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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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das nicht. „Erbstücke?“, fragte sie zögernd. „Darf ich fragen, woraus sie bestehen?“
    „Natürlich, Miss Merton. Es ist nur recht und billig, dass Sie das wissen. Die Familie Lockhart besitzt eine prachtvolle Sammlung an Juwelen, die alle für die jeweilige Countess zum Tragen bestimmt sind.“
    Die jeweilige Countess! Das also würde sie in weniger denn einer Woche sein.
    „Ich kann Ihnen die Stücke auflisten, Miss Merton.“ Ohne zu warten, nahm Mr Herriot ein Stück Papier zur Hand und begann es vorzulesen. Cassie hatte, während er sie über Parüren, Tiaras und Kolliers informierte, den Eindruck, dass die Familie Lockhart Besitzer einer Golconda war, der Schatzhöhle Aladins. Bei der Aussicht, diese Juwelen tragen zu können, schwirrte ihr der Kopf. Mr Herriot machte eine Pause, als er die Aufzählung beendet hatte, und sagte dann leichthin: „Natürlich müssen Sie im Falle des Todes Ihres Gatten, von dem wir hoffen, dass er nicht so bald eintritt, alle Schmuckstücke an uns zurückgeben, damit wir sie bis zur Vermählung des Erben aufbewahren.“
    „Natürlich!“, wiederholte Cassie, als sei die Trennung von Juwelen unschätzbaren Wertes für sie eine ganz gewöhnliche Sache.
    „Sie werden bemerkt haben, Mylord“, fuhr der Anwalt im selben leichten Ton fort, „dass ich den ‚Stern von Risapore‘ nicht erwähnt habe. Dieses wertvolle Stück ist immer noch verschwunden.“ Er schwieg vielsagend – wieso vielsagend? –, bevor er hinzusetzte: „Ich bin sicher, dass Sie sich dessen bewusst sind.“
    John grinste feindselig. „Ja, danke, dessen bin ich mir bewusst. Er ist also nie mehr aufgetaucht?“
    „Nein, Mylord“, antwortete der Anwalt. Dann fügte er an: „Aber ich bin sicher, dass Sie das nicht überrascht.“
    Der Blick, mit dem der Earl Mr Herriot bedachte, machte Cassie frösteln. Sie fand, dass Seine Lordschaft, falls er mit irgendetwas Ähnlichkeit hatte, einem sprungbereiten Leoparden glich.
    Er beherrschte sich sichtlich und bemerkte in schneidendem Ton: „Noch eine Andeutung dieser Art, Mann, und ich übertrage die anwaltliche Familienvertretung jemand anderem. Außerdem sorge ich dafür, dass niemand Sie engagiert. Haben Sie mich verstanden?“
    Ihre Blicke trafen sich einen Moment lang, ehe Mr Herriot im bemerkenswert gleichen leichten Ton wie zuvor antwortete: „Vollständig, Mylord.“
    „Darf ich fragen, was der ‚Stern von Risapore‘ ist?“
    „Selbstverständlich, Miss Merton“, sagte Mr Herriot. „Er ist ein erstklassiger Diamant, der größte, der je Indien verlassen hat. Der Großvater Seiner Lordschaft hat ihn mitgebracht. Er hat ihn für die damalige Countess of Devereux fassen lassen, damit sie ihn als Anhänger an einer Kette tragen konnte. Der ‚Stern von Risapore‘ ist vor zwölf Jahren verschwunden und konnte nie aufgespürt werden.“
    „Meine Mutter hasste das verdammte Ding“, warf John ein. „Zu schwer und protzig. So hat sie es beschrieben.“
    „In der Tat.“ Mr Herriot verneigte sich. „Das war alles, Miss Merton. Damit ist die Liste komplett.“
    „Und das war wirklich genug“, erwiderte Cassie lebhaft. „Ich kalkuliere, dass ich mittleren Alters sein werde, ehe ich Zeit hatte, alle Schmuckstücke wenigstens einmal zu tragen. Vielleicht ist es gut, dass der ‚Stern von Risapore‘ verschwunden ist.“
    Diese leichtfertige Bemerkung veranlassten Mr Herriot, Lord Thaxted und Miss Strood, die Stirn zu runzeln, und den Earl zum Lächeln.
    „So ist es recht“, sagte er anerkennend. „Obwohl ich sagen muss, dass die Juwelen besser meine Gattin schmücken, statt in einem Safe verschlossen zu sein.“
    „Genau.“ Mr Herriot verneigte sich wieder. „Damit sind die geschäftlichen Angelegenheiten beendet, Mylord. Es sei denn, Sie oder Miss Merton haben noch Fragen an mich. Ich werde Ihnen morgen, wenn es Ihnen recht ist, alle Dokumente überbringen, damit Sie und Miss Merton sie unterzeichnen können.“
    John zuckte mit den Achseln. „Nichts daran, der Earl of Devereux zu sein, ist mir recht, aber bringen Sie alles morgen her, auch die Juwelen. Ich möchte Miss Merton gern persönlich ein Schmuckstück überreichen, sobald wir verheiratet sind.“
    Oh, wir schmücken also Miss-Haut-und-Knochen, nachdem sie in die Countess verwandelt wurde, nicht wahr? Cassie hatte plötzlich eine entzückende Vision von sich selbst, mit Schmuckstücken an jedem Finger, um den Hals und an den Handgelenken, im Haar und an den Ohren.
    John

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