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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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unterbrochen, die den Salon betrat. Sofort überließ sie die Gentlemen sich selbst und erfüllte die viel wichtigere Aufgabe, den Neuankömmling mit den Besucherinnen bekannt zu machen.
    Bald überwanden die zwei Mädchen ihre anfängliche Scheu, und Mrs Fortescue schlug ihrer Tochter vor, Sophie nach oben zu führen und ihr die drei jüngsten Familienmitglieder vorzustellen. „Ihre Nichte ist sehr charmant, Miss Drew“, meinte sie, nachdem die jungen Damen lachend und schwatzend hinausgeeilt waren. „Und ich bin so froh, dass sie jetzt in unserer Nähe wohnt. Eve braucht dringend die Gesellschaft einer Altersgenossin.“
    Falls die Tochter das gewinnende Wesen der Mutter geerbt hatte, und alles wies darauf hin, sah Megan keine Probleme. „Sicher werden die beiden Freundschaft schließen, Mrs Fortescue.“
    „Bitte, nennen Sie mich Lavinia. Und ich darf doch Megan zu Ihnen sagen? So ein hübscher Name! Waren Ihre Eltern Waliser?“
    „Meine Großmutter mütterlicherseits stammte aus Wales, und ich wurde nach ihr genannt.“
    „Oh Gott, verzeihen Sie meine Indiskretion!“ Beschämt schaute Lavinia zu ihrem Mann hinüber. „Dauernd schimpft Frederick mit mir, weil ich meinen Mitmenschen zu viele Fragen stelle und furchtbar neugierig bin. Wie ich gestehen muss, habe ich einiges über Sie erfahren, seit Sie wieder in Ihrer Heimat leben.“
    Was mochte sie wissen? Sofort war Megan auf der Hut.
    Doch dann atmete sie erleichtert auf, weil die Gastgeberin fortfuhr: „Zum Beispiel hörte ich, dass wir etwas gemein haben. In meiner Familie bin ich das jüngste Kind. Genauso wie Sie, Megan.“
    „Ja, mein Bruder Charles war vierzehn Jahre älter als ich. Bevor ich zur Welt kam, gebar meine Mutter noch drei andere Kinder, die wenig später starben.“
    „Wie traurig! Leider geschieht so etwas sehr oft. Freddie und ich dürfen uns glücklich schätzen, denn unsere Kinder sind gesund. Nur der kleine Freddie leidet manchmal unter Brustschmerzen. Deshalb beschlossen wir, aus London wegzuziehen. In der frischen Landluft geht es ihm viel besser. Wir alle genießen das Leben in der freien Natur.“
    „Warum haben Sie dann ein Haus gemietet und keins gekauft?“
    „Eines Tages werden wir ein hübsches Landgut in Somerset erben. Unglücklicherweise ist mein Schwiegervater, Sir Henry Fortescue, etwas … schwierig. Mein armer Frederick ist ein herzensguter Mensch. Aber auch ihm fällt die Gesellschaft seines Vaters manchmal auf die Nerven. Und so beschlossen wir, vorerst hier zu wohnen, nicht allzu weit vom Familiensitz der Fortescues entfernt.“
    „Dann haben Sie eine gute Wahl getroffen. Ich war in diesem Haus sehr glücklich.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Auch wir fühlen uns hier ausgesprochen wohl. Allerdings werden wir immer wieder ein paar Wochen in unserem Londoner Stadthaus verbringen.“ Forschend musterte sie Megan und fragte sich, warum eine so schöne junge Frau unverheiratet war. Aber diesmal bezähmte sie ihre Neugier und erkundigte sich nur: „Waren Sie schon einmal in der Hauptstadt, meine Liebe?“
    „Nein.“
    „Das müssen Sie unbedingt nachholen“, mischte sich eine affektierte Stimme ein. Megan hob den Kopf und sah Mr Kent auf sie zukommen.
    Ohne eine Einladung abzuwarten, nahm er ihr gegenüber in einem Lehnstuhl Platz. „Die Hauptstadt verzeichnete während der beiden letzten Saisons einen bedauerlichen Mangel an schönen Frauen.“ Abrupt wechselte er das Thema. „Wurden Sie schon einmal porträtiert, Miss Drew?“
    „Vor ein paar Jahren, auf einer Miniatur.“ Der durchdringende Blick seiner kalten stahlgrauen Augen irritierte sie, und sie fühlte sich nackt und verletzlich.
    „Nun, ich würde Sie sehr gern malen“, verkündete er mit einer leisen, heiseren Stimme, die ihr ebenso missfiel.
    „Ich wusste gar nicht, dass Sie ein Porträtmaler sind, Mr Kent“, bemerkte Lavinia.
    „Hin und wieder porträtiere ich Menschen, die mich interessieren.“ Bei diesen Worten verzogen sich seine vollen Lippen zu einem sinnlichen Lächeln. „Das Auge eines Künstlers sieht sehr viel, Miss Drew. Hinter Ihren exquisiten Zügen entdecke ich eine gewisse Melancholie, und die möchte ich auf der Leinwand festhalten.“
    „Mrs Drews Melancholie ist verständlich“, erklärte Lavinia voller Unbehagen. „Vor Kurzem hat sie einen schmerzlichen Verlust erlitten.“
    Davon hörte er offenbar zum ersten Mal, und er bekundete prompt sein Beileid. Aber Megan hörte einen unaufrichtigen Unterton

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