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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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ich wieder verschwunden sein könnte? Falls ja, muss ich Ihnen sagen, dass Sie mir schmeicheln, oder sind Sie nur besorgt gewesen, Sie könnten morgen nicht die Countess of Devereux werden? Nicht, dass Sie bedauern würden, den Gatten zu verlieren!“
    Er war äußerst scharfsinnig, eine Eigenschaft, die außer ihr noch niemand bei ihm entdeckt zu haben schien. Sie reckte die Nase in die Luft und antwortete leichthin: „Ganz und gar nicht. Falls ich ein wenig zerstreut wirke, dann nur, weil ich morgen absolut comme il faut sein und keinen von uns enttäuschen will. Das würde alle Ihre Verwandten ungeheuer erfreuen, aber ich habe nicht den Wunsch, Ihnen mehr als nötig zu Gefallen zu sein.“
    „Oh, bravo!“, murmelte John. „Sehr erfreut, das zu hören. Genau das, was ich denke. Ich sehe, mein Leben mit Ihnen wird nicht langweilig sein. Ich bin Ihnen für meine Abwesenheit eine Erklärung schuldig. Ehe ich der Earl of Devereux wurde, habe ich die Überbleibsel meines Lebens in Ordnung gebracht. Unter anderem war ich meiner Wirtin Dank schuldig und damit beschäftigt, ihn abzutragen. Das ist etwas, wovon ich überzeugt bin, dass Sie es billigen.“
    Seine Wirtin! Wahrscheinlich seine Geliebte, oder seine Freundin. Ein Mann, der so aussah und sich so benahm wie der Earl, hatte bestimmt mehr als genug Geliebte und Freundinnen gehabt. Cassie war zu der Erkenntnis gelangt, dass er Soldat war oder gewesen war, doch sie hatte keinen Beweis dafür, dass diese Vermutung stimmte. „Oh, ich glaube, dass Sie, wie Sie neulich geäußert haben, stets entschlossen sind, sich korrekt zu benehmen. Diese Versicherung wird mir helfen, morgen die Zeremonie zu überstehen.“
    John lachte auf. Miss-Haut-und-Knochen hatte Mumm, kein Zweifel. In ihr steckte mehr, als man auf den ersten Blick sah. Sie zog ihn auf und gab ihm zu verstehen, sie wisse, dass er sie täuschte. Er war ein wenig verblüfft, dass sie die Fähigkeit hatte, in so vielen Menschen in ihrer Umgebung den Wunsch zu erzeugen, sie zu beschützen. Er fand, sie sei gut imstande, sich selbst zu beschützen, doch vielleicht irrte er sich. Er zuckte mit den Schultern. „Haben Sie für morgen alles, was Sie brauchen? Hochzeitskleid und so weiter?“, erkundigte er sich ein wenig zögernd, weil er sich sehr bewusst war, dass ihm diese Art von oberflächlicher Unterhaltung nicht lag. Andererseits war er fast sicher, dass Miss Cassandra Merton es vorzog, wenn er freimütiger redete – lächerlicherweise waren es Dickie und alle anderen, deren Gefühle er schonte, nicht Miss Mertons.
    Erstaunlicherweise schien sie sich dessen bewusst zu sein. „Ich bin in solchen Sachen nicht gut“, äußerte sie entschuldigend. „Ich meine, unverfänglich zu plaudern und etwas zu sagen, ohne wirklich etwas zu sagen. Stroody behauptet, ich würde den Leuten Fakten an den Kopf werfen, und die meisten Menschen wollen sie gar nicht hören.“
    „Von morgen an können Sie mir einige an den Kopf werfen“, erwiderte John und grinste nun. „Und ich verspreche Ihnen, mir so viele anzuhören, wie ich kann.“
    Wusste er, wie sehr sein Lächeln sein Gesicht veränderte? Die kompromisslose Strenge, die es in entspanntem Zustand hatte, verschwand vollkommen. Er war beinahe wieder der junge Mann mit dem Falken. Wusste er, dass er, wenn er eine Frau so anlächelte, sie widerspruchslos alles tun wollte, was er von ihr verlangte? War er sich überhaupt im Klaren, wie sehr die unscheinbare Cassandra Merton, Miss-Haut-und-Knochen, inzwischen nach ihm verlangte? „Das sagen Sie jetzt“, erwiderte sie, und ein Lächeln verwandelte ihr schmales Gesicht. „Aber ist es wirklich das, was Sie sagen werden, wenn wir verheiratet sind? Von Ehemännern heißt es, dass sie ihre Frauen als etwas Selbstverständliches betrachten.“
    Innerlich war John bei dieser Bemerkung zusammengezuckt. Es hatte den Anschein, dass Miss Merton offenherzig zu ihm reden konnte, er das ihr gegenüber jedoch nicht tun durfte, wie jeder ihm vorhielt. Wessen Gefühle wurden gekränkt? Er hatte keine, die verletzt werden konnten. Jedenfalls nahm man das an. Sollte er nun, da er wieder ein Gentleman geworden war, nein, ein Edelmann, sich Gefühle erlauben? Er hatte zwölf Jahre lang gebraucht, sich innerlich zu verhärten, sodass in der Welt, in der er gelebt hatte, seine kalte Selbstbeherrschung und Sorglosigkeit zur stehenden Redensart geworden waren.
    „Mein liebes Kind“, sagte er, „Sie können sicher sein, dass wir, da wir

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