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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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nichts für ihn. Hawk betete den Boden an, auf dem Jane ging, sicher, aber seine Liebe wurde offensichtlich leidenschaftlich erwidert. Beide schienen glücklich zu sein auf Mulberry Hall, wo sie die Geburt ihres ersten Kindes erwarteten.
    Ganz anders als das fast geschäftsmäßige Arrangement, das Lucian für seine Ehe im Sinn hatte. Sobald Grace einen Erben zur Welt gebracht hatte, würde es nicht einmal nötig sein, dass sie sich öfter als einmal im Jahr trafen, und dann auch nur, um den Schein zu wahren.
    „In der Tat, das sind Sie nicht“, gab er zu. „Aber ich rate Ihnen zu Ihrem eigenen Besten, mir lieber früher als später zu gehorchen, wenn Sie wollen, dass wir gut miteinander auskommen.“
    „Ihnen gehorchen?“ Grace sah ihn ungläubig an. Ihre Wangen röteten sich vor Zorn. „Wir schreiben das Jahr 1817, Mylord, nicht 1217. Die Tage der Leibeigenschaft sind lange vorüber!“
    „Nicht auf meinem Gut“, versicherte er ihr kühl.
    „Aber wir befinden uns nicht auf Ihrem Gut“, betonte sie mit gespielt freundlicher Stimme.
    „Noch nicht.“
    „Niemals!“
    Kühl ließ er den Blick über sie gleiten. „Ihre Hartnäckigkeit in dieser Angelegenheit fängt an, mich zu verärgern.“ Seine Stimme klang fast schon sanft – zu sanft.
    Noch nie hatte Grace einen so heftigen Zorn verspürt. Dieser Mann wollte einfach nicht akzeptieren, wie zuwider ihr der Gedanke an eine Ehe mit ihm war, und redete einfach weiter, als wäre die Sache bereits abgemacht. Als wäre sie schon an ihn gebunden und müsste ihm gehorchen. Was sie ganz und gar nicht tun würde.
    „Nun gut.“ Sie nickte knapp. „Da Ihre Freundschaft mit meinem Vormund es Ihnen ‚befiehlt‘, dürfen Sie sie meinetwegen um Erlaubnis bitten, mir den Hof zu machen. Ich werde Ihren Antrag dann einfach ablehnen und die ganze Sache damit zu einem Ende bringen.“ Sie nahm auf dem Fenstersitz Platz, wobei sie ihren Morgenrock so züchtig wie möglich um sich drapierte. Es war recht schwierig, elegant und herablassend auszusehen, wenn man lediglich seine Nachtkleidung trug.
    Lord Lucian lächelte noch einmal mitleidig. „Unsere Verlobung wird noch vor Ende der Woche verkündet werden.“
    „Eher würde ich Francis Wynter heiraten, als einer Verlobung mit Ihnen zuzustimmen!“
    Er zuckte völlig teilnahmslos die Schultern, da diese Drohung kaum ernst genommen werden konnte. „Ihr Vormund würde selbst dieser Lösung zustimmen, um den Skandal zu verhindern, sollte etwas über heute Nacht bekannt werden.“
    „Ich habe Ihnen doch bereits versichert, dass meine Tante nichts …“
    „Ihre Tante, muss ich Sie leider berichtigen, fürchtet wahrscheinlich bereits jetzt die Folgen dieser Nacht.“
    „Die Folgen?“, wiederholte Grace verblüfft.
    „So naiv können Sie doch nicht wirklich sein.“ Er betrachtete sie spöttisch.
    Als ihr klar wurde, worauf er anspielte, errötete sie heiß. „Aber wir haben doch nicht …“ Sie schüttelte gereizt den Kopf. „Nichts ist heute Nacht geschehen, dessen ich mich schämen müsste.“
    „Schämen“, wiederholte Lucian nachdenklich. „Ein so kleines Wort, und doch könnte es Ihr Leben zerstören, nicht wahr?“
    „Mein Leben wird nicht wegen eines albernen kleinen Fehlers zerstört werden, der …“
    „Nein, Grace? Sie werden bald herausfinden, wie sehr Sie sich da irren. Sehen Sie, einem Mann sind gewisse Affären gestattet – ja sogar eine Geliebte –, aber der Ruf einer Frau ist eine zerbrechliche Sache. So hauchzart und empfindlich wie Spinnweben, und ebenso leicht zu zerstören“, schloss er brüsk. „Ich versichere Ihnen, selbst wenn kein körperlicher Hinweis bestehen sollte, schon die leiseste Andeutung, Sie seien von Ihrer Tante allein mit einem nackten Mann aufgefunden worden, genügt, um Ihren Ruf für immer zu ruinieren und jede Aussicht auf eine spätere Heirat zu verhindern.“
    „Dann ziehe ich mich aufs Land zurück und bleibe eine alte Jungfer.“
    „Auch das würde ich einer so leidenschaftlichen Frau wie Ihnen nicht empfehlen, meine Liebe“, meinte er spöttisch und sah an der Art, wie sie erblasste, dass es ihm gelungen war, sie damit zu treffen.
    „Sie sind abscheulich, Sir!“
    „Sehr wahrscheinlich“, meinte er achselzuckend. „Aber das Leben einer alten Jungfer würde wirklich nicht zu Ihnen passen. Eines Tages würden Sie gewiss der Versuchung nachgeben – vielleicht mit einem der ansässigen Farmer oder gar mit einem verheirateten Nachbarn. Und das Kind, das

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