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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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wurde weiß wie ein Laken. Sie spürte, wie sich alles um sie herum zu drehen begann. „Meine … Mutter?“
    „Deine Mutter, Jane.“ Lady Sulby verzog angewidert den Mund. „Eine Frau wie du. Ohne Moral und …“
    „Wie können Sie es wagen?“ Diese Anschuldigungen übertrafen ihre schlimmsten Befürchtungen bei Weitem. Mit einem so hasserfüllten Angriff gegen ihre Mutter hatte sie nicht gerechnet. „Meine Mutter war gut und freundlich und …“
    „Wer hat dir denn das gesagt?“ Lady Sulby schnaubte höhnisch. „Jener Dummkopf von einem Pfarrer, der sie heiratete? Joseph Smith – so wie jeder andere Mann aus Fleisch und Blut, wie es scheint – konnte keinen Fehl an seiner schönen Janette entdecken. Aber ich wusste Bescheid. Ich wusste schon immer, dass sie nichts als eine schamlose Dirne war.“ Ihre Augen glitzerten. „Und habe ich am Ende nicht recht behalten?“ Sie sprang auf, das Gesicht vor Wut verzerrt und hässlich.
    Unwillkürlich wich Jane vor diesem Zornausbruch zurück und schüttelte den Kopf über die grässlichen Dinge, die sie über ihre Mutter hörte – eine Frau, die sie nie kennengelernt hatte, da sie gleich nach der Niederkunft gestorben war, die sie aber ihr Leben lang geliebt und verehrt hatte. „Meine Mutter war liebenswert und schön und …“
    „Deine Mutter war eine Schlampe! Eine Verführerin und eine Dirne!“
    „Nein!“ Jane zuckte zusammen wie unter einem Schlag ins Gesicht.
    „Oh doch.“ Lady Sulby betrachtete sie verächtlich. „Und du bist genau wie sie, Jane. Ich habe Sulby gewarnt, als er darauf bestand, dich bei uns aufzunehmen. Ich prophezeite ihm, was geschehen würde. Dass du uns nur Schande machen würdest, genau wie Janette. Und gestern Abend sah ich mich in meiner Befürchtung bestätigt.“
    „Aber ich habe gestern nichts getan, dessen ich mich schämen müsste!“, verteidigte sich Jane. Der Hass in Lady Sulbys Augen traf sie bis ins Innerste.
    „Janette hat sich auch nie geschämt. Sie entschuldigte sich nicht einmal dafür, dass sie bereits ein Kind erwartete, als sie ihren leichtgläubigen Pfarrer ehelichte!“
    Jane taumelte. Bei dieser grausamen Anschuldigung war ihr zumute, als müsste sie das Bewusstsein verlieren. Ihre Mutter hatte bereits ein Kind erwartet, als sie heiratete? Aber das machte noch lange keine Dirne aus ihr. Es bedeutete nur, dass ihre Eltern wie so viele Paare die Hochzeitsnacht vorweggenommen hatten. Gewiss bin ich nicht das erste Kind, das schon sechs Monate nach der Trauung zur Welt gekommen ist, dachte Jane. Trotzig schüttelte sie den Kopf. „Der einzige Mensch, den das etwas angehen sollte, bin ich, und ich …“
    „Natürlich denkst du so darüber! Wie ähnlich du ihr doch bist. Kein Gedanke an die Schande, die du mit deinem liederlichen Verhalten auf diese Familie lädst.“
    „Ich habe nichts getan!“
    „Du hast sehr wohl etwas getan!“ Lady Sulby ballte die Hände zu Fäusten. „Der Kammerdiener des Dukes hat unseren Butler davon unterrichtet, dass sie noch heute Morgen abreisen wollen, und …“
    „Der Duke reist ab?“, wiederholte Jane tonlos, selbst ganz erstaunt darüber, wie sehr diese Nachricht sie bedrückte, während doch heute ihr ganzes Leben aus den Fugen zu geraten schien. Es war wie ein Albtraum ohne Erwachen.
    „Spiel nicht die Unschuldige, Jane Smith. Wir alle können bezeugen, dass du gestern Abend versucht hast, den Duke einzufangen. Zweifellos wolltest du ihn in dein Bett locken, um ihn dann zur Ehe zu zwingen. Wenn du das allerdings gehofft hast, dann muss dir seine überstürzte Abreise heute sagen, dass deine ganze Mühe umsonst war. Der Duke lässt sich in keine Falle locken. Was für ein böses, verachtenswertes Geschöpf du doch bist, Jane Smith!“ Lady Sulbys Stimme wurde immer lauter. „Eine wahre Schlange, die wir an unserem Busen genährt haben! Und es kümmert dich nicht im Geringsten, dass du Olivias Chancen, die Duchess of Stourbridge zu werden, völlig zerstört hast! Du musst noch heute das Haus verlassen, Jane“, schrie Lady Sulby schrill. „Noch heute, hörst du?“
    „Das ist auch mein innigster Wunsch.“ Nach diesem Gespräch wusste Jane, dass sie unmöglich noch einen Tag länger bleiben könnte – keine Stunde, keinen Augenblick länger als unbedingt nötig.
    „Und bilde dir ja nicht ein, du könntest wieder zurückgekrochen kommen, sobald du, genau wie deine Mutter, einen Bastard in dir trägst!“, höhnte Lady Sulby. „Es gibt hier keinen

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