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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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sollte es aber auch anders sein, wenn sie selbst über so wenig Geld verfügte? Sir Barnaby hatte ihr monatlich ein kleines Nadelgeld gegeben, und Jane hatte etwas davon zurückgelegt, aber sie wusste nicht einmal, ob das für ihre Fahrt nach Somerset ausreichen würde, geschweige denn für ein neues Kleid und Abendhandschuhe.
    Arabellas Versicherung, der Duke würde ein weiteres Kleid unter all den vielen teuren Kreationen seiner Schwester gar nicht bemerken, hatte ihr Unbehagen nicht ausgeräumt. Immerhin war sie gezwungen, die Großzügigkeit eines Mannes anzunehmen, der sich doch die schlimmste Meinung über sie gebildet haben musste.
    „Was habe ich denn nur gesagt, dass Sie so finster schauen?“ Arabella nahm Janes Hände in ihre und sah sie forschend an. „Macht Sie schon die bloße Erwähnung meines herrischen Bruders unglücklich?“
    „Sehr wahrscheinlich ist die Antwort darauf ein klares und deutliches Ja, Arabella.“ Der Duke erschien so unversehens hinter ihnen, dass Jane keine Gelegenheit hatte zu antworten. Beide Frauen wandten sich um – Arabella überrascht und Jane zögernd.
    „Sieh an, sieh an“, meinte er, lässig am Türrahmen lehnend. „Ich muss schon sagen, unsere Gäste können sich heute Abend glücklich schätzen, gleich zwei so bezaubernde junge Damen in ihren Reihen zu wissen.“
    Jane errötete heftig, und die vertraute Hitze erfüllte ihren ganzen Leib, als sie den forschenden Blick des Dukes auf sich spürte. Zu ihrer Erleichterung ersparte ihr die Anwesenheit seiner Schwester, eine Antwort geben zu müssen. Arabella stellte sich neben ihn und lächelte triumphierend.
    „Habe ich nicht großartige Arbeit geleistet, Hawk?“ Sie strahlte. „Sieht Jane nicht wunderschön aus?“
    „Du hast dich selbst übertroffen, Arabella“, bestätigte Hawk trocken. Tatsächlich war er völlig verblüfft darüber, wie umwerfend schön Jane in ihrer neuen Kleidung aussah. Die cremefarbene Abendrobe mit der zarten Spitze verlieh ihrer Haut einen sanften Schimmer. Das Grün ihrer Augen schien plötzlich kräftiger zu leuchten, und ein ebenfalls cremefarbenes Band in ihren roten Locken betonte noch die feurige Farbe ihres Haars.
    Ihm war nicht entgangen, dass Jane ihm in den vergangenen zwei Tagen ausgewichen war. Sie verließ den Raum, sobald er hereinkam, und wandte dabei jedes Mal den Blick ab. Allerdings hatte er es selbstverständlich auch verdient, mit solcher Kälte behandelt zu werden, nachdem er sie fast verführt hatte – noch dazu auf solche Weise und an einem solchen Ort. Natürlich musste sie sich zutiefst erniedrigt fühlen.
    Oh ja, Hawk wusste, dass er Janes Abneigung vollauf verdiente. Und um dieser Abneigung entgegenzukommen, vergrub er sich in seiner Bibliothek, wenn es auf dem Gut nichts für ihn zu tun gab. Sehr zu seinem Pech sah Jane heute wirklich hinreißend aus, ganz die selbstbewusste junge Dame von Stand. Er hatte große Mühe, den Blick von ihr zu wenden.
    „Ich bin nur gekommen, um Jane dies hier zu geben“, brachte er etwas schroff hervor. Er hielt ihr eine Perlenkette und die dazu passenden Ohrstecker hin, die er als eine Art Friedensangebot für sie mitgebracht hatte.
    Wie es schien, war Arabella dieser Tage viel zu beschäftigt gewesen, um die Kälte zu bemerken, die jetzt zwischen ihm und Jane herrschte. Aber Hawk war überzeugt, dass es ihr spätestens nach der heutigen Gesellschaft auffallen würde.
    Er verzog den Mund zu einem kläglichen Lächeln. „Nur frage ich mich nun, nachdem ich gesehen habe, wie großartig sie jetzt bereits aussieht, ob die Perlen nicht etwas zu viel des Guten wären.“
    „Oh nein, Hawk. Die Perlen sind der letzte Schliff!“ Seine Schwester, die in ihrem rosafarbenen Kleid nicht weniger hinreißend aussah, strahlte. „Meinen Sie nicht auch, Jane?“
    Jane konnte die Kette und die Ohrstecker nur stumm vor Erstaunen ansehen. Nach Tagen des trotzigen Schweigens hätte sie eine solche Geste nicht von ihm erwartet. Unwillkürlich fragte sie sich, wo der wunderschöne Schmuck herkommen mochte. Der Duke hatte ihn ja gewiss nicht ausdrücklich für sie gekauft. Und in dem Fall wäre es auch die Krönung der Unschicklichkeit, ein solches Geschenk anzunehmen – sosehr Jane auch die Vorstellung entzückte, er könnte etwas so Schönes ganz allein für sie ausgesucht haben.
    „Kein anderes Stück von Mamas Schmuck würde besser zu Jane passen“, sagte Arabella anerkennend.
    Verblüfft sah Jane den Duke an, dessen Miene allerdings

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