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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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jetzt vor der übrigen Gesellschaft versteckt hatten.
    Damit waren allerdings gewisse Gefahren verbunden.
    „Hat es Sie nicht gereizt, Jane, dass zwei Männer sich um ihretwillen duellieren wollten?“
    Sie hob erstaunt die Augenbrauen. „Um meinetwillen, Euer Gnaden?“
    „Selbstverständlich.“
    „Nicht etwa wegen einer anderen Dame aus Ihrem gemeinsamen Bekanntenkreis? Der Countess, zum Beispiel?“
    Verblüfft über die Direktheit, mit der Jane zum Angriff überging, fehlten Hawk für einen Moment die Worte. Obwohl er eigentlich von einer jungen Dame, die immer unverblümt war, nichts anderes hätte erwarten sollen.
    Sie lächelte. „Ah, wie ich Ihrem grimmigen Schweigen entnehmen kann, habe ich wohl recht. Die Countess war sowohl Ihre Geliebte als auch die des Earls, nicht wahr?“
    Unbehaglich räusperte er sich. „Das ist kein Thema, das wir …“
    „Warum nicht?“, fragte sie in aufrichtiger Neugier. „Ist die Countess etwa verheiratet?“
    „Sie ist verwitwet“, gab er widerwillig zu.
    Verwundert schüttelte sie den Kopf. „Der Earl sagte mir, er sei auch Witwer. Und Sie sind ein lediger Gentleman. Dann verstehe ich nicht, wo das Problem liegt.“
    Hawk bedachte sie mit einem verärgerten Blick. „Das Problem liegt darin, Jane, dass eine unverheiratete junge Dame wie Sie nicht mit einem Mann über seine Geliebte – ehemalige Geliebte – reden sollte.“
    „Warum nicht?“
    „Weil es sich nun einmal nicht gehört!“
    Sie lächelte spöttisch. „Vielleicht nicht in der guten Gesellschaft, in der Sie leben, Euer Gnaden, und für die der Earl nur Verachtung übrighat.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Obwohl ich noch jung war, zog mein Vater mich gelegentlich über solche Dinge ins Vertrauen, wenn eins seiner Gemeindemitglieder darin verwickelt war.“
    „Ich gehöre nicht zu der Gemeinde Ihres Vaters, Jane“, sagte er gereizt.
    Insgeheim wünschte er, er wäre der Countess nie begegnet, geschweige denn, ihr Bett zu teilen – mit sehr unbefriedigendem Ausgang, wie sich herausgestellt hatte.
    „Nein, das ist wahr.“ Jane blickte nachdenklich in die Flammen, während sie überlegte, was ihr Vater wohl von einem Mann wie Hawk St Claire, dem eindrucksvollen Duke of Stourbridge, gehalten hätte.
    Ihr Vater, oder vielmehr ihr Ziehvater, war kein Mann von Welt gewesen, nur ein einfacher Landpfarrer. Doch auch in den engen Grenzen seiner Gemeinde hatte es Geiz und Eifersucht, Inzest, Ehebruch und sogar Mord gegeben. Sicher keine passenden Themen für die Ohren eines jungen Mädchens, wie der Duke schon gesagt hatte, aber da ihr Vater seine Gedanken und Sorgen nicht mit seiner Frau teilen konnte, hatte er manchmal mit ihr, Jane, gesprochen.
    „Was für ein Mann war Ihr Vater?“
    Sie sah erschrocken auf, bis ihr einfiel, dass er ja nicht wissen konnte, dass sie ihren wahren Vater nicht kannte. „Er war ein guter Mann“, sagte sie, als müsste sie ihn verteidigen. „Ein guter, freundlicher, liebevoller Mann.“
    Hawk lächelte grimmig. „Alles Eigenschaften, die ich in Ihren Augen sicher nicht besitze.“
    „Das ist nicht wahr, Euer Gnaden!“, rief sie entsetzt.
    Doch er ließ sich nicht aufhalten. „War es ein freundlicher Mann, der Ihnen verbot, nach London zu reisen, wie Sie es eigentlich wollten, und Sie stattdessen hierherbrachte, Jane? War es ein freundlicher oder liebevoller Mann, der erst vor wenigen Tagen die Tatsache ausnutzte, dass Sie keinen Beschützer haben?“ Er schüttelte voller Selbstekel den Kopf. „In der kurzen Zeit, die wir uns kennen, habe ich offenbar bewiesen, dass ich keine einzige der Eigenschaften besitze, die Sie an Ihrem Vater so bewunderten.“
    Es waren wirklich sehr unterschiedliche Männer. Aber in den vergangenen drei Tagen hatte Jane den Duke beobachtet und gesehen, wie unermüdlich er auf seinem Gut arbeitete und für die Pächter auf seinem Land ein ebenso guter Herr war, wie ihr Vater damals ein Geistlicher für seine Gemeinde gewesen war.
    Und ihre Gefühle für Hawk – jene wilde, aufwühlende Liebe, die sie empfand, sobald sie ihm in das aristokratische, attraktive Gesicht blickte – waren überhaupt nicht zu vergleichen mit der süßen, unschuldigen Liebe für ihren Ziehvater.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht so über Sie, Euer Gnaden.“
    „Wie denken Sie dann über mich, Jane?“, fragte er leise.
    Wieder benetzte sie sich die Lippen mit der rosigen Zungenspitze. „Ich … ich halte Sie für einen starken,

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