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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Sie wandte den Kopf ab, um dem Kuss auszuweichen, und stieß den Duke mit aller Kraft von sich. Doch er war zu stark, riss sie wieder an sich, und sie fand sich noch intimer an ihn gedrückt. „Nein!“ Das Verlangen in seinen Augen machte ihr Angst. „Sie dürfen nicht! Bitte, Hawk, Sie dürfen nicht …“
    Ihr Flehen drang schließlich durch den Schleier der Leidenschaft, die in ihm brannte. Er hielt inne und blinzelte benommen. Diese Frau – nein, im Grunde war sie ein Mädchen – war das jungfräuliche Mündel seines Gastgebers.
    Sofort ließ er sie los und wich zurück. „Sie hätten nicht allein hierherkommen dürfen, Jane“, wiederholte er rau.
    Sie schluckte mühsam. „Vielleicht nicht. Aber ich rechnete nicht damit, dass mir jemand folgen würde.“
    „Nein, Jane? Rührt Ihre Empörung nicht vielmehr daher, dass der falsche Mann Ihrer Einladung gefolgt ist?“
    Verwundert schüttelte sie den Kopf. „Der falsche Mann? Ich verstehe nicht.“
    „Sollte nicht James Tillton sich hier zu Ihnen gesellen?“ Das war ihm gerade erst klar geworden, als ihm wieder die schamlose Tändelei einfiel, die bei Tisch stattgefunden hatte. Janes Bestürzung musste tatsächlich darauf zurückzuführen sein, dass ihr Geliebter – sehr wahrscheinlich James Tillton – nicht zu ihrem vereinbarten Stelldichein erschienen war.
    „Lord Tillton?“ Jane schnappte empört nach Luft. „Ich verabscheue Lord Tillton! Er benahm sich während des Dinners auf unverschämteste Weise. Am Ende war ich gezwungen gewesen, ihn zu kratzen, damit er aufhörte, mich unter dem Tisch zu befingern. Außerdem ist er ein verheirateter Mann!“, fügte sie finster hinzu.
    „Gesellschaften auf dem Lande wie diese hier bieten sich geradezu an für heimliche Treffen zwischen Menschen, die verheiratet sind – nur eben nicht miteinander“, bemerkte Hawk bissig.
    „Was Sie nicht sagen, Euer Gnaden“, antwortete sie kühl. „Und mit welchem weiblichen Gast haben Sie also ein heimliches Treffen arrangiert?“
    Selbst jetzt, in ihrer Wut, fiel Hawk auf, wie wirklich schön, wie verführerisch Miss Jane Smith tatsächlich war. Die Jahre, die sie unter der Fuchtel der herrischen Lady Sulby hatte verbringen müssen, hatten ihre temperamentvolle Seite zwar unterdrückt, aber noch nicht ganz erstickt. Trotz ihrer benachteiligten Lage forderte Jane ihn ohne Furcht heraus, ohne vor seinem Rang und seiner Autorität zurückzuschrecken. So etwas begegnete dem Duke of Stourbridge äußerst selten.
    Jane Smith war sehr ungewöhnlich, weil sie in ihm nicht seinen Titel zu sehen schien, sondern den Mann, der er war. Und gegen diesen Mann richtete sie ihre Empörung, diesen Mann faszinierte sie mit ihrer Schönheit. So sehr sogar, dass Hawk fast jene Vorsicht in den Wind geschlagen hätte, die ihm in den letzten zehn Jahren so gute Dienste geleistet hatte.
    Das durfte auf keinen Fall geschehen.
    „Ich habe kein romantisches Interesse an irgendeiner der Damen, die zurzeit auf Markham Park verweilen“, sagte er verächtlich und erkannte an Janes Zusammenzucken, dass sie seine unausgesprochene Zurückweisung ihrer eigenen Reize sehr wohl verstanden hatte. „Wenn Sie erlauben, entschuldige ich mich kurz bei den Sulbys, bevor ich mich zur Nacht zurückziehe.“ Er verbeugte sich knapp und wandte sich ab.
    „Nicht, bevor Sie sich bei mir entschuldigt haben, Euer Gnaden!“
    Hawk drehte sich langsam wieder zu ihr um. In stolzer Haltung sah sie ihm furchtlos ins Gesicht.
    „Weil ich Sie fast geküsst hätte?“
    Sie schnaubte verächtlich. „Weil Sie mich fälschlicherweise beschuldigt haben, Lord Tillton zu ermutigen.“
    War es möglich, dass er sich geirrt hatte? Hatte Jane Tilltons Annäherungsversuche nicht ermuntert, sondern nur versucht, sie abzuwehren? Immerhin war sie schutzlos. Ihr Vormund kümmerte sich offensichtlich nicht um sie, also war sie für jeden gewissenlosen Schurken eine leichte Beute.
    „Falls ich mich geirrt haben sollte …“
    „Sie haben sich geirrt!“
    „Dann entschuldige ich mich.“ Hawk nickte knapp. „Aber in Zukunft würde ich Ihnen raten, nicht allein hierherzukommen. Sie könnten sich in größerer Gefahr wiederfinden als heute.“
    „Bis jetzt waren diese Dünen immer ein Zufluchtsort für mich.“
    Bevor er hier eingedrungen war. Bevor er sie in die Arme genommen und versucht hatte, sie zu küssen. Doch dafür hatte sie keine Entschuldigung von ihm verlangt.
    Sie war einfach hinreißend. Widerwillig gestand Hawk

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