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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ausdruckslos blieb. Der Schmuck hatte seiner Mutter gehört? Aus irgendeinem Grund ließ diese Tatsache die Geste des Dukes noch intimer, noch bedeutungsvoller erscheinen, als wenn er die Perlen tatsächlich für sie gekauft hätte.
    Jane schüttelte entschieden den Kopf. „Ihr Angebot ist sehr freundlich gemeint, Euer Gnaden, aber es käme mir keinen Moment in den Sinn, heute Abend ausgerechnet so kostbaren Familienschmuck anzulegen.“
    Nachdenklich musterte Hawk sie. Ihre grünen Augen sahen im plötzlich ganz blassen Gesicht noch größer aus als sonst. Weigerte Jane sich, den Schmuck zu tragen, weil er einer anderen Frau gehört hatte? Oder weil er von ihm kam? War Jane so ärgerlich auf ihn, fand sie ihn so abstoßend, dass sie nicht einmal diese Geste der Wiedergutmachung von ihm annehmen wollte?
    Zwar war sie ihm seit jenem Zwischenfall im Stall aus dem Weg gegangen, aber Hawk hatte erfreut festgestellt, dass Arabella und Jane in den letzten Tagen oft zusammen waren, und er war ihr dankbar für ihr Interesse an seiner Schwester. Als ihm vorhin plötzlich eingefallen war, dass Jane keinen eigenen Schmuck für das heutige Fest besaß, hatte er spontan beschlossen, ihr die Perlen auszuleihen.
    Leider schien er wieder einen Fauxpas begangen zu haben. Konnte er denn nichts richtig machen, wenn es um Jane ging?
    „Kommen Sie schon, Jane. Es ist nur eine Leihgabe“, versicherte er ihr gereizt und betrat nun endgültig den Raum, der keinen Hinweis darauf gab, das Jane ihn bewohnte. Nur ihr altes Kleid, das sie wohl kürzlich ausgezogen hatte, war über einen Stuhl gehängt worden. Andererseits dürfte sie nicht viel aus Markham Park mitgenommen haben und besaß einfach nichts, womit sie ihr Zimmer hätte schmücken können. „Drehen Sie sich um, Jane, damit ich Ihnen die Kette anlegen kann“, wies er sie ungeduldig an. Dabei richtete sich sein Zorn eher gegen sich selbst, aber auch gegen Lady Sulby, die Jane stets mit unverzeihlicher Nichtachtung behandelt hatten.
    Gewiss hatte sie immer ein Dach über dem Kopf gehabt, war mit Nahrung und Kleidung versorgt worden in den Jahren auf Markham Park, aber all das war ihr nur derart widerwillig zugebilligt worden, dass Hawk überlegte, es wäre vielleicht besser für sie gewesen, bei weniger wohlhabenden Menschen aufzuwachsen, die ihr dafür Zuneigung entgegengebracht hätten. Jetzt, da er Jane besser kannte – vielleicht sogar zu gut –, war er davon überzeugt, dass ein solch liebloses Leben gerade für Janes lebhaftes Naturell grausamer gewesen war, als es Hunger und Kälte hätten sein können.
    Neulich war er ihr in die Stallungen gefolgt, um ihr von seiner Absicht zu erzählen, Nachforschungen nach anderen, liebevolleren Verwandten anzustellen, die sie möglicherweise hatte. Leider war er nicht dazu gekommen, und die kühle Art, mit der sie ihn seit seinem Verführungsversuch behandelte, ermutigte ihn nicht dazu, sie wieder anzusprechen.
    Noch hatten seine Nachforschungen auch nichts ergeben, aber sobald er etwas herausfand, würde er mit Jane ihre weitere Zukunft besprechen. Und ob sie ihm nun glaubte oder nicht – und sehr viel wahrscheinlicher war, dass sie ihm nicht glauben würde –, war die Sorge um sie wirklich sein einziger Beweggrund gewesen, eventuelle Verwandte zu suchen.
    Und seit er sich ihr auf diese unverzeihliche Weise aufgedrängt hatte, wartete er mit noch größerer Ungeduld auf Ergebnisse jener Nachforschungen.
    Jane betrachtete den Duke verstohlen, der so erwartungsvoll vor ihr stand, und wusste nicht, was sie tun sollte. Wenn sie ablehnte, würde sie Arabella ebenso kränken wie ihren Bruder. In den letzten Tagen waren sie fast schon zu Freundinnen geworden, und Jane wollte diese neue Freundschaft nicht gefährden.
    Es war ein Dilemma, mit dem der Duke offensichtlich keine Geduld hatte, denn er nahm sie kurz entschlossen bei den Schultern und drehte sie herum, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand.
    Jane spannte sich erwartungsvoll an. Jeden Moment würde sie erneut die Finger des Dukes in ihrem Nacken spüren, wenn er den Verschluss der Halskette schloss. Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als er die Arme um sie legte, um ihr die Kette anzulegen. Die geringste Berührung durch jene schmalen, eleganten Finger auf ihrer nackten Haut ließ sie erbeben. Sie konnte nichts dagegen tun.
    Wenn sie allein gewesen wären, hätte sie sich dagegen gewehrt und dem Duke versichert, dass sie sehr gut in der Lage war, sich allein eine Kette

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