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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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einen Korb mit Proviant und einer Flasche Wein herrichten.“
    „Wird erledigt, Sir. Soll ich auch für die Füße der Dame einen heißen Ziegelstein besorgen?“
    „Eine gute Idee! Ja, bitte.“
    „Was haben Sie vor, Captain?“, fragte Helen, nachdem der Wirt gegangen war, um seine Aufträge auszuführen.
    „Wir fahren in einer Chaise nach Killearn. Das ist doch Ihr Ziel, oder nicht?“
    „Ja, aber …“
    „Kein Aber, falls Sie nicht den Rest des Winters in einer fremden Stadt festsitzen wollen.“
    „Natürlich nicht, doch man hat mich davon informiert, dass am Samstag eine Kutsche dorthin fährt.“
    „Das ist in drei Tagen, und ich bin nicht bereit, so lange zu warten.“
    „Ich würde lieber warten, als noch eine weitere Minute in Ihrer Gesellschaft zu verbringen.“ Helen ärgerte sich selbst über den Ton, den sie ihm gegenüber ständig anschlug. Dabei hatte das nichts mit seinem Benehmen zu tun, sondern mit ihren Lügen, derer sie sich schämte.
    „Und wenn es so heftig schneit, dass keine Kutsche fahren kann? Das Warten könnte Wochen dauern.“
    Sie schaute an ihm vorbei auf die Straße hinaus. „Es hat zu schneien aufgehört.“
    „Das ist lediglich die Ruhe vor dem Sturm.“ Als er ihr Zögern gewahrte, fuhr er mit weicher Stimme fort: „Lassen Sie das Vergangene vergangen sein, Miss Sadler. Ich bitte Sie um Entschuldigung und verspreche, Sie sicher an Ihrem Ziel abzuliefern.“
    Helen konnte es nicht riskieren, hier hängen zu bleiben. Auch wenn sie erneut die Brosche und den Verlobungsring ihrer Mutter verkaufte, war wenig wahrscheinlich, dass sie den wahren Gegenwert erhielt, sodass das Geld nicht lange reichen würde. Und die Aussicht auf ein längeres Wohnen im Gasthof mit vielen Leuten, die kamen und gingen, in dem noch dazu einige kräftige Männer arbeiteten, die sie nicht wie eine Dame behandeln würden, hatte nichts Verlockendes.
    „Nun gut“, willigte sie ein.
    Ein paar Minuten später saß Helen, in Decken eingehüllt, unter den Füßen einen heißen Ziegelstein, in einer Ecke der Chaise. Duncan nahm neben ihr Platz, ein älterer Mann stieg auf den Kutschbock, und sie fuhren los.
    Außerhalb der Stadt bewegten sich die Pferde in gleichmäßigem Trab vorwärts. Sie fuhren am nördlichen Ufer des Clyde entlang, wo unzählige Schiffe vor Anker lagen. In Dunbarton legten sie, mehr den Pferden als den Menschen zuliebe, einen kurzen Halt ein. Dann ging es in nördlicher Richtung weiter. Es schneite so heftig, dass die Berge in der Ferne gar nicht, die Bäume und Häuser, die nur wenige Yards von der Straße entfernt standen, nur verschwommen zu sehen waren.
    „Mir war nicht klar, dass es in Schottland so trostlos sein würde“, sagte Helen.
    „Während eines Schneesturmes ist es überall trostlos“, erwiderte Duncan. „Sie sollten diese Landschaft im Sommer sehen, wenn die Berge sich grün und purpurn gefärbt haben, kristallklare Bäche von den Felsen herunterstürzen, sich in den tiefen Lochs die Wolken spiegeln, Heidekraut und Maßliebchen wie ein Teppich die Abhänge bedecken und sich der gelbe Stechginster gegen den strahlend blauen Himmel abhebt. Im Sommer ist hier ein Paradies.“
    „Wenn Sie dieses Land so sehr lieben, warum haben Sie es dann verlassen, um zur Armee zu gehen?“
    „Mir blieb keine Wahl. Mein Vater hat das veranlasst.“
    „Warum?“
    „Oh, er hatte seine Gründe.“
    „Erzählen Sie“, forderte Helen ihn auf.
    „Ich habe mich verliebt“, erwiderte er ein wenig beschämt. „Und da diese Liebe als unpassend galt, wurde ich weggeschickt, um darüber hinwegzukommen.“
    „Sind Sie es?“
    „Ja“, versicherte er, der Wahrheit entsprechend.
    „Aber Sie haben nie geheiratet.“
    „Mir ist keine Frau begegnet, die mein Herz angerührt hat. Außerdem war Krieg, wie Sie sich bestimmt erinnern.“
    „Fahren Sie jetzt nach Hause, um zu bleiben?“
    „Das weiß ich noch nicht. Ich bin hergekommen, weil ich von einer schweren Krankheit meines Vaters erfahren habe.“
    „Und Sie waren im Begriff, an sein Krankenbett zu eilen. Dann kamen die vielen Verzögerungen dazwischen, von denen ich die meisten verursacht habe. Warum sind Sie bei mir geblieben? Sie hätten doch weiterfahren können?“
    „Nein, das konnte ich nicht. Irgendetwas sagte mir, ich müsste mich um Sie kümmern – eine innere Stimme oder mein Gewissen …“
    „Ihr Gewissen?“, wiederholte Helen erstaunt.
    „Vielleicht auch mein Herz …, da bin ich mir nicht sicher.“
    Während

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