Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
Vom Netzwerk:
drohenden Gefahr beinahe gelächelt.
    Ja, sie war ein Teufelsmädchen! Eine mutige, unerschrockene und herausfordernde Kämpferin. Und sie war die einzige Frau, die sein Blut derart in Wallung brachte, dass er meinte, es würde in seinen Adern kochen. Wenn diese Schlacht geschlagen war, würde er ihr sagen, wie sehr er sie liebte und bewunderte.
    Die Kämpfe an Bord der Undaunted schienen vorüber zu sein. Das schrille Geschrei und die ungeheuerlichen Flüche waren verstummt, die Matrosen seltsam still.
    Kane machte sich daran, den Schaden zu begutachten. Auf den Planken lagen viele leblose Körper, und große Blutlachen breiteten sich immer weiter aus. Plötzlich durchfuhr ihn ein eisiger Schreck: Bethany war nicht unter jenen, die noch aufrecht standen.
    Er hörte eine heisere Stimme verzweifelt rufen und merkte kaum, dass er es selbst war, der Bethanys Namen rief. Er stolperte über die Toten, spähte in jede Ecke und in jeden Verschlag, bis er sie endlich sah.
    Sie lag zusammengekrümmt auf den Planken, um sie herum drei tote Piraten. Die Pistole war neben ihr zu Boden gefallen, eine Hand hielt sie gegen den Oberarm gepresst. Ihr Hemd wies einen großen Riss auf, darunter sah Kane eine heftig blutende Wunde. Bethanys Finger waren über und über von Blut bedeckt.
    Auf Kanes Rufen hin eilten Newton und die anderen herbei und sahen zu, wie Kane sich neben Bethany hinkniete und den verletzten Arm behutsam untersuchte. Er runzelte verwirrt die Stirn.
    „Das ist keine lebensgefährliche Verletzung“, erklärte er. „Aber …“ An Bethanys Hinterkopf ertastete er eine Schwellung, und als er die Hand zurückzog, war diese blutverschmiert. „Allmächtiger, sie hat einen fürchterlichen Schlag bekommen.“
    Ihre Augen waren geschlossen, ihr Körper war so still und reglos, dass Kane glaubte, ihm müsste das Herz stehen bleiben vor Angst.
    Wie aus weiter Ferne vernahm er Newts Stimme. „Nicht unsere Kleine“, sagte der alte Mann. „Doch nicht unsere Bethany. Das darf nicht sein! Sagen Sie, Mylord, ist sie …?“ Er wagte nicht, das grauenhafte Wort auszusprechen.
    Kane spürte Bethanys Pulsschlag, wenn auch nur schwach. „Ihr Herz schlägt, Newt“, sagte er. „Nur sehr schwach, aber es gibt uns Hoffnung. Wir müssen sie auf dem allerschnellsten Weg an Land bringen.“
    Newton rief ein paar Befehle, und schon setzten seine Leute die Segel so, dass die Undaunted rasch Fahrt in Richtung Küste aufnahm.
    „Welches ist der nächste Hafen?“, wollte Kane wissen.
    Die Augen zusammengekniffen, spähte der alte Seebär zum fernen Land. „Wir sind nicht allzu weit von Penhollow Abbey entfernt, Mylord“, erklärte er schließlich. „Aber vom Strand bis zu Ihrem Haus ist es ziemlich weit.“
    „Das schaffe ich schon.“ Kane hob Bethany vorsichtig an und bettete ihren Kopf an seine Brust. Er presste die Lippen auf ihre Schläfen, als könnte er dadurch seine Kraft auf sie übertragen. „Bring uns nach Hause, Newton. Und bete darum, dass wir nicht zu spät ankommen.“
    Kane trug Bethany auf den Armen die letzten Meter durch knietiefes Wasser und über den breiten Strand. In einiger Entfernung sah er die Dächer von Penhollow Abbey und wusste, dass er noch mehrere Meilen Fußmarsch vor sich hatte. Bethany schien die meiste Zeit bewusstlos zu sein, und Kane musste sich mit aller Macht beherrschen, um nicht in Panik zu geraten.
    Die Undaunted war auf dem Weg in die Bucht von Mary-Castle, wo sie vor Anker gehen würde. Newton stand die schwere Aufgabe bevor, der Familie Lambert über die Ereignisse und Bethanys bedrohlichen Zustand zu berichten.
    Als Kane mit seiner Last endlich Penhollow Abbey erreichte, riss Huntley bereits, noch bevor sein Herr den Hof durchquert hatte, die Tür weit auf. Ihm auf den Fersen folgte Storm.
    „Was ist passiert, Mylord?“
    „Bethany wurde verletzt.“
    „Aber wieso?“ Der Butler blickte verständnislos auf Bethanys Aufmachung und nahm mit großer Sorge das blutdurchtränkte Hemd wahr.
    „Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen, Huntley“, wehrte Kane ab. „Mistress Dove soll auf der Stelle mein Bett herrichten. Wir brauchen heißes Wasser und saubere Leintücher. Und Opiate gegen die Schmerzen.“
    „Jawohl, Mylord.“ Mit einer für ihn ganz und gar ungewöhnlichen Eile bewegte sich Huntley nach drinnen und rief Befehle durchs Haus. Binnen Minuten war alles für Bethany hergerichtet.
    In seinem Schlafgemach legte Kane seine kostbare Last mit äußerster Behutsamkeit auf das

Weitere Kostenlose Bücher