Historical Gold Band 261 (German Edition)
war wie zugeschnürt. Sie wollte ihn auch, das hatte sie gerade festgestellt, und doch hatte sie Angst. Sie hob ihr Nachtkleid vom Boden auf und hielt es sich schützend vor den Körper. Reese fluchte leise, ging ein paar Schritte zu ihrer Reisetasche, öffnete sie und zog einen warmen blauen Hausmantel hervor. Leicht hinkend kam er zu ihr zurück und legte ihr das Kleidungsstück um die Schultern.
„Ich verspreche dir, wir gehen langsam vor. Ich will dich nicht bedrängen. Jetzt geh ins Bett. Ich komme gleich nach, sobald ich mich ausgezogen habe.“
Elizabeth hatte den Atem angehalten und holte jetzt wieder tief Luft, eilte zum Bett und krabbelte hinein. Sie kuschelte sich unter die Decken und fühlte den heißen Ziegelstein unter den Laken. Sie seufzte wohlig.
„Wie du siehst, ist das Bett warm. Jetzt zieh den verdammten Mantel aus.“
Sie sah ihn entgeistert an. „Aber ich …“
„Tu es, Elizabeth. Denk daran, dass auch du etwas versprochen hast.“
Sie hatte versprochen zu kooperieren, aber das war nicht so einfach. Sie wünschte, sie wäre nicht so nachgiebig gewesen, als er seine Bedingungen für die Hochzeit genannt hatte, doch sie zog den Mantel aus. Wirkliche Angst empfand sie vor ihm nicht. Jedenfalls nicht in diesem Augenblick.
Von dem bequemen Bett aus sah Elizabeth fasziniert zu, wie Reese sich auszuziehen begann. Mit militärischer Präzision legte er ein Kleidungsstück nach dem anderen über die Lehne eines Holzstuhls.
Sie sagte sich, sie müsste die Augen schließen, da es sich nicht gehörte, ihn anzustarren. Aber als er das Hemd auszog und damit bis zur Taille nackt war, blieb ihr Blick an seinen festen Bauchmuskeln hängen, dem schwarzen Haar, das von der Brust bis zum Bauch hin immer schmaler wurde, seinen starken Armen. Er zog die Hose aus, und sie bewunderte seine langen, sehnigen Beine, bemerkte die Narbe, die vom linken Knie bis hinauf zum Schenkel reichte.
Das Mitgefühl, das sie empfand, verwandelte sich in etwas anderes, als Reese sich abwandte und seine Unterhose auszog. Sie hatte erwartet, dass er darin schlafen würde, doch sie hätte es besser wissen müssen. Völlig nackt stand er jetzt da, mit glattem Rücken und straffen, muskulösen Schenkeln. Als er sich herumdrehte, stockte ihr beim Anblick seiner Erektion schlicht der Atem. Ihre Neugier mischte sich mit Misstrauen, als er auf sie zukam, und sie begann zu ahnen, was es ihn kostete, sein Wort zu halten.
Sie starrte auf sein aufgerichtetes Glied, etwas, das sie nie zuvor gesehen hatte. Edmund war im Dunkeln zu ihr gekommen, hatte sich genommen, was er wollte, und war wieder gegangen.
„Du starrst mich an, Elizabeth. Und das erregt mich noch mehr, als ich es ohnehin schon bin.“
Elizabeth sah ihm ins Gesicht und hoffte, dass er nicht sah, wie heftig sie errötet war. „Ich habe noch nie einen Mann … so gesehen.“
Seine Miene verfinsterte sich. Sie glaubte zu erkennen, dass er Edmund jetzt noch weniger schätzte.
„Dann haben wir wohl jetzt genau den Anfang, den wir haben sollten.“ Nackt und völlig ohne jede Verlegenheit blieb Reese neben dem Bett stehen, damit sie sich an ihm sattsehen konnte. Sie verspürte das seltsame Bedürfnis, ihn zu berühren, festzustellen, ob er wirklich so hart war, wie er aussah.
Doch sie war zu verlegen, um das zu tun. Sie rückte ein Stück zur Seite, als er sich neben sie aufs Bett legte und sich zudeckte.
„Komm her“, sagte er leise.
Als sie nicht näher rückte, streckte er den Arm aus, umfasste ihre Taille und zog sie an sich. Sie fühlte die Wärme seines Körpers, seine harten Muskeln an ihrer weichen Haut. Versehentlich berührte sie ihn dabei an seiner empfindlichsten Stelle, und Reese holte tief Luft.
„Schlaf jetzt, Beth“, sagte er und legte einen Arm um sie.
Der Name hallte noch in ihr nach und brachte Erinnerungen mit sich. Wie hatte sie vergessen können, wie gut es zwischen ihnen gewesen war? Wie hatte sie je einen anderen Mann heiraten können?
Aber sie hatte es getan, und wenn er erst die Wahrheit über seinen Sohn wusste, dann würde er sie bestrafen wollen für das, was sie getan hatte.
Elizabeth schloss die Augen. Sie war sicher, dass sie nicht würde schlafen können. Aber Reeses warmer Körper schenkt ihr ein wohliges Gefühl, zusammen mit der unerwarteten Gewissheit, sich sicher fühlen zu können, und wenige Minuten später war sie fest eingeschlummert.
Eine Weile schlief sie tief und ruhig, doch während der Nacht wurden aus den
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