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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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ich reagiere. Noch habe ich keine Erfahrungen im Umgang mit dem ton. Ich muss mich eingewöhnen. Das kann ich nicht, wenn wir verlobt sind.“
    „Wieso nicht? Welchen Unterschied macht es, ob wir verlobt, verheiratet oder nur befreundet sind?“
    „Wären wir verlobt oder verheiratet, würden alle Leute, besonders die Damen, von mir erwarten, dass ich mich in jeder Situation comme il faut zu benehmen verstehe. Das würde man bei deiner Verlobten oder Gattin voraussetzen. Ich habe mir jedoch, von der Teilnahme an einigen gesellschaftlichen Anlässen in Yorkshire abgesehen, keinen nennenswerten gesellschaftlichen Schliff erwerben können. Somit verfüge ich nicht über die Grundlage, um mich selbstsicher im ton bewegen zu können. Bei der ersten Gelegenheit würde ich bestimmt einen peinlichen Fauxpas begehen. In dieser Hinsicht bin ich nicht sattelfest und hätte Angst, Hürden zu nehmen. Du hast mir geraten, mir erst Routine mit einem Pferd zu erwerben, ehe ich ein Gespann lenke und die Peitsche benutze. Das ist ein gutes Beispiel. Ich muss mir vor unserer Hochzeit gewandtes Auftreten aneignen und lernen, mich so zu benehmen, wie man es von deiner Gemahlin erwartet.“
    Philip war der Ansicht, sie brauche wirklich keine Unterweisung in gesellschaftlichem Schliff. Die angeborene vornehme Ausstrahlung, ihre natürliche Offenheit und Ehrlichkeit kamen ihr zugute. Beim Gartenfest hatte sie es vorzüglich verstanden, die Honneurs zu machen. Diese Erfahrungen schienen ihr jedoch für das Auftreten im ton nicht zu genügen. Gegen diesen Standpunkt konnte Philip nichts einwenden.
    Ihre Unsicherheit war ihm etwas Ungewohntes. Unwillkürlich verspürte er den Drang, sie zu beruhigen, auf ihre Absichten einzugehen. „Jeder wird wissen, dass du, da du aus Yorkshire stammst, dich erst zurechtfinden musst.“
    „Genau!“, erwiderte Antonia mit Nachdruck. „Sollte unsere Verlobung angekündigt worden sein, würde man mich mit Argusaugen beobachten und auch den kleinsten Fehler registrieren, der mir unterläuft. Bin ich indes nur die Nichte deiner Stiefmutter, die du im ton einführst, wird man mir, abgesehen von der üblichen Neugier, nicht viel Aufmerksamkeit schenken. Folglich könnte ich in aller Ruhe damenhaftes Auftreten lernen, ohne gleich bissige Kommentare herauszufordern.“ Da Philip schwieg, nahm Antonia an, er gäbe sich geschlagen, und fügte eindringlich hinzu: „Du weißt, dass ich recht habe. In den Augen des ton ist gesellschaftliche Unerfahrenheit keine Entschuldigung für taktloses Benehmen.“
    „Du würdest niemals taktlos sein“, warf er ein.
    „Doch, unabsichtlich“, widersprach sie lächelnd. „Ich begreife, das heißt, ich stelle mir vor, dass die Erwartungen, die du an deine Frau stellst, Folgendes umfassen: Sie muss deine Haushaltungen leiten können, die perfekte Gastgeberin sein, und … und … kurzum, sie hat die ihr von dir zugedachte Rolle vorzüglich auszufüllen.“
    Philip wandte sich ab und blickte in den Park, damit Antonia nicht sah, was in ihm vorging. „Ich möchte deine Freundschaft, Antonia“, sagte er ernst und setzte in Gedanken hinzu, das sei nicht alles, was er sich von ihr ersehnte.
    Ermutigt durch diese Äußerung, erwiderte sie: „Auch ich hoffe, dass wir Freunde bleiben.“ Sie schwieg, doch da er nichts dazu sagte, fuhr sie ruhig fort: „Ich will dich heiraten, Philip. Aber du begreifst, warum wir uns erst nach der Rückkehr aus London verloben können, nicht wahr?“
    Er drehte sich um, betrachtete Antonia ein Weilchen und kam zu dem Schluss, dass sie ihn um einen Aufschub von vier, vielleicht fünf Wochen ersuchte. „Also gut“, gab er nach. „Wir werden die Verlobung nicht offiziell bekannt geben. Indes gibt es keinen Grund, warum wir uns nicht doch verloben können und das geheim halten.“
    „Doch!“, widersprach Antonia fest. „Meine Tante.“
    Leider hatte Antonia recht. Die Stiefmutter würde das Geheimnis nicht für sich behalten können. Und ohne ihr Wissen konnte Philip sich nicht rechtsgültig mit Antonia verloben. Er holte tief Luft und sagte seufzend: „Ich bin nicht willens, dich ohne eine bindende Absprache im ton verkehren zu lassen. Schweren Herzens bin ich bereit, dich nicht zu einer offiziellen Verlobung zu drängen, ob sie nun öffentlich bekannt gegeben oder verschwiegen würde. Doch ich bestehe darauf, dass wir, sobald du dir hinreichend gesellschaftlichen Schliff erworben hast, London verlassen und uns dann hier offiziell

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