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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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lautes Abschiednehmen, Pferdewiehern und Hühnergegacker. Helen schaute sich verwirrt nach allen Seiten um, während der Kutscher ihrer Droschke ihren Koffer zu ihren Füßen auf die Pflastersteine stellte.
    „Kann ich Ihr Gepäck tragen, Missie?“ Ein kleiner barfüßiger Straßenjunge mit schmutzigem Gesicht und kecken blauen Augen blickte zu Helen hoch.
    „Meinst du nicht, dass der Koffer ein bisschen zu schwer für dich ist?“, fragte sie lächelnd.
    „Ich bin stark“, erwiderte er und dehnte seine Muskeln, sodass sie lachen musste.
    „Es wäre mir lieber, wenn du mir einen Gepäckträger besorgst. Würdest du das wohl tun?“
    Er blieb stehen, schaute sie nur an und streckte die Hand aus.
    „Ich fürchte, er wird sich nicht bewegen, bevor sie ihm nicht eine Münze geben“, erklang eine tiefe Stimme.
    Als Helen herumfuhr, entdeckte sie einen großen Mann mit scharf geschnittenen Züge, der eine blaue Uniformjacke mit Goldtressen trug. Seine kurz geschnittenen braunen Haare lockten sich hinter den Ohren unter seinem Tschako. Sein sauber rasiertes Kinn wirkte sehr energisch. In seinen braunen Augen stand ein amüsiertes Funkeln, das Helen ärgerte.
    „Da, wo ich herkomme, verlangen Kinder keine Bezahlung für einen Gefallen“, erwiderte sie, wobei ihr nicht entging, dass die Epauletten seine breiten Schultern betonte, und der Schnitt der blauen Hosen, die in glänzend polierten Lederstiefeln steckten, seine schlanken Hüften und die muskulösen Oberschenkel vollendet zur Geltung brachte. Alles in allem eine Figur – wie geschaffen für eine Uniform.
    „Wie schön für Sie“, sagte der Soldat lachend, bevor er dem Jungen eine Münze zuwarf. „Übrigens würde ich diesen Jungen nicht als Kind bezeichnen. Er dürfte sich seinen Lebensunterhalt schon seit er laufen und reden kann auf diese Art verdienen.“
    „Das ist ja schrecklich!“
    „Schrecklich, wenn man seinen Unterhalt ehrlich verdienen muss, Miss …?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte sie, wobei sie seinen Wink, ihm ihren Namen zu sagen, ignorierte. „Ich meinte schrecklich, dass so etwas nötig ist.“
    „Das ist wahr.“ Er schaute sie genauer an. Sie schien in Trauer zu sein. Doch die schwarze Kleidung passte nicht sonderlich gut zu ihrer blassen Hautfarbe. Andererseits hatte sie ein reizvolles Gesicht mit einer kleinen Stupsnase, einem schön geschwungenen Mund und großen grünen Augen unter dichten dunklen Wimpern. Zweifellos handelte es sich um eine wohlerzogene junge Dame, auch wenn sie unpassenderweise allein reiste.
    Wenn sie von zu Hause weggelaufen war, musste sie es sehr geschickt angefangen haben, den großen Koffer mitzunehmen. Auf jeden Fall war sie hübsch genug, um das Wohlgefallen eines skrupellosen Burschen zu erregen. Doch wo war der betreffende junge Mann? Sie schaute sich so verwirrt um, als ob die gleiche Frage sie bewegte. „Keine Sorge, er wird schon kommen“, versicherte er.
    „Wer?“
    „Sie erwarten doch wohl, hier einen Mann zu treffen. Ich zögere, ihn einen Gentleman zu nennen, denn ein solcher hätte sicherlich nicht zugelassen, dass eine junge Dame sich allein um einen solchen Koffer kümmert.“ Er deutete auf den Portemanteau zu ihren Füßen.
    „Das geht Sie nichts an.“
    „Da haben Sie recht“, bestätigte er fröhlich. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“
    „Warten Sie“, rief sie ihm beinahe kläglich nach.
    Er drehte sich, eine Augenbraue erhoben, zu ihr um. „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
    „Ich benötige dringend einen Gepäckträger, kann aber den Koffer nicht einfach stehen lassen und selbst danach suchen.“
    Er lächelte. „Wohin soll Ihr Koffer gebracht werden?“
    „Zur Kutsche nach Glasgow.“
    Er hatte also recht gehabt. Sie wollte nach Gretna Green. Kein Wunder, dass sie so ängstlich wirkte. „Natürlich können Sie wieder nach Hause fahren“, sagte er. „Niemand wird Ihnen die Schuld geben.“
    „Eine Rückkehr verbietet sich, und von Schuld kann keine Rede sein.“
    „Glauben Sie mir, Sie werden eine Enttäuschung erleben.“
    Helen schaute ihn mit großen Augen an. Vermochte er tatsächlich, in ihr Herz zu sehen? „Was wissen Sie darüber? Wer sind Sie?“
    „Captain Duncan Blair, zu Ihren Diensten.“ Er verbeugte sich tief. „Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es noch nicht zu spät ist, um Ihre Meinung zu ändern.“
    „Oh, doch, Captain, viel zu spät.“
    „Dann wollen wir die Kutsche suchen.“ Er schwang sich den

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