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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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andere Sache. Er glaubte das nicht. Ihm war bewusst, dass er sie ausnutzte. Aber man musste zugeben, das war eine eigenartige Form der Ausnutzung, die dazu führte, dass ein mittelloses, unscheinbares Mädchen, das nur Haut und Knochen war, zur Countess wurde. Selbst wenn sie, um den Titel zu erlangen, einen Ehemann wie ihn, John, in Kauf nehmen musste.
    John beschloss, in Devereux House zu wohnen, während er die Arbeit für Louis Fronsac fortsetzte, ein Beschluss, der alle seine Verwandten wütend machte und die Mitglieder des ton veranlasste, die Brauen hochzuziehen.
    Der einzige Mensch, der außer George Dickson Johns Beschluss billigte, war Cassie. Selbst Miss Strood machte Andeutungen, dass sie das Benehmen des Earl unschicklich fand. Cassie hatte mit ihm nicht über dieses Thema sprechen können, da sie ihn nach seinem Heiratsantrag nicht gesehen hatte. Er hatte Devereux House frühmorgens verlassen und war erst lange, nachdem sie sich zur Nacht zurückgezogen hatte, wiedergekommen. Es war offenkundig, dass er nicht nur nicht wünschte, dass die Ehe vollzogen wurde, sondern auch nicht von ihr erwartete, dass sie sein Leben mit ihm teilte.
    Das wusste sie, weil sie – erneut Schande über sie – an dem Nachmittag, den er in Devereux House verbracht hatte, in der Bibliothek ein Gespräch belauscht hatte, das er und Mr Dickson über sie geführt hatten. Sie hatte auf ihrem Lieblingsplatz hinter den Vorhängen gesessen, und die beiden Herren waren hereingekommen, ehe sie Zeit gehabt hatte, sie wissen zu lassen, dass sie anwesend war. Und dann war es zu spät gewesen.
    Mr Dickson hatte gefragt: „Warum tust du das, Dev?“
    „Was, Dickie?“
    „Du weißt, was ich meine“, hatte Mr Dickson gebrummt.
    „Oh, Miss-Haut-und-Knochen zu heiraten“, hatte der Earl achtlos geäußert.
    Also, das war schlimmer gewesen, als der „Winzling“ genannt zu werden. Kein Wunder, dass Seine Lordschaft nicht das Bett mit ihr teilen wollte. Sie war erschauert und hätte sich fast die Hände auf die Ohren gedrückt, doch der Instinkt zum Überleben war so stark gewesen, dass sie weiter zugehört hatte. Wissen war Macht. Das hatte Mr Hunt so oft gesagt. Sie musste also den Earl besser kennenlernen. Wie ihr das jedoch Macht über ihn geben sollte, hatte sie im Moment nicht gewusst.
    „Ich hätte gedacht, das läge auf der Hand“, hatte er ebenso gleichgültig gesagt. „Ich kann sie sehr schnell heiraten, ohne Zeit auf eine verdammte vornehme Dame zu verschwenden, die mich nicht akzeptieren würde, so sehr sie auch an meinen Besitz und den Titel kommen möchte. Ich habe keine Lust, erst dauernd um eine solche Person herumtanzen zu müssen. Außerdem würde ich mich nicht wundern, wenn sich diese Miss Merton als dankbar und umgänglich herausstellen würde. Unscheinbar ist besser als hübsch. Ich bezweifele, dass sie mich mit jedem gut aussehenden jungen Burschen, den sie ins Auge fasst, betrügen wird.“
    Nach diesen rohen Worten hatte sie die kleinen Hände geballt. Verdammt sollte er sein. Sie hatte sich geschworen, ihn mit jedem gut aussehenden jungen Burschen, den sie traf, zu betrügen, falls sie dazu Lust hatte.
    „Sie ist nicht die übliche Art Frau“, hatte sein schrecklicher Freund gesagt.
    „Ich habe keine ‚übliche Art von Frauen‘, Dickie, nur die von der zweitklassigen Sorte. Du weißt, sie sind praktisch eine wie die andere. Die meisten Frauen haben überhaupt keinen Charakter, wie der Dichter sagt. Ich bezweifele, dass diese Frau anders ist.“
    Er hatte so gleichgültig, so abwertend geklungen, dass Cassie sich vor Zorn auf die Lippe gebissen hatte. Nun, zumindest hatte er ihr die Möglichkeit gegeben, ihn hassen zu können. Er sollte nur warten, bis sie seine Gattin war. Sie hatte sich vorgenommen, ihm zu zeigen, woher der Wind wehte. Die Dankbarkeit dafür, dass er sie gerettet hatte, war im Nu verpufft.
    Cassie hatte sich gefragt, ob er seinem Freund gegenüber den Handel erwähnen würde, was er bislang nicht getan hatte. Er hatte geäußert, das sei ihrer beider Geheimnis, was er für sich bewahren würde.
    „Warum machst du dir über dieses knochige Etwas Gedanken, Dickie? Du hast dir nie um meine Frauen Sorgen gemacht.“
    „Diese Frau soll deine Gattin werden, und sie ist noch so jung, fast ein Kind.“
    „Aber gerissen. Das musst du zugeben. Ist dir nicht die Eile aufgefallen, mit der sie die Gelegenheit beim Schopf ergriff, meine Frau zu werden?“
    Zum Teufel damit, seine Gattin zu

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