Historical Lords & Ladies Band 39
Mrs Mortingdale erfolgreich abschließen, Mylord?“
„Ja“, antwortete Philip, während er flüchtig den Sitz des Cachenez im Wandspiegel überprüfte. „Sind meine Stiefmutter, Miss Mannering und ihr Bruder gestern angekommen?“
„Ja, Sir. Wie ich hörte, hatten sie eine angenehme Reise.“
„Wir wurden nicht von Straßenräubern überfallen, und der Wirt der Herberge, in der wir Rast einlegten, hat uns auch nicht ausgenommen.“
Philip drehte sich um und sah Antonia in einem hübschen türkisfarbenen Chemisenkleid die Ehrentreppe herunterkommen. Die durch das Fenster fallenden Sonnenstrahlen trafen ihr Haar und ließen es golden aufschimmern. „Wie gut!“, erwiderte Philip, ging zu ihr und hob ihre Hand zum Kuss an die Lippen. „Hoffentlich haben Vickers und die Lakaien sich gut um Sie, Ihren Bruder und meine Stiefmutter gekümmert!“
„Ja“, bestätigte sie. „Und wie ist die Besprechung mit Mrs Mortingdale ausgegangen? Hat sie verkauft?“
„Ja, sie ist endlich zur Vernunft gekommen“, antwortete Philip, reichte Antonia den Arm und schritt mit ihr die Treppe hinauf. „Aber sie hatte darauf bestanden, persönlich mit mir zu reden, damit ich ihr zusichere, ihre Knechte weiterhin zu beschäftigen.“ Philip hielt Antonia die Salontür auf und ließ ihr den Vortritt.
Sie betrat den Raum und sagte: „Das war doch sehr umsichtig von ihr.“
Philip nickte widerstrebend. „Ich hätte die Feldarbeiter ohnehin behalten“, brummte er und schloss die Tür. „So musste ich jedoch erst zu ihr und war dadurch nicht hier, um dich zu begrüßen. Mir scheint, jedes Mal, wenn ich heimkomme, läufst du mir im Entree über den Weg.“
„Empfindest du das als störend?“, fragte Antonia.
Philip ging zu ihr, schaute ihr in die Augen und wiederholte lächelnd: „Störend? Nein, im Gegenteil. Das ist genau das, was ich mir wünsche. In diesem spezifischen Fall hatte ich mich jedoch darauf gefreut, dich hier willkommen zu heißen.“
„Ich wäre bestimmt keine sehr muntere Gesellschafterin gewesen“, erwiderte Antonia schmunzelnd und ließ sich auf dem Sofa nieder. „Meine Tante hat sich unverzüglich zurückgezogen. Geoffrey und ich haben zeitig zu Abend gegessen und sind dann ebenfalls schlafen gegangen.“
„Und wie war es heute früh?“, fragte Philip und setzte sich in schicklichem Abstand neben Antonia. „Es fällt mir schwer zu glauben, dass du bis mittags geschlafen hast.“
„Das habe ich nicht getan“, sagte Antonia. „Mein Bruder wollte mit mir in den Hyde Park reiten, weil er meinte, du hättest nichts dagegen, wenn wir uns zwei Pferde ausleihen. Ich habe ihn jedoch überzeugt, es sei besser, auf dich zu warten.“
Bei der Vorstellung, zu welchem Ergebnis ein Ausritt im Park hätte führen können, verdüsterte sich Philips Miene.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“
„Ich muss dir und deinem Bruder etwas erklären, was Ausritte in der Stadt betrifft.“
„Ich dachte, es sei schicklich, im Park auszureiten.“
„Ja, aber du und Geoffrey einerseits und der ton andererseits haben sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff Reiten.“
„Ach, ja?“
„Für Damen bedeutet ein Ausritt im Park, dass sie ihr Pferd die meiste Zeit gemächlich traben lassen. Allenfalls ist für kurze Zeit ein etwas flotterer Trab erlaubt. Ein Galopp ist, wie du weißt, unerwünscht, und für dich kommt so etwas überhaupt nicht infrage.“
„Du lieber Himmel!“, äußerte Antonia betroffen und lehnte sich zurück.
Philip wickelte sich eine Locke um den Zeigefinger, ließ langsam das Haar zurückgleiten und strich Antonia dann sacht über die Wange. Ihr Blick traf seinen, und sogleich spürte er Verlangen.
„Nun, wenn ich mich aufs langsame Traben beschränken muss, werde ich wohl nicht ausreiten“, fuhr Antonia kopfschüttelnd fort. „Das wäre mir zu wenig.“
„Das ist ein kluger Beschluss. Wir werden jedoch nur vier oder fünf Wochen hier sein. Danach kannst du deinem Pferd wieder nach Herzenslust freien Lauf lassen.“
„Ich betrachte meinen Verzicht aufs Reiten als Opfer, das ich einem höherem Ziel bringen muss“, meinte Antonia resignierend.
Philip neigte leicht den Kopf. „Bedauerlicherweise ist das indes noch nicht alles“, erwiderte er trocken.
„Wie bitte?“ Überrascht schaute sie ihn an.
„Ausfahrten im Park sind ebenfalls betroffen. Ich weiß, dass ich erwähnt habe, ich würde dich vielleicht kutschieren lassen, doch damals bin ich davon ausgegangen, dann
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