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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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gehört, es soll vor zwölf Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden sein, kurz nach dem Tod der letzten Countess. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Der verstorbene Earl war sehr verschlossen, wie Ihnen gewiss inzwischen geläufig ist.“
    Nun wusste sie nicht mehr, als Mr Herriot angedeutet gehabt hatte. Sicher war, dass der Schmuck ungefähr zu der Zeit verschwunden war, als der Sohn des letzten Earl verstoßen wurde. Hingen die beiden Ereignisse zusammen? Das war ein Rätsel, das Cassie nicht klären konnte, aber sie wollte auch nicht, dass der „Stern von Risapore“ gefunden wurde. Er war ganz und gar nicht die Art von Schmuck, die sie tragen wollte.
    Mr Hunt hatte sich abgewandt und drehte sich jetzt wieder zu ihr hin. Es war offensichtlich, dass er mit sich rang, ob er etwas äußern solle. Er druckste einen Moment herum, wurde rot, dann blass und murmelte schließlich ein wenig spröde: „Ich respektiere Ihren Verstand, Miss Merton. Für eine Frau haben Sie eine gute Auffassungsgabe. Sie besitzen die Fähigkeit zu logischem Denken, was bei Frauen etwas Seltenes ist. Falls Sie in Zukunft je einen Freund brauchen sollten, können Sie sich darauf verlassen, ihn in der Person von Edward Hunt zu finden.“ Um das, was er soeben gesagt hatte, zu unterstreichen, hielt er Miss Merton die Hand hin. Er sagte nicht, er wünsche sich, er hätte sie, ehe der Earl zurückgekehrt war, um ihre Hand gebeten, obwohl ihm das durch den Sinn gegangen war, seit er von der bevorstehenden Hochzeit gehört hatte.
    Wie wenig Ähnlichkeit er mit dem eigennützigen, arroganten Scheusal hatte, das der Earl of Devereux war. Cassie belohnte ihn mit einem Händedruck und sagte ernst: „Das ist sehr nett von Ihnen, Mr Hunt. Ich werde an das denken, was Sie soeben zu mir gesagt haben.“
    Einen Moment lang hielt er ihre Hand fest und sagte dann sichtlich widerstrebend: „Ich wünschte nur, es wäre mir möglich gewesen, Sie meiner Mutter vorzustellen. Auch sie hat einen wachen Verstand. Sie hätten sie gemocht.“ Er schwieg. Diesmal hatte er nichts mehr zu sagen.
    Nachdem Cassie die Anproben für das Hochzeitskleid und Miss Stroods Gesäusel, wie süß und hübsch sie aussähe, ertragen hatte, kehrte sie nach Devereux House zurück und stellte fest, dass der Earl und Mr Dickson noch immer verschwunden waren, Frederick Maxwell sich jedoch im Salon aufhielt und sehr zerstreut wirkte.
    Er sagte, er habe auf sie gewartet, und bedachte Miss Strood mit einem betonten Blick, die daraufhin den Raum verließ, denn Cassie war es jetzt, da sie bald heiraten würde, gestattet, allein mit jungen Herren zu plaudern. Außerdem war Fred kaum als Mann anzusehen. Stroody sah in ihm nur einen zu groß gewordenen Jungen, der keine Bedrohung für Cassie war. „Ja, was gibt es, Mr Maxwell?“, fragte Cassie kurz angebunden. Sie war müde, da sie zu wenig geschlafen hatte und bei der Anprobe ständig Kleider, Strümpfe und Schuhe hatte anziehen und ablegen müssen.
    Fred nahm ihren ungehaltenen Ton nicht zur Kenntnis. Er zupfte auf die seltsamste Weise an seinem Krawattentuch, als stranguliere es ihn. Wie Mr Hunt wurde auch er erst rot und dann blass, was Cassie davor hätte warnen müssen, was nun kommen würde, doch das tat es nicht.
    „Hören Sie, Miss Merton“, platzte er plötzlich heraus, nachdem er ein letztes Mal an dem Krawattentuch gezerrt hatte, wodurch es sich vollkommen gelöst hatte, „wollen Sie wirklich so jemanden wie meinen Onkel John heiraten?“
    „Nun, das muss ich, nicht wahr?“ Cassie setzte ihre berühmte Fähigkeit zur Logik ein, derentwegen Mr Hunt sie gelobt hatte. „Immerhin habe ich eingewilligt, seine Frau zu werden.“
    „Bestimmt doch nur unter einer Art von Druck“, rief Fred aus. „Sie dachten, Sie hätten keinen Zufluchtsort, weil meine Eltern und mein Onkel und meine Tante nicht den Anstand hatten, Ihnen ein Zuhause anzubieten. Ich meine, das war der Grund, weshalb Sie Onkel Johns Heiratsantrag angenommen haben, nicht wahr?“
    Irgendetwas schien Freds geistige Fähigkeiten verbessert zu haben, aber Cassie wusste immer noch nicht, wohin sie ihn führen würden. Das sollte sie bald herausfinden. So verblümt, wie es ihr möglich war, antwortete sie: „Vielleicht sollten wir dieses Gespräch nicht führen, Mr Maxwell.“
    „Oh doch! Das sollten wir“, erwiderte er leidenschaftlich und ließ sich, um die Behauptung zu unterstreichen, vor Miss Merton auf die Knie fallen. „Oh, Cassie, wäre

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