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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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still.
    „Wer ist das?“ Die Unbekannte lächelte, während sie Bethany eingehend musterte.
    „Kommen Sie, Miss Pike.“ Kane griff nach ihrer Hand und zog sie zum Wagen. „Das hier ist Miss Bethany Lambert. Miss Lambert, darf ich Sie mit Miss Jenna Pike bekannt machen?“
    „Wir fühlen uns geehrt durch Ihre Anwesenheit, Miss Lambert“, sagte Jenna Pike und erwiderte Bethanys Händedruck. Dann wandte sie sich um. „Kinder, könnt ihr unseren Gast Miss Lambert wohl gebührend begrüßen?“
    Und in hellem Singsang erklang ein vielstimmiges „Willkommen, Miss Lambert“.
    Bethany fühlte sich wider Willen angenehm berührt, nicht nur von den Kindern, sondern auch von der jungen Frau, die eine große Güte und Herzenswärme ausstrahlte. „Vielen Dank. Ich freue mich sehr, hier sein zu können.“
    „Kommen Sie doch bitte herein. Ich habe gerade Brot gebacken. Wir können zusammen Tee trinken.“
    Und so geschah es. Innerhalb weniger Minuten saßen Bethany und Kane, umgeben von Kindern, an einem langen hölzernen Tisch im Inneren des Hauses, wo tadellose Sauberkeit herrschte, wie Bethany bemerkte. Sie zählte die Kinder und fand heraus, dass es zehn an der Zahl waren. Im Alter rangierten sie von einem rothaarigen Kleinkind, das gerade Laufen gelernt hatte, bis zu einem etwa zwölfjährigen Jungen. Das kleine Mädchen zupfte an Bethanys Rock, und sie nahm es liebevoll auf den Schoß.
    Manche der Kinder waren damit beschäftigt, Storm mit kleinen Brotstückchen zu füttern. Der Hund lag unter dem Tisch und wedelte unablässig mit dem Schwanz.
    Jenna gesellte sich, nachdem sie duftendes, noch warmes Brot aufgeschnitten und auf den Tisch gestellt und die Tassen mit Tee gefüllt hatte, zu ihren Gästen.
    „Ich muss Ihnen etwas erzählen“, sagte sie, und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Unser Noah hier fand heute in aller Frühe ein Päckchen vor der Tür. Darin befanden sich ein Säckchen Gold und mehrere kostbare Schmuckstücke. Eine Liste mit Namen der Leute, denen diese Schätze einmal gehört hatten, war beigefügt. In der Nachricht stand außerdem, ich solle die ehemaligen Besitzer benachrichtigen, dass sie sich ihr Eigentum jederzeit hier abholen könnten. Unterzeichnet war die Nachricht von dem berüchtigten Lord der Nacht.“
    „Und? War schon jemand hier, um Anspruch auf die Wertsachen zu erheben?“
    „Zwei bisher. Eine Miss Edwina Cannon und ihre Mutter aus Land’s End. Sie befanden sich in Begleitung eines jungen Gentleman, der behauptete, Ihr Vetter zu sein.“
    Kane zwinkerte dem offenkundig ältesten Jungen in der Runde zu und teilte sich ein Biskuit mit ihm. Bethany war seltsam berührt von der Art und Weise, wie der große Mann und der kleine Junge in selbstverständlicher Eintracht aßen. Auch Jenna lächelte bei dem Anblick.
    „Sie schienen etwas überfordert zu sein damit, dass wir hier so viele Personen in einem Haus sind. Aber sie waren über alle Maßen dankbar, ihren Schmuck wieder in Händen zu halten, dass sie uns sogar mehrere Laibe Brot abkauften. Und der junge Herr gab uns ein Goldstück als Dank für unsere Mühe.“
    Kane hatte Mühe, sich zu beherrschen. „Ein einziges Goldstück?“ Um der Kinder willen behielt er sein Lächeln bei, auch wenn es ihn große Anstrengung kostete.
    Sie sprachen noch eine Weile über die möglichen Gründe des Wegelagerers, seine Beute den Opfern zurückzugeben. Jenna Pike fand dessen Gebaren äußerst seltsam. „Ich wünschte, ich könnte verstehen, was das alles zu bedeuten hat“, erklärte sie.
    Kane trank seine Tasse leer und stand vom Tisch auf. „Vielleicht löst sich das Rätsel zu gegebener Zeit, Miss Pike. Doch jetzt müssen Miss Lambert und ich uns, so leid es mir tut, auf den Heimweg machen.“ Er griff in seine Hosentasche und holte eine Handvoll Münzen heraus, die er an die Kinder verteilte. Jenna überreichte er einen kleinen Beutel.
    „Sie sind viel zu großzügig, Mylord.“
    „Nein, nicht annähernd so großzügig wie Sie“, wehrte er bescheiden ab und wandte sich dann an den Jungen, mit dem er zuvor bereits gesprochen hatte. „Noah, hältst du dich an die Abmachung, die wir beide getroffen haben?“
    „Ja, Eure Lordschaft.“
    „Ich bin sehr stolz auf dich“, erklärte Kane und fügte hinzu: „Im Laderaum meines Wagens steht ein Eimer mit Fisch. Geh und hol ihn herein, bitte. Zusammen mit eurem so überaus schmackhaften Brot ergibt das gewiss ein feines Abendessen.“
    An der Tür zog Kane Jennas Hand an die

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