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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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füllte ihren Teller und begann zu essen. Seit Kurzem hatte sie einen ungezügelten Appetit. „Auch wenn wir bald in unser neues Haus ziehen werden, möchte Riordan viel lieber Mistress Coffeys Mahlzeiten genießen, als das zu ertragen, was ich womöglich zubereite.“
    Ihr Mann lachte belustigt auf. „Ambrosia hat heute Morgen beschlossen, das Frühstück zu machen. Kane und Bethany wollten schon nach Penhollow Abbey zurückkehren, um nicht diese starre Masse schlucken zu müssen, die Ambrosia als Eierspeise bezeichnete. Und ich habe angedroht, eine Weltreise anzutreten, falls sie versuchen sollte, noch eine Mahlzeit zuzubereiten. Das ist übrigens der wahre Grund, warum wir genau nebenan bauen. Denn so können wir immer ein anständiges Essen in eurem Haus genießen.“
    Während Edwina dümmlich kicherte, schüttelte Darcy den Kopf. „Wie ich sehe, ändern sich manche Dinge nie. Wir haben Mistress Coffey immer angefleht, Ambrosia nicht zur Köchin in die Küche zu schicken. Ich erinnere mich noch genau, als …“ Ihre Stimme verlor sich im Speiseraum, und sie starrte den Mann in der Tür an, als sei er ein Geist.
    „Ich hielt es für besser, mich zu rasieren.“ Gryf merkte, wie Darcy erbleichte, während sie ihn mit starrem Blick ansah.
    Auch die anderen starrten ihn an.
    Um die plötzliche Stille zu überspielen, trat er an den Tisch und begrüßte die einzige Person, die er noch nicht kannte. „Guten Abend. Mein Name ist Gryf.“
    „Gryf?“ Edwinas Stimme erscholl eine ganze Oktave höher und ähnelte jetzt dem schrillen Piepsen einer ganzen Mäuseschar. „Ich bin Edwina Cannon. Eine gute Freundin der Lamberts.“
    „Lebt Ihr in Land’s End?“
    „Ja.“ Sie starrte ihn weiterhin an, als er sich neben Darcy setzte. „Und Ihr lebt …?“
    „Hier. Zurzeit.“
    In Edwinas Augen war ein Leuchten, das sich stets einstellte, wenn sie sich in Gesellschaft eines gut aussehenden Mannes befand. Offenbar genoss sie es, mit jedem unverheirateten Mann zu liebäugeln. „Hat Euch schon jemand gesagt, dass Ihr genauso ausseht wie …“
    „Ihr seht …“, fiel Bethany ihr erschrocken ins Wort, damit diese dumme Gans nicht alles zunichtemachte, „… sehr gut aus.“ Beinahe hätte sie sich an ihrem Tee verschluckt, doch sie hatte die Wahrheit gesagt. Gryf besaß eine beeindruckende Ausstrahlung, trotz der runzeligen Narbe, die von einem Ohr bis zum Unterkiefer lief.
    Wie Bethany und Ambrosia es vermutet hatten, kam die Ähnlichkeit mit Gray jetzt noch deutlicher zum Vorschein. Gryf hatte dieselbe volle Unterlippe, dasselbe kräftige Kinn.
    Dennoch hatte Darcy in einem Punkt recht behalten. Abgesehen von der äußeren Ähnlichkeit schien er ganz anders als der junge Mann zu sein, den sie alle gekannt hatten. In diesem Mann steckte eine Zähigkeit, und in seinem Blick lag Entschlossenheit. Und etwas Unberechenbares umgab ihn, das überhaupt nicht zu Gray Barton passte.
    „Ich stimme Bethany zu.“ Ambrosia nahm ein zweites Mal von dem Essen und versuchte, das Schweigen zu überspielen, bevor Edwina etwas Törichtes oder Peinliches sagen konnte. „Ihr seht umwerfend aus.“
    Gryf nickte kaum merklich, bevor er Darcy die Servierplatte abnahm. Als ihre Finger sich streiften, fühlte er, dass sie die Hand zurückzog, als ob sie sich verbrannt hätte.
    Er schaute auf ihren Teller. „Du isst nichts?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin … nicht hungrig. Außerdem …“ Als sie sah, dass Libby mit einem Auftragebrett in der Hand den Speiseraum durchquerte, sprang sie vom Tisch auf und nahm dem Hausmädchen das Tablett ab. „Nun ja, ich habe Whit versprochen, bei ihm zu sitzen, während er isst.“
    „Aber was ist mit mir? Du wolltest doch von der Reise erzählen“, klagte Edwina.
    „Tut mir leid. Danke, dass du vorbeigekommen bist. Wir … sehen uns das nächste Mal, wenn ich im Dorf bin.“
    Als Darcy eilig den Tisch verließ, spürte sie, dass Gryf sie beobachtete. Und obwohl sie sich zu gern für einen letzten Blick umgedreht hätte, straffte sie nur die Schultern und ging aus dem Zimmer.
    Im oberen Stockwerk atmete sie tief durch, um ihren raschen Herzschlag zu beruhigen, ehe sie Whits Zimmer betrat. Der Welpe lag neben dem Jungen auf dem Kopfkissen, gähnte und sprang auf, um ihre Hand zu lecken, während Darcy das Auftragebrett neben dem Bett abstellte.
    Als sie den Deckel hochhob, bekam Whit vor Erstaunen ganz große Augen.
    „Sieh dir das Essen an. Ist das alles für mich?“
    „Gewiss. Für

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