Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
Jane.“
    „Ich hoffe, ich habe Sie nicht verärgert, Euer Gnaden.“ Sie erhob sich ebenfalls. Der Umhang öffnete sich vorn und zeigte darunter tatsächlich das verhasste gelbe Kleid. Der Wind presste den dünnen Stoff gegen die schlanke Taille und die langen, wohlgeformten Beine.
    „Ich bin nicht im Geringsten verärgert.“ Hawk wandte hastig den Blick von der Versuchung ab, die sie für ihn darstellte. „Mir wird nur bewusst, dass ich mich Ihnen ungebeten aufgedrängt habe.“
    „Aber das wollte ich doch nicht …“
    „Kommen Sie nicht näher, Jane!“, warnte er sie brüsk, als sie die Hand ausstreckte. Sie ahnte nicht, welche Hitze seinen Leib erfüllte, ahnte nichts von der Erregung, die sie in ihm erweckt hatte.
    Fehlte ihm so sehr die warme Umarmung einer Frau – trotz der kurzen, unbefriedigenden Affäre mit der Countess of Morefield –, dass er sogar Gefahr lief, sich einem verletzlichen, unbeschützten jungen Mädchen aufzuzwingen? Hatten die Jahre der Einschränkung und erzwungenen Einsamkeit als Duke of Stourbridge ihn so tief sinken lassen? Wenn dem so war, war das natürlich untragbar. Hawk nahm sich insgeheim vor, sich in London sofort nach einer Geliebten umzusehen.
    Betroffen war Jane stehen geblieben, als der Duke sie derart angefahren hatte. Glaubte er ebenfalls, dass die verwaiste Tochter eines verarmten Landpfarrers seiner Beachtung nicht wert war? Dass der äußerst vornehme Duke of Stourbridge sie nicht einmal höflich behandeln musste?
    „Dann gehen Sie, Euer Gnaden.“ Sie hob trotzig das Kinn. „Und ich werde mich bemühen, Sie während Ihres Aufenthalts auf Markham Park nicht wieder mit meiner unwillkommenen Gegenwart zu belästigen.“
    „Jane, Sie haben mich missverstanden …“
    „Das glaube ich nicht, Euer Gnaden.“
    „Hören Sie sofort auf, mich in diesem verächtlichen Tonfall ‚Euer Gnaden‘ zu nennen.“
    „Ganz gewiss nicht!“ Sie vergaß jede Vernunft, zu sehr war sie verletzt worden, zu sehr wünschte sie, ihn ebenfalls zu verletzen.
    „Sie spielen mit dem Feuer, Jane“, warnte er sie mit plötzlich rauer Stimme, die Hände zu Fäusten geballt.
    „Feuer, Euer Gnaden?“ Sie war all dessen so müde. In den vergangenen zehn Jahren war sie immer demütig und gehorsam gewesen. Nie wurde ihr gestattet, ihre Meinung zu äußern. „Was wissen Sie schon von Feuer? Sie, der Sie so kalt und stolz sind und auf jeden geringschätzig herabblicken? Was … was tun Sie da, Euer Gnaden?“ Sie keuchte ungläubig auf, als der Duke sie plötzlich bei den Armen packte und an sich riss.
    „Hawk“, stieß er hervor. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange. „Mein Name ist Hawk“, fügte er barsch hinzu.
    Hawk? Wie der Falke? Jane blinzelte kurz verblüfft. Der Duke of Stourbridge war nach einem Raubvogel benannt worden?
    „Ein Einfall meiner fantasievollen Mutter.“ Sein Ton war noch immer grimmig, und noch immer hielt er Jane fest an seine harte Brust gepresst.
    In diesem Moment kümmerte es sie wenig, wie er zu seinem ungewöhnlichen Namen gekommen war. Viel wichtiger schien ihr, dass sein Blick sich plötzlich auf ihren Mund heftete. Alles wies darauf hin, dass der arrogante Duke of Stourbridge im Begriff war, sie zu küssen!
    Das war undenkbar. Unvorstellbar …
    Und doch stellte Jane fest, dass sie es sich sehr wohl vorstellen konnte. Fast konnte sie schon spüren, wie hart und unnachgiebig diese vollkommen geformten Lippen sein würden, wenn sie ihren Mund in Besitz nahmen. Er würde keine Gnade kennen, das sah sie an dem Blitzen seiner goldbraunen Augen, und das spürte sie an der Art, wie sein Atem sich beschleunigte.
    „Sie hätten nicht allein hierherkommen sollen, Jane.“ Sein Blick glitt verlangend über ihr Gesicht. Langsam beugte er den Kopf.
    Mehrere Augenblicke war sie wie erstarrt und öffnete schon die Lippen, um seinen Kuss zu empfangen.
    Ein Kuss. Nur ein Kuss. Ihr erster Kuss.
    Gewiss war es doch nicht zu viel verlangt, sich danach zu sehnen, nachdem sie so viele Jahre lang auf die Berührung, die Wärme eines anderen Menschen hatte verzichten müssen?
    Doch eine innere Stimme riet ihr, auf der Hut zu sein. Hawk St Claire, der mächtige Duke of Stourbridge, würde sich nicht mit einem Kuss zufriedengeben. Männer in seinem Alter und mit seiner Erfahrung verlangten mehr, sehr viel mehr. Männer wie er nahmen, was sie kriegen konnten, ohne jemals etwas zurückzugeben.
    „Nein!“

Weitere Kostenlose Bücher