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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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hegte.
    Sie hielten regelmäßig an, weil die Pferde gewechselt wurden. Manchmal durften die Passagiere aussteigen, um Erfrischungen zu sich zu nehmen, manchmal brachte man ihnen Esswaren und Getränke für unterwegs zum Wagen. Niemand hatte den Wunsch, dass die Fahrt auch nur eine Minute länger als nötig dauerte.
    Es war schon Nacht, als sie Glasgow erreichten. Auf den Straßen herrschte noch reger Betrieb. Viele Leute hatten sich warm eingehüllt, andere, ärmere, zitterten in unzureichender Kleidung vor Kälte. Helen war zum ersten Male derart mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, dass sie nichts davon bemerkte.
    Der Kutschenbegleiter blies in sein Horn, als sie in den Hof des „Old Saracen’s Head“ einbogen. Alle Passagiere stiegen erleichtert aus und begaben sich ins Haus, um sich zu wärmen, etwas zu essen und sich möglicherweise ein Bett für die Nacht zu sichern.
    Helen schaffte es, dem Captain zuvorzukommen und sich, ohne dass er es hörte, zu erkundigen, ob jemand da war, um sie abzuholen.
    „Nein, Miss, Seine Lordschaft hat niemanden geschickt“, erwiderte der Gastwirt.
    „Sind Sie ganz sicher? Auch nicht während der letzten drei Tage?“
    „Nein, Miss, Seine Lordschaft hat uns nicht informiert, dass er jemanden erwartet. Allerdings haben wir gehört, dass er krank war.“
    „War es schlimm?“ Das war etwas, woran Helen nicht gedacht hatte.
    „Ja, er hat jedoch die Krankheit überstanden.“
    „Aber er erwartet mich. Fährt eine Kutsche nach Killearn?“
    „Nicht vor Samstag, und auch dann nur bei besserem Wetter.“
    „Dann muss ich hierbleiben und warten. Haben Sie ein Einzelzimmer für mich?“
    „Ich denke schon, Miss.“
    „Könnten Sie mir wohl sofort mein Zimmer zeigen? Ich friere und bin müde.“
    „Selbstverständlich, Miss. Welchen Namen soll ich nennen, falls ein Abgesandter Seiner Lordschaft kommen sollte, woran ich allerdings bei diesem Wetter nicht glaube?“
    „Miss Helen Sanghurst“, erwiderte sie. „Mein Gepäck befindet sich in der Halle. Sorgen Sie bitte dafür, dass es nach oben gebracht wird.“
    „Wird sofort erledigt, Madam. Würden Sie mir bitte folgen?“ Er verließ mit ihr das Hinterzimmer durch eine Tür auf der anderen Seite des Raumes, sodass Duncan, der zwei Minuten später hereinkam, sie nicht mehr antraf. Auch den Wirt nicht, der Captain Blair natürlich kannte und sich gewundert hätte, weshalb sie nach einem Boten Seiner Lordschaft fragte, während sie mit seinem Sohn in derselben Kutsche gereist war.
    Als Duncan von einem der Diener erfuhr, dass die junge Dame bereits ihr Zimmer aufgesucht hatte, nahm er ebenfalls ein Zimmer und ging zu Bett. Unwillkürlich fragte er sich, was wohl zu Hause auf ihn wartete, und hoffte, seinen Vater gesund und munter vorzufinden.
    Duncan stand schon vor der Morgendämmerung auf und kleidete sich an. Schnee und Graupel hatten aufgehört. Doch da der Wind dunkelgraue Wolken vom Norden hertrieb, stand ihnen noch einiges bevor. Je früher sie aufbrachen, desto besser. Er hatte keine Lust, bis Samstag zu warten. Nachdem sie so weit gekommen waren, beabsichtigte er auch diese letzte Hürde zu überwinden. Miss Sadler wollte nach Killearn fahren, und er würde sie dorthin bringen.
    Er hüllte sich in seinen Mantel, setzte den Hut auf und begab sich in die Stadt. Eine Stunde später kehrte er mit einer Chaise zurück.
    Duncan überließ den Wagen der Obhut eines Stallknechtes und trat ins Haus, als Helen gerade die Treppe herunterkam. Sie hatte sich in einen Mantel gehüllt und den Hut mit einem Schal festgebunden. Bei seinem Anblick zögerte sie, die Hand auf das Geländer gelegt, hob aber dann das Kinn und ging weiter. „Guten Morgen, Captain Blair.“
    „Madam!“ Er verbeugte sich formvollendet. „Haben Sie schon gefrühstückt?“
    „Ja, in meinem Zimmer.“
    „Sehr gut, dann wollen wir keine Zeit mehr verschwenden.“ Er trat auf sie zu und umfasste ihren Ellbogen.
    Gerade als sie sich von ihm losmachte, erschien der Wirt aus der rückwärtigen Region des Hauses. „Sie haben sich also gefunden“, stellte er lächelnd fest.
    „Ja“, erwiderten sie gleichzeitig, weil jeder dachte, der andere hätte sich nach ihm erkundigt.
    „Dann wollen Sie sicher sofort aufbrechen.“
    „In der Tat“, erwiderte der Duncan. „Würden Sie wohl dafür sorgen, dass das Gepäck der Dame in die Chaise, die auf dem Hof steht, verstaut wird?“
    „Selbstverständlich, Captain.“
    „Lassen Sie uns außerdem in der Küche

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