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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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dass es fast zum Lachen war! Doch sein Schicksal war besiegelt, kaum dass er am gestrigen Abend das falsche Schlafzimmer betreten und sich sozusagen selbst in die Falle gelockt hatte.
    Aber das hieß nicht, dass es ihm gefallen musste. Oder dass Grace Hetherington ihm gefiel. „Unsere Trennung wird kaum zu ertragen sein, so kurz nach unserer Verlobung, ich weiß“, fuhr er spöttisch fort. „Aber Sie werden nicht die Einzige sein, die leidet, das versichere ich Ihnen.“ Zu seiner Genugtuung sah er Grace heftig erröten.
    Ihre Schönheit war unbestreitbar. Ebenso wie die Tatsache, dass sie sehr begehrenswert war. Es war nur der Gedanke, dass er sie heiraten musste, obwohl er nicht einmal das Vergnügen gehabt hatte, diese Schönheit und diesen begehrenswerten Körper zu genießen, den er unerträglich fand.
    „Sorgen Sie sich nicht, Sir. Ich werde die Trennung ganz gut überstehen“, antwortete sie herausfordernd.
    Hassenswerter Mann. Hassenswerter, spöttischer, fürchterlicher Mann!
    Sollte Grace ihn nie wieder zu Gesicht bekommen, wäre es immer noch zu früh! Obwohl er auch heute umwerfend gut aussah in seinem perfekt sitzenden braunen Reitrock, der hellen Weste und cremefarbenen Reithose und den braunen, glänzenden Stiefeln. Das weiße Hemd betonte seine sonnengebräunte Haut, und eine dunkle Locke fiel ihm in die Stirn.
    Ihr Verlobter.
    Ein Mann, den sie nicht kannte. Und den sie auch gar nicht kennenlernen wollte.
    Aber ein Mann, dessen Lippen gestern Nacht auf ihren gelegen und sie auf die intimste Weise geküsst hatten. Ein Mann, dessen Küsse Grace auf dieselbe leidenschaftliche Weise erwidert hatte.
    Die Erinnerung an jene Küsse ließ sie tief erröten. „Ihnen wird es gewiss ebenso gehen“, fügte sie hastig hinzu.
    „Oh, ich werde es leidlich gut ertragen, Grace. Aber nur leidlich.“ Er ließ sich geschmeidig auf den Stuhl neben ihrem sinken. „Vielleicht wäre es Ihnen recht, schon mit der Ausübung Ihrer ehelichen Pflichten zu beginnen, indem Sie mir eine Tasse Tee eingießen? Milch, kein Zucker.“
    Grace presste gereizt die Lippen zusammen, griff aber nach Teekanne und Milch und wünschte insgeheim, ihre Tante wäre nicht hier, damit sie Lucian St Claire beides über den Kopf schütten könnte. Doch so war sie leider gezwungen, den Anschein von Höflichkeit zu wahren, was immer sie auch insgeheim fühlte.
    Heute Morgen, während sie grübelnd am Fenster gesessen hatte, war sie zu dem Schluss gekommen, dass die Gesellschaft aus lauter Dummköpfen bestehen musste. Weil sie darauf bestand, dass zwei Menschen wie sie und Lucian St Claire heiraten mussten wegen eines so kleinen – nein, eines winzigen – Vergehens. Eigentlich keines wirklichen Vergehens, sondern nur eines kleinen Fehltritts.
    „Carlyne und ich dachten, der nächste Monat wäre ein sehr passender Zeitpunkt für die Hochzeit. Was meint ihr?“, schlug ihre Tante vor.
    Graces Hand zitterte so heftig, als sie Lucian St Claire den Tee reichte, dass die Tasse leise klirrte. Heiße Röte stieg ihr in die Wangen, als sie den Spott in seinen Augen sah. Sie schluckte mühsam. „Nächsten Monat, Tante? Aber ich hatte mir immer eine Junihochzeit vorgestellt.“
    „Juni?“, wiederholte ihre Tante bestürzt.
    Der Grund für ihre Bestürzung war nur allzu verständlich, wenn man bedachte, dass die Duchess glaubte, Grace und Lord Lucian seien am Abend zuvor ein Liebespaar geworden. Derselbe Grund drängte Grace dazu, die Hochzeit auf zwei Monate später zu verschieben. Wenn ihre Tante erkannte, dass es keine Folgen aus dieser Nacht geben würde, würde sie ihr doch gewiss erlauben, die Verlobung zu beenden?
    Doch ob ihre Tante es nun erlaubte oder nicht, Grace war entschlossen, genau das zu tun. Sie konnte einfach nicht einen Mann heiraten, den sie nicht liebte, der auch sie nicht liebte – und das wegen etwas, das sie nicht einmal getan hatten.
    „Ja, im Juni“, wiederholte sie fest und wich Lord Lucians Blick wohlweislich aus. „Das Wetter wird dann so viel angenehmer sein, meinen Sie nicht auch, Mylord?“
    Er betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern, ohne sich auch nur einen Augenblick von ihrer Unschuldsmiene täuschen zu lassen. Miss Grace Hetherington hoffte ganz offensichtlich, ihre Verlobung lösen zu können, sobald ihr Vormund sicher sein konnte, dass sie kein Kind erwartete. Und sie beide wussten natürlich, dass sie unmöglich eines erwarten konnte.
    Trotzdem ging es nicht an. Ob sie nun ein Kind erwartete oder

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