen, doch diese Vertrautheit nicht.
    Er sog ihren Atem ein, glaubte an sie. Langsam beugte er sich hinunter und kostete ihre Lippen. Zu dem Kuss hatte es kein Vorspiel gegeben, keine leichten, vorantastenden Berührungen, um sich zu vergewissern, wie sie ihn aufnehmen würde. Es war ein intensiver, heißblütiger Moment, lustvoll und begierig, als ihre Lippen sich trafen. Sein Körper reagierte darauf, wie es sich anfühlte, sie in den Armen zu halten, ihre weichen Rundungen, ihre schlanke Taille. Doch die Umarmung gründete nicht in Lust allein.
    Er küsste sie, weil sie ihn wieder stark machte, wenn er sich verletzlich und schwach fühlte. Weil sie ihn sah – in seiner ganzen Persönlichkeit – und nicht das Gesicht verzog und den Blick abwandte. Weil sie wusste, wie er ohne Maske aussah, und trotzdem die Hand nach ihm ausstreckte.
    Das war es, was er wollte – sie. Margaret. Sie und er zusammen.
    Als er den Kopf hob, um Luft zu holen, sah sie ihn an.
    „Merke es dir gut“, sagte sie leise. „Erinnere dich daran, wenn … wenn du alles weißt. Du bist wichtig. Und … und das meine ich auch so.“
    Bevor er fragen konnte, was sie damit sagen wollte, entzog sie sich ihm und ging davon.
    Margaret hatte Ash laut und stark erlebt, fröhlich ins Gespräch vertieft. Sie hatte ihn still und stark erlebt, während er zuhörte, was die Leute ringsum sagten. Es gefiel ihr nicht, ihn so verletzlich zu sehen, sie fühlte sich innerlich ganz merkwürdig dabei – zornig an seiner statt und erbost, dass ein anderer diese Gefühle in ihm wecken konnte.
    Was ziemlich scheinheilig von ihr war; wenn in Kürze die Wahrheit herauskäme, wäre sie diejenige, die in seinem Leben Zweifel säte.
    Sie schüttelte den Kopf und ging durch die Galerie zum Zimmer ihres Vaters. Die Räumlichkeiten des Herzogs lagen jenseits des breiten Flurs an einem weiteren langen Korridor. Seit Monaten lag dieser Flur totenstill da, wenn sie ihn durchquerte. Die Dienstboten, welche die Aufgabe hatten, die Räume rings um das Krankenzimmer zu lüften, waren immer auf Zehenspitzen unterwegs, aus Angst, das geringste Geräusch könnte den Zorn des Herzogs über sie bringen.
    Doch als sie heute den Gang entlangeilte, hörte sie tiefes männliches Gelächter. Eine Tür stand einen Spaltbreit auf, durch den das Tageslicht einen schmalen Streifen auf den dunklen Teppich warf.
    Mrs Benedict hatte die Brüder von Ash anscheinend beide im oberen Salon untergebracht. Margaret blieb stehen; eine weitere Lachsalve drang auf den Flur. Marks Lachen kannte sie schon. Der mit dem Bariton – das war wohl der mittlere Turner mit dem schrecklichen Namen.
    Margaret legte die Hand an die Tür und schob sie ein Stückchen weiter auf.
    Die Brüder standen auf der anderen Seite des Zimmers an einem offenen Fenster und beugten sich zueinander, als tauschten sie große Vertraulichkeiten aus. Sie sahen sie nicht hereinkommen, weil sie mit dem Rücken zu ihr standen und hinausblickten. Von hinten wirkten sie wie eine Mauer. Schon an dieser Einheit hätte sie

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